Günther Steiner: "Wenn das Beste nicht Mick ist, muss man dazu stehen"

"Ziemlich beste Freunde" war gestern: Jetzt reagiert Günther Steiner trotzig auf die Kritik von Ralf Schumacher, er habe Mick Schumacher zu hart angegangen

(Motorsport-Total.com) - Günther Steiner hat sich mit der Kritik der beiden Sky-Experten Ralf Schumacher und Timo Glock an seinen Aussagen über Mick Schumacher abgefunden. "Viele Leute im deutschsprachigen Raum haben mir das übel genommen. Damit kann ich leben", sagt der ehemalige Haas-Teamchef in einem Interview mit Sports Illustrated.

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"Ziemlich beste Freunde" war gestern: Ralf Schumacher und Günther Steiner Zoom

Angefangen hat alles mit einem Auftritt Steiners im Podcast The Red Flag nach dem Grand Prix von Monaco. Dort wurde Steiner gefragt, ob er Alpine nach der Trennung von Esteban Ocon empfehlen würde, über Mick nachzudenken. Darauf antwortete er: "Im Moment nicht, nein. Du musst die besten Fahrer holen, die verfügbar sind."

Das suggerierte, dass er Schumacher eben nicht zum Kreis der besten Fahrer zählt, die verfügbar sind, woraufhin es - nach kurzzeitiger Friedensschließung - zum erneuten Bruch mit Ralf Schumacher kam. Und kurz darauf meinte auch Glock: "Man sollte es lassen, immer wieder nachzutreten. Was ist der Sinn dahinter? Er sollte mal selbst vor seiner Tür kehren."

Doch Steiner bleibt bei seinen Aussagen und verteidigt diese: "Ich verstehe, dass die Leute nicht happy darüber sind. Aber ich habe kein Problem damit. Ich denke nicht, dass ich deswegen ein schlechter Mensch bin. Ich habe meinen Job gemacht, und weltweit haben es viele besser verstanden."

Er kritisiere Schumacher gar nicht, betont Steiner, sondern: "Ich habe eine Situation erklärt. Ich mag Mick Schumacher. Ich habe kein persönliches Problem mit ihm. Es wird immer wieder gesagt, dass ich eins habe. Aber ich habe keins."

"Ich musste für das Team eine Entscheidung treffen. Ich glaube, die durfte und musste ich sogar so treffen. Was ist das Beste fürs Team? Und wenn das Beste nicht Mick Schumacher ist, muss man dazu stehen. Ich bin dafür da, für das Team zu arbeiten und niemanden anders", erklärt er in dem Interview.

Dass Ralf Schumacher seine Kritik an Mick für überzogen hält, ist Steiner eigenen Angaben nach "ziemlich egal. Ich wurde in einem Podcast gefragt: 'Was würdest du machen, wenn du Teamchef von Alpine wärst?' Da habe ich gesagt: 'Ich würde den besten Fahrer nehmen, der auf dem Markt ist. Das ist Carlos Sainz.' Das ist eine einfache Antwort. Da brauchst du kein Experte zu sein."

"Danach wurde ich gefragt, ob ich Mick Schuhmacher nehmen würde. Ich habe nein gesagt. Und da haben die Leute geglaubt, ich habe ihn schlechtgemacht. Ich habe ihn nicht schlechtgemacht. Ich habe eine Frage ehrlich und korrekt beantwortet. Deswegen macht mir das gar nichts aus", sagt Steiner.

Steiner war bis Ende 2023 Teamchef des US-amerikanischen Haas-Rennstalls in der Formel 1. Seither tritt er als "Formel-1-Entertainer" in großen Hallen vor Publikum auf, arbeitet er manchmal als TV-Experte und war etwa auch Botschafter für den Miami-Grand-Prix. Eine Aufgabe bei einem Team hat der Südtiroler aktuell aber nicht.