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Max Verstappen: "Zittere wie Espenlaub" vor WM-Entscheidung
Was Formel-1-Fahrer Max Verstappen über seinen möglichen WM-Titelgewinn in Katar denkt und warum es ihm im Endspurt der Saison 2023 nicht an Motivation fehlt
(Motorsport-Total.com) - Ob er nervös sei, wird Max Verstappen vor dem Katar-Grand-Prix 2023 in Losail gefragt. Er könne schließlich schon an diesem Wochenende die Entscheidung in der Formel-1-Fahrerwertung erzwingen. Verstappen antwortet frei heraus: "Ich zittere wie Espenlaub!" Dann lacht er und meint: "Nein, es ist alles okay."
© Motorsport Images
Max Verstappen steht in der Formel 1 vor seinem dritten WM-Titelgewinn Zoom
Allzu überraschend trifft ihn der mögliche vorzeitige Titelgewinn in Katar nicht. Denn bei aktuell 177 Punkten Vorsprung auf seinen einzigen WM-Rivalen Sergio Perez ist der Ausgang der Formel-1-Saison 2023 vor allem eine Frage dessen, wann die Entscheidung zugunsten von Verstappen fällt, und nicht ob.
Warum also nicht ein paar Wochenenden aussetzen und frei machen, schlägt ein Reporter vor. "Könnte ich machen", sagt Verstappen, "aber so ticke ich nicht."
"Wir haben ein hervorragendes Jahr. Wir wollen auch an diesem Wochenende wieder gewinnen. Der Fokus liegt wie üblich darauf, ein gutes Wochenende zu haben." Alles Weitere werde sich ergeben, meint Verstappen.
Er habe jedenfalls keine Motivationsprobleme im Endspurt der Formel-1-Saison. Die entsprechende Frage verneint der zweimalige Weltmeister entschieden. Verstappen: "Und selbst wenn ich selbstgefällig werden sollte, dann würden mir das die Leute aus meinem direkten Umfeld schon sagen."
Was sie ihm vielleicht schon am Samstag nach dem Sprint sagen, ist: "Du bist Weltmeister!" Denn Verstappen kann nicht erst am Sonntag rechnerisch alles klarmachen. Das würde bedeuten, er würde ausgerechnet in einem Sprint den vorzeitigen Titelgewinn sicherstellen, obwohl er nicht als Freund des Sprintformats gilt.
Verstappen macht noch keine Pläne für die WM-Party
Verstappen witzelt: Er habe "kein Problem" mit der Ausgangslage und der Aussicht, an einem Samstag Weltmeister zu werden. Nachsatz: "Dann feiern wir eben das ganze Wochenende lang! Das wäre schon okay."
Konkrete Pläne für eine Party habe er bisher aber nicht, schon alleine deshalb nicht, weil es von Samstag auf Sonntag "schwierig" werden könnte, wirklich ausgiebig zu feiern. "Aber wir würden da schon eine Möglichkeit finden", sagt Verstappen.
Er gibt an, "nichts Verrücktes" machen zu wollen nach dem WM-Titelgewinn. Begründung: "Am Sonntag folgt ja noch ein Rennen, das wir natürlich gewinnen wollen. Also: Wir werden sehen!"
Sprintformat "nimmt etwas Reiz weg" vom Grand Prix
Ob er denn schon einmal die Nacht zum Tage gemacht habe vor einem wichtigen Rennen am Sonntag, wird Verstappen gefragt. Er reagiert amüsiert: "Selbst wenn ich das schon mal gehabt hätte, würde ich es nicht sagen!"
Was er aber sehr wohl sagt, ist, dass ihm ein "normales Rennformat" lieber wäre für die Entscheidung in der WM. "Ich sage ja immer: Der Sprint nimmt vorweg, was im Grand Prix passiert. Du siehst, welche Autos gut oder schlecht aussehen. Das nimmt etwas Reiz weg. Du weißt genau, was dann passieren wird, wenn es keine Zwischenfälle gibt."
Er sei ohnehin ein Befürworter von ausreichend Training vor dem Qualifying und dass es in Katar nur ein Freies Training gäbe, "finde ich persönlich etwas schade", so Verstappen. "Du kannst im Qualifying etwas mehr ans Limit gehen, weil du im Training die Vorarbeit geleistet hast, und hättest ein gutes Gefühl."
"Ganz andere Emotionen" als 2021 in Katar
Doch auch ohne ausgiebiges Training vorab gehe er mit einem "fantastischen Gefühl" in das Wochenende in Katar, betont Verstappen. Denn 2021 beim bis dato letzten Grand Prix auf dem Losail International Circuit seien "ganz andere Emotionen" im Spiel gewesen: Verstappen lieferte sich damals ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton um den WM-Titelgewinn, seinen ersten.
"Jetzt geht es um meinen dritten Titel. Wir haben eine ganz andere Ausgangslage inne mit dem Team und dem Auto. Aber mir gefällt beides: das Kämpfen bis zum Schluss und die aktuelle Situation. Es ist doch schön, es unterschiedlich zu erleben", sagt Verstappen.
Und er sehr "natürlich sehr stolz" auf seine Erfolge und wolle "immer noch mehr erreichen", betont er. "Ich lebe aber auch sehr im Moment. Wenn ich einmal aufgehört haben werde, kann ich zurückschauen und es wahrscheinlich noch mehr wertschätzen. Aber ich hätte mir als kleines Kind niemals träumen lassen, dass dergleichen möglich sein würde."
Verstappen bald ein dreimaliger Formel-1-Weltmeister
Denn mit bald drei WM-Titeln zählt Verstappen zu einem kleinen Kreis an Formel-1-Fahrern, die eine solche Erfolgsbilanz vorweisen können. Wen er von Ayrton Senna, Niki Lauda und anderen Dreifach-Weltmeistern am meisten bewundere?
Verstappen meint: "Jeder ist auf seine Art bewundernswert, und niemand ist gleich. Das ist das Schöne an diesem Sport. Es wäre nicht fair, sich hier nur einen Fahrer rauszupicken. Es gab unterschiedliche Zeitalter und es sind alles hervorragende Fahrer."
"Ich denke, jede Generation ist anders. Deshalb finde ich es schwierig, Weltmeister oder auch Nicht-Weltmeister miteinander zu vergleichen. Jeder ist auf seine Weise herausragend."
Michael Schumacher etwa habe "unglaubliche Erfolge" in der Formel 1 erzielt. Ob auch Verstappen selbst einst sieben WM-Titel haben wird? Er antwortet sofort und bestimmt: "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wir schauen Jahr für Jahr, was passiert."
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