Mick Schumacher "positiv überrascht" mit Q2-Einzug in Spa

Wie Mick Schumacher das Formel-1-Qualifying in Spa erlebt hat und wie groß das Handicap nach den technischen Problemen im dritten Freien Training wirklich war

(Motorsport-Total.com) - Platz 15 auf der Strecke, aber Platz 20 in der Startaufstellung: Eine Motorenstrafe macht ein solides Qualifying für Mick Schumacher beim Grand Prix von Belgien 2022 in Spa (das Rennen hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) zunichte. Denn der Haas-Fahrer war laut eigener Aussage "positiv überrascht", das erste Segment überstanden zu haben. Weil er jedoch überzählige Antriebskomponenten einsetzt, muss er nach ganz hinten.

Titel-Bild zur News: Mick Schumacher im Haas VF-22 in Spa 2022

Mick Schumacher im Haas VF-22 in Spa 2022 Zoom

Doch Schumacher ist deshalb nicht niedergeschlagen. Im Gegenteil: "Es lief besser als erwartet", meint der Deutsche. "Wir hatten eigentlich damit gerechnet, in Q1 auszuscheiden."

Und es war ganz knapp: Schumacher setzte sich in Q1 nur um 0,002 Sekunden gegen seinen deutschen Landsmann Sebastian Vettel im Aston Martin durch, der als 16. schon in Q1 ausschied. Schumacher wiederum durfte weiter am Qualifying teilnehmen, ohne dabei aber noch Positionen zu gewinnen.

Warum in Q2 Endstation war für Schumacher

Dafür hat der Haas-Fahrer aber eine Erklärung parat: "In Q2 haben wir noch ein paar neue Dinge ausprobiert, denn es wäre ein Wunder gewesen, wenn wir es in Q3 geschafft hätten. Die Dinge, die wir probiert haben, haben aber nicht funktioniert." Unterm Strich falle sein Fazit daher trotzdem "positiv" aus, sagt Schumacher.

Er verweist auf das dritte Freie Training, in dem er aufgrund von technischen Problemen "nicht viel gefahren" sei und meint: "Am Freitagabend hatte ich meine letzte Runde mit wenig Sprit absolviert. Ich kam also ins Qualifying und wusste nicht, was ich erwarten konnte. Die Strecke war ganz anders. Mein Eindruck ist aber: Wir haben es ganz gut hingekriegt."

Lob und Kritik von Teamchef Steiner für Schumacher

Das sieht auch Haas-Teamchef Günther Steiner so. Er lobt Schumacher für dessen "sehr guten" Einsatz in Q1, "noch dazu ohne Qualifying-Simulation im dritten Freien Training".


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Allerdings hätte sich Steiner in Q2 etwas mehr von Schumacher versprochen: "Er verbremste sich in Kurve 1 und damit war der Fall erledigt", so Steiner. "Einerseits bin ich überrascht, so weit gekommen zu sein, andererseits bin ich natürlich enttäuscht, die Leistung zu haben, sie aber nicht umzusetzen."

Magnussen räumt "ein paar Fehler" ein

Letzteres ist auch als Kritik an Schumacher-Teamkollege Kevin Magnussen zu verstehen, der als 18. bereits in Q1 hatte aufhören müssen. Steiner: "Kevin hat sich in Q1 in Kurve 8 verbremst und ist dann zu schnell in Kurve 12 oder 13 reingefahren. Damit fiel er raus."

Magnussen selbst räumt "ein paar Fehler" seinerseits ein und meint: "Leider scheinen alle nochmal zugelegt zu haben, deshalb wäre es auf die zweite Runde angekommen. Ich weiß nicht, ob wir den Speed gehabt hätten."


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Im Vergleich zu Schumacher verlor Magnussen in Q1 0,215 Sekunden auf das Schwesterauto, handelte sich damit die dritte Qualifying-Niederlage im Direktduell nach Melbourne und Miami ein. Doch aufgrund der Strafversetzung von Schumacher startet Magnussen trotzdem vor seinem Haas-Kollegen.

Steiner sieht Chancen auf Punkte im Rennen

"Hoffentlich haben wir dann im Rennen eine bessere Pace", sagt der Däne. "In Spa gibt es scheinbar immer Chancen. Darauf freue ich mich."

Steiner denkt ähnlich und attestiert Magnussen von P12 kommend "immer noch Chancen auf Punkte", während es für Schumacher von P20 weitaus kniffliger werden dürfte. Tenor: "Aufholen ist schwierig, aber sag niemals nie."

Schumacher wiederum rechnet nicht mit einer Überholshow im Haas VF-22. Begründung: "Unser Topspeed ist nicht so toll. Überholen wird wohl schwierig für uns. Nichtsdestotrotz war unsere Pace auf den Longruns nicht verkehrt. Wenn wir alles auf die Reihe kriegen, dann sollten wir dranbleiben können."

"Im Vergleich zu anderen Autos haben wir wohl mehr Luftwiderstand. Aber ja, wir müssen damit leben, was wir haben. Wir sind immerhin in Q2 gekommen", sagt Schumacher. "Das bedeutet, wir haben ein paar schnellere Autos geschlagen. Hoffentlich können wir [auch im Rennen] nach vorne fahren."

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