• 11.09.2024 13:41

  • von Stefan Ehlen, Co-Autoren: Jonathan Noble, Roberto Chinchero

Formel-2-Fahrer Bortoleto jetzt Favorit auf Cockpit bei Sauber/Audi!

Sauber/Audi scheint für die Besetzung seines noch freien Cockpits für die Formel-1-Saison 2025 ein Auge auf Formel-2-Fahrer Gabriel Bortoleto geworfen zu haben

(Motorsport-Total.com) - Nur zwei Fahrerplätze sind noch nicht besetzt für die Formel-1-Saison 2025, und eines dieser Cockpits befindet sich beim künftigen Audi-Werksteam. Dort wurde Nico Hülkenberg bereits vor Monaten als Fahrer bestätigt, doch wer sein Teamkollege wird, ist weiter offen. Nun wird der brasilianische Nachwuchsmann Gabriel Bortoleto als Favorit gehandelt.

Titel-Bild zur News: Gabriel Bortoleto, derzeit McLaren-Junior und Formel-2-Fahrer

Gabriel Bortoleto, derzeit McLaren-Junior und Formel-2-Fahrer Zoom

Bortoleto hat erst am Rande des Italien-Grand-Prix 2024 in Monza wieder eine Talentprobe abgegeben und mit seinem Sieg im Hauptrennen wohl für vermehrtes Wohlwollen der Audi-Verantwortlichen gesorgt. Laut Informationen von Motorsport-Total.com besteht seitens des Rennstalls konkretes Interesse daran, Bortoleto in der Saison 2025 als Stammfahrer in die Formel 1 zu bringen.

Doch so einfach ist das nicht: Bortoleto gehört dem McLaren-Fahrerkader an, weshalb sich Sauber/Audi zunächst um eine Freigabe durch McLaren bemühen müsste. Schließlich hat McLaren viel in die Karriere von Bortoleto investiert und dem jungen Brasilianer erst kürzlich den ersten Formel-1-Test ermöglicht: Bortoleto steuerte vergangene Woche am Red-Bull-Ring in Spielberg den McLaren MCL36 von 2022.

Wie Motorsport-Total.com erfahren hat, würde sich McLaren einem möglichen Bortoleto-Wechsel zu Sauber/Audi nicht versperren. Eine offizielle Bestätigung durch das Team steht jedoch noch aus. Gerüchte, wonach McLaren ihn aus seinem Vertrag entlassen oder ein Leihgeschäft genehmigt habe, sind weit hergeholt, da die Gespräche noch gar nicht so weit gediehen sind.

Wie Audi zu einem Formel-1-Neueinsteiger steht

Ebenso offen ist, ob sich Audi bei seinem noch nicht besetzten Cockpit wirklich für einen Formel-1-Neueinsteiger entscheiden wird. Die jüngsten Aussagen des neuen Sauber-Betriebsleiters Mattia Binotto lassen aber darauf schließen, dass diese Möglichkeit intern geprüft wird.

Binotto: "Wir haben ein langfristiges Projekt und müssen uns fragen, was das beste Vorgehen ist ab jetzt und bis zum Erreichen unsere Ziele. Setzen wir kurzfristig auf Erfahrung und dann auf etwas anderes? Das müssen wir entscheiden. Und ich denke, bislang können wir hier noch keine Antwort geben."


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Man befasse sich mit "allen potenziellen Fahrern", versichert Binotto, ohne Namen zu nennen. Er sagt nur: "Wir evaluieren die Vor- und Nachteile, um den besten Kompromiss zu haben." Dieser "Kompromiss" könnte Bortoleto sein.

Auch Bottas rechnet sich noch Chancen aus

Allerdings könnte Sauber/Audi auch an einem seiner aktuellen Fahrer festhalten: Valtteri Bottas. Der frühere Mercedes-Siegfahrer hat am Rande des Italien-Grand-Prix eingeräumt, er habe nur noch "begrenzte Optionen" auf einen Formel-1-Verbleib. Realistisch ist Sauber/Audi seine einzige Chance. Und er sei "natürlich interessiert" an einem so "interessanten Projekt" bei einem Werksteam.

"Ich glaube, es besteht ein gegenseitiges Interesse", sagt Bottas. "Wir haben auch schon ein paar Fortschritte erzielt. Aber mehr will ich an dieser Stelle nicht preisgeben."

Und was ist mit Mick Schumacher?

Beobachter bringen derweil auch Mick Schumacher ins Gespräch für das zweite Cockpit beim Team aus der Schweiz, allen voran dessen Onkel Ralf Schumacher, aber auch Marc Surer oder der ehemalige Teamchef Jost Capito. Mick Schumacher selbst betont weiter, er gebe die Hoffnung auf ein Formel-1-Comeback nicht auf.

Sollte bei Sauber/Audi aber Bortoleto den Zuschlag erhalten, die Formel 1 sähe 2025 gleich vier Vollzeit-Debütanten: Andrea Kimi Antonelli bei Mercedes, Jack Doohan bei Alpine, Bortoleto bei Sauber sowie Oliver Bearman bei Haas. Für Bearman markiert 2025 aber keine Premiere: Er hat 2024 schon ein Rennen als Ersatzfahrer bei Ferrari bestritten und springt nun auch für den gesperrten Kevin Magnussen ein bei Haas.