GP Großbritannien
Formel 1 Silverstone 2020: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Lewis Hamilton schleppt den Sieg ins Ziel +++ Mehrere Reifenschäden am Ende +++ Vettel nach nächster Schlappe ratlos +++
Verstappen: 50 Schnitte im Reifen
Das bestätigt Christian Horner, als es noch einmal darum geht, ob der zweite Boxenstopp wirklich nötig war. Der alte Reifen habe da "ungefähr 50 kleine Schnitte" aufgewiesen. Diese seien, wie auch von Toto Wolff vermutet, durch kleine Trümmerteile entstanden. "Wenn wir draußen geblieben wären, hätten wir den zweiten Platz mit dem gleichen Defekt wie Lewis, Carlos Sainz und Bottas verlieren können. Es war gerade am Limit", so Horner. Letztendlich wird sich nicht mehr klären, ob es Verstappen ins Ziel geschafft hätte.
Das war's für heute!
Damit drehen wir unseren Ticker für heute auch ab. Morgen früh geht es aber natürlich schon weiter, dann begrüßt dich der Kollege Norman Fischer an dieser Stelle. Keine Sorge, ich habe ihm noch einige Themen übrig gelassen, die er dann in aller Ruhe aufarbeiten kann ;-) Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und verabschiede mich. Bis bald!
Vettel zu Racing Point?
Die englischen Kollegen von 'Sky' berichten, dass momentan alles danach aussieht, dass Sebastian Vettel 2021 für Racing Point/Aston Martin fahren wird. Offiziell ist noch nichts, aber angeblich deutet aktuell alles in diese Richtung. Eine Rückkehr zu Red Bull wäre damit natürlich erst einmal vom Tisch. Wir bleiben natürlich in den kommenden Tagen und Wochen an der Sache dran!
Verstappen und Leclerc haken WM schon ab
Spannende WM in diesem Jahr? Nö! Sagen zumindest Verstappen und Leclerc. Auf die Frage, ob Hamilton 2020 irgendjemand stoppen könne, antwortet Verstappen ohne Umschweife mit einem klaren "Nein." Und Leclerc sagt ebenfalls: "Nein. Ich denke, der einzige, der irgendeine Chance hat, ist Valtteri. Aber das war's." In der WM führt Hamilton nach dem heutigen Rennen bereits mit 30 Zählern Vorsprung vor Bottas. Beim zweiten Silverstone-Rennen könnten er also theoretisch einfach zu Hause bleiben und würde trotzdem als WM-Führender nach Barcelona reisen.
Renault: Jetzt regelmäßig vorne dabei?
Zumindest vorne im Mittelfeld. Oder waren P4 und P6 eher Zufall? "Wir haben uns sicher verbessert", glaubt Daniel Ricciardo. Gleichzeitig sagt er aber auch: "Copse nehmen hier alle Topfahrer ziemlich leicht mit Vollgas. Wir stehen etwas mehr auf der Kante." In den schnellen Kurven müsse man sich also definitiv noch verbessern. "Wenn wir das hinbekommen, dann haben wir wirklich viel Potenzial", so der Australier. In der WM steht Renault weiter auf P6.
Auch McLaren kennt Ursache noch nicht
Wenig überraschend, wenn man nicht einmal bei Pirelli etwas sagen kann. Teamchef Andreas Seidl erklärt: "Carlos meldete früh im Rennen einige Vibrationen in seinem Stint auf den harten Reifen. Aber es war nichts außergewöhnliches." Der Defekt sei dann "plötzlich" aufgetreten. Das sei "natürlich sehr enttäuschend für das gesamte Team und vor allem für Carlos" gewesen. "Aber gleichzeitig gehört es zum Rennsport dazu, es kann passieren", weiß Seidl. Sainz fiel dadurch noch aus den Punkten und wurde nur 13.
Pirelli kündigt umfangreiche Untersuchung an
"Wer werden natürlich untersuchen, was in den letzten Runden passiert ist", kündigt Mario Isola an. Es sei daher aktuell noch "zu früh", eine Erklärung abzugeben. "Es könnte der hohe Verschleiß sein, [...] aber ich sage nicht, dass das der Grund für das Problem war", sagt er und verweist auf die hohe Rundenzahl, die die Reifen zum Zeitpunkt der Defekte bereits drauf hatten. Gleichzeitig stellt er aber klar, dass es auch Trümmerteile gewesen sein könnten. "Wir wollen nichts ausschließen", so Isola. Wir behalten in den kommenden Tagen natürlich im Auge, was bei der Untersuchung herauskommt.
Wolff: Hülkenberg als Ersatzfahrer "eine interessante Idee"
Mit Stoffel Vandoorne und Esteban Gutierrez hat Mercedes eigentlich zwei Ersatzfahrer. Möglicherweise kann sich für die Zukunft aber auch Nico Hülkenberg für diese Rolle empfehlen. Toto Wolff erklärt: "Was er am Freitag geliefert hat, war wirklich solide. Und auch am Samstag im Rahmen dessen, was zu erwarten war. Positiv. Ich finde, er hat sich sehr gut verkauft. Wenn man neun Monate nicht im Auto sitzt, ist das schon eine sehr solide Leistung."
"Mir tut's leid, dass er das Rennen heute nicht gefahren ist. Was auch immer der Grund ist - ich glaube, das ist noch nicht klar. Aber er ist ein guter Kandidat jedenfalls. Ein deutscher Fahrer kann immer eine interessante Idee sein. Auch als Reservefahrer. Aber ich glaube, wir müssen einfach die Situation global betrachten. Was wollen wir im nächsten Jahr erreichen mit unserem Fahrer-Line-up? Kann schon ein Kandidat sein", so Wolff.
Magnussen: Albon hätte mich sowieso überholt
Der Haas-Pilot ärgert sich natürlich über sein frühes Aus. Das Manöver von Albon war seiner Meinung nach komplett unnötig. "Ich denke, er hätte einfach warten können. Er hatte ein viel schnelleres Auto, er hätte mich sowieso locker überholt. Ich denke nicht, dass er große Probleme gehabt hätte, wenn er dieses große Risiko nicht eingegangen wäre. Er hätte es wahrscheinlich schon in der nächsten Kurve geschafft. Es war sicher keine böse Absicht von ihm", so Magnussen, der glaubt, Albon habe die Situation einfach schlecht eingeschätzt.
Hamiltons spektakuläre Schlussphase ...
... kannst du dir übrigens in diesem Video noch einmal ansehen!
Auch Hamilton glaubt an Trümmerteile
"Ich war mir sicher, dass diese Reifen noch eine ziemlich lange Lebensdauer haben", berichtet der Sieger, der von seinem Reifenschaden überrascht war. "Ich bin überzeugt, dass es wahrscheinlich Trümmerteile waren", erklärt er daher und verrät: "Ab dem Safety-Car waren überall in Maggots und Becketts Trümmerteile. Ich denke nicht, dass dort aufgeräumt wurde." Damit meint er wohl den Abflug von Kwjat dort. Der Reifen sei komplett in Ordnung gewesen, und er glaubt, er hätte sogar noch pushen können. "Zum Glück habe ich das nicht getan", weiß er jetzt.
Auch Vettel hatte Schnitte im Reifen
Der Deutsche berichtet: "Ich hatte keine Vibrationen oder Anzeichen [eines Reifenschadens], aber als ich im Parc Ferme anhielt, sah ich, dass da ein ziemlich großer Schnitt war. Ich denke, ich hatte Glück. [...] Ich weiß nicht, wie lange der Schnitt schon da war. Ich denke, mehrere Autos hatten Probleme. Einige hat es wohl erwischt, andere hatten Glück." Auch Ferrari-Teamkollege Leclerc verrät, dass er während des Rennens keine Probleme hatte.
Hamilton: Eine der größten Herausforderungen meiner Karriere
Der Brite hat die Geschehnisse noch einmal Revue passieren lassen und erklärt: "So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Die letzte Runde war eine der größten Herausforderungen, die ich jemals zu meistern hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles relativ rund. Die Reifen fühlten sich großartig an und ich konnte auf sie Acht geben. Als ich hörte, dass Valtteri einen Reifenschaden hatte, sah ich mir meine Reifen an und alles schien okay zu sein."
"Dennoch steckte ich etwas zurück. Dann war plötzlich auf der Geraden keine Luft mehr im Reifen. Das war eine ziemliche Schrecksekunde, nach der ich nur noch versuchte, die Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten, ohne das Auto zu beschädigen. [...] Zum Glück ist es uns gelungen, das Auto über die Ziellinie zu bringen. An diese letzte Runde werde ich mich gewiss immer erinnern", so Hamilton.
Steiner ärgert sich über Strafensystem
"Das Strafensystem funktioniert nicht richtig", ärgert sich der Haas-Teamchef, nachdem Albon heute nur eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam. Er erklärt: "In Ungarn kamen wir vor dem Rennen an die Box und haben uns selbst bestraft, weil wir uns entschieden haben, aus der Boxengasse zu starten, und wir bekommen zehn Sekunden. Hier werden wir in der ersten Runde abgeräumt, […] und es sind nur fünf Sekunden und wir sind aus dem Rennen." Meiner Meinung nach hat er recht, da stimmen in der Tat die Verhältnisse nicht ganz ...
Kimi: Frontflügel auch schon egal ...
Wo wir gerade dabei sind ... Ein bitterer Tag für den Finnen mal wieder. Er sagt: "Zu Beginn des Rennens dachte ich, dass wir eine Chance haben, zu kämpfen. Aber nach den Stopps war unsere Pace nicht gut genug, um mit den anderen mitzuhalten." Sein Defekt sei dann am Ende auch schon mehr oder weniger egal gewesen. "In den letzten Runden hatte ich einen Defekt am Frontflügel, aber das hat letztendlich keinen Unterschied mehr gemacht", zuckt er die Schultern. Teamkollege Giovinazzi wurde 14., blieb damit aber ebenfalls ohne Punkte.
Verwarnung für Grosjean
Der Franzose wurde heute gleich mehrfach auffällig. Zunächst verteidigte er sich gegen Sainz etwas zu hart und sah dafür die schwarz-weiße Flagge, weil er die Spur während der Bremsphase wechselte. Später gab es gegen Ricciardo einen ähnlichen Vorfall, für den er nun eine Verwarnung bekam. Da hat er noch einmal Glück gehabt. Die Punkte verpasste er als 16. übrigens sowieso. Damit ist er neben Kimi und den beiden Williams-Piloten der einzige Stammfahrer, der 2020 noch ohne Zähler ist.
Kwjat-Abflug im Video
Den Unfall des Russen kannst du dir hier noch einmal anschauen. Er selbst entschuldigte sich unmittelbar nach dem Vorfall dafür am Funk, mittlerweile sagt er aber, dass es etwas gewesen sei, dass er nicht habe kontrollieren können. "Wir müssen uns jetzt alle Daten ansehen, um zu verstehen, was genau diesen Defekt verursacht hat", so Kwjat, der sich ärgert, eine gute Chance auf Punkte verpasst zu haben. Teamchef Franz Tost glaubt übrigens, dass es ein Reifenschaden hinten war, der den Unfall ausgelöst hat. Dem würde ich zustimmen, wenn ich mir das Video so anschaue.
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