Kevin Magnussen nach IMSA-Debüt: F1 klingt einfach "Blah"

DPi vs. F1: Kevin Magnussen vergleicht den Cadillac DPi V.R mit seinen Formel-1-Boliden - Am Wochenende wird er um den Sieg bei den 24h Daytona fahren

(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen fährt am kommenden Wochenende mit den 24 Stunden von Daytona sein erstes großes Rennen nach seiner Formel-1-Karriere. Am vergangenen Wochenende fand bereits das Qualifikationsrennen statt. Zeit für ein erstes Zwischenfazit im Vergleich Haas VF-20 vs. Cadillac DPi V.R.

Titel-Bild zur News: Renger van der Zande, Scott Dixon, Marcus Ericsson, Kevin Magnussen

Kevin Magnussen im Cadillac DPi V.R: Reinrassigerer Rennwagen als Formel 1? Zoom

Bei den amerikanischen DPi (Daytona Prototype international) handelt es sich um rund 630 PS starke Prototypen, die auf den LMP2 aus Le Mans basieren. Basisgewicht: 930 Kilogramm (der Cadillac ist wegen der Balance of Performance 950 Kilogramm schwer). Motor und Karosserieoptik werden von den Herstellern gestellt. Im Cadillac DPi V.R arbeitet ein 5,5-Liter-V8-Saugmotor.

"Ich genieße es, den Cadillac zu fahren", sagt Magnussen nach seinem ersten Rennen. "Ich habe das Gefühl, dass ich wieder die Dinge tun kann, die mich anfänglich im Motorsport begeistert haben. Das Auto ist wirklich nicht einfach zu fahren, und das ist gut."

"Und der Sound erst! Die Formel-1-Motoren hören sich heutzutage so 'blah' an. Wenn man den Sound im Cadillac hört, weiß man, dass man in einem Rennwagen sitzt."


Kevin Magnussen bei einem Test in Sebring

Hinzu kommt das Fahrgefühl: "Formel-1-Autos sind fantastisch und die schnellsten Autos der Welt. Ich bin dankbar dafür, meinen Traum, Formel 1 zu fahren, verwirklicht zu haben. Aber die Autos sind ziemlich einfach zu fahren."

"Die Elektronik kontrolliert den Großteil der Performance des Autos. Das wird jeder gute Rennfahrer bestätigen, wenn man ihn in ein Formel-1-Auto setzt. Im Cadillac kann man als Fahrer wesentlich mehr kontrollieren."

Endlich wieder Chance auf Siege

In der Formel 1 blieb Magnussen nach einem vielversprechenden McLaren-Debüt 2014 in Melbourne der Erfolg verwehrt. Bei Renault und Haas waren WM-Punkte ein Erfolg. "Wenn man in der Formel 1 nicht in einem Topteam fährt, hat man keine Chance mehr auf den Sieg. Das Ziel sind dann die Top 10", so der 28-Jährige.

Kevin Magnussen, Pietro Fittipaldi

In der formel 1 waren selbst Punkte zuletzt schwer erreichbar Zoom

Das ist im Ganassi-Team jetzt anders: "Natürlich will jedes Team gewinnen. Als ich mit [Teambesitzer] Chip [Ganassi] und [Teamchef] Mike [Hull] gesprochen habe, wurde mir klar, dass sie nur des Siegens wegen Rennen fahren. Sie sind mit Podiumsplätzen nicht zufrieden." Das erinnert ihn an sich selbst: "Als ich mit dem Motorsport angefangen, habe ich es gemacht, um zu gewinnen."

Beim Qualifikationsrennen über 100 Minuten lief es noch nicht rund: Magnussen führte das Rennen auf feuchter Strecke zwar an, wurde aber gemeinsam mit seinem Teamkollegen, Ex-DTM-Fahrer Renger van der Zande, am Ende nur Siebter. Das Ganassi-Team beging beim Wechsel von Regen- auf Trockenreifen einen strategischen Fehler.

Kein großes Drama, denn das Hauptevent kommt erst an diesem Wochenende: Am Samstag (Startzeit 21:40 Uhr MEZ) wird er sich mit van der Zande und IndyCar-Champion Scott Dixon in den Kampf um den Sieg beim prestigeträchtigen Sportwagenrennen in Florida stürzen.