GP Belgien
Spa-Qualifying in der Analyse: Kann Verstappen noch gewinnen?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Russell glaubt an Verstappen-Sieg +++ Wolff: Großer Rückstand "nicht akzeptabel" +++ Leclerc: Keine Chance gegen Red Bull +++
Der Samstag in der Analyse
Damit drehen wir unseren Ticker für heute auch zu. Abschließend noch einmal der Hinweis auf unsere große Analyse zum Spa-Qualifying. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll haben eine Stunde lang über die folgenden Themen gesprochen:
- Startaufstellung: Wie starten sie denn nun jetzt?
- Rennprognose: Verstappen gewinnt das Ding!
- Windschatten: Ferrari patzt, Red Bull passt
- Blick aufs Mittelfeld: Was ist bei Mercedes los?
- Das Qualifying von Schumacher und Vettel
- Kurz & kompakt: Weitere News aus der Formel 1
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Morgen melden wir uns dann mit einer neuen Tickerausgabe zum "Raceday" zurück und auf unserem Portal geht es natürlich auch noch etwas weiter. Rennstart ist am Sonntag wie gewohnt um 15:00 Uhr.
Habt noch einen schönen Abend und bis morgen!
Prognose: Warum Verstappen (trotzdem) gewinnt!
Max Verstappen startet als 15. ins Formel-1-Rennen in Spa - und ist für uns trotzdem Favorit. Warum, das erklären wir euch in diesem Video. Weitere Formel-1-Videos
Perez beim Start im Vorteil?
Der Mexikaner geht nur von P2 ins Rennen, erklärt allerdings: "Du willst ganz sicher nicht vorne sein, wenn vor Eau Rouge ein Auto direkt hinter dir ist." Denn danach kommt die lange Gerade, auf der sich das Auto dahinter dann heransaugen kann.
Dazu kommt außerdem, dass Red Bull beim Topspeed in diesem Jahr traditionell einen kleinen Vorteil gegenüber Ferrari hat. Heißt: Selbst wenn Sainz den Start zunächst gewinnen kann, muss er nicht auch die erste Runde als Führender beenden ...
Norris hofft noch auf Punkte
Weil wir gerade bei McLaren und dem Briten sind: Norris selbst erklärt, dass es morgen "kein leichter Job" werden wird, nach vorne zu kommen. "Ich denke, unsere Pace ist gut", sagt er. "Aber das Mittelfeld ist sehr eng", betont er.
"Ich denke nicht, dass es ein einfaches Rennen wird", so Norris, der nicht davon ausgeht, morgen schnell durch das Feld und in die Punkteränge zu pflügen. "Aber wir werden unser Bestes geben", kündigt er an.
Vor der Sommerpause war Norris in vier Rennen in Folge in die Top 7 gefahren. Dürfte schwer werden, diese Serie morgen zu halten.
Seidl: Ricciardo nicht anders als vor der Sommerpause
Der McLaren-Teamchef wird gefragt, ob Ricciardo an diesem Wochenende einen anderen Eindruck auf ihn mache - und vielleicht sogar befreit wirke. "Nein, ehrlich gesagt habe ich keinen Unterschied festgestellt", berichtet Seidl.
Es habe aber sowieso nie ein Problem mit der Einstellung des Australiers gegeben. Und auch weiterhin seien er und auch alle anderen im Team voll motiviert. Als Elfter verpasste Ricciardo den Einzug in Q3 heute zwar ganz knapp.
Er darf morgen aber trotzdem von P7 starten, während es für Norris wegen seiner Strafe auf P18 nach hinten geht.
Mercedes: Warum ohne komplette Sonderlackierung?
Ein kleines Thema abseits des sportlichen Geschehens: Viele Fans fragen sich, wieso Mercedes anlässlich des 55. Geburtstags von AMG ein Showcar mit einer teilweise roten Lackierung dabei hat - diese auf dem Rennauto aber nicht angebracht ist.
Toto Wolff erklärt: "Wir haben ein Gewichtsproblem." Und die Sonderlackierung hätte das Auto schlicht und ergreifend schwerer gemacht. Darum habe man sich für eine Lösung entschieden, die den geringstmöglichen Einfluss auf die Performance habe.
Verständlich, aber sehr schade!
Ocon: "Die Performance war mega"
Ein starker P5 heute für ihn und damit "Best of the Rest". Wegen seiner Strafe wird er allerdings nur von P17 ins Rennen gehen. Trotzdem spricht der Alpine-Pilot selbst von "unserer besten Qualifikation des Jahres."
"Die Performance war mega", jubelt er, erklärt aber gleichzeitig, dass es natürlich "sehr" frustrierend sei, P5 nicht behalten zu dürfen. "Ich wusste, dass wir hier schnell sein würden", sagt er. Seine Strafe sei daher "unglücklich".
Allerdings sei die Strafe notwendig gewesen. "Alle müssen [irgendwann] Strafen nehmen", erklärt er. Und Spa ist eben der vielleicht beste Ort dafür. Ziel sei es morgen, sich im Rennen zurück in die Punkte zu kämpfen.
Im schnellen Alpine sicher möglich - aber von P17 aus nicht leicht.
Perez: Das Ziel ist der Sieg
Von Helmut Marko haben wir heute schon gehört, dass der Mexikaner auch auf Pole hätte stehen können. "Es war ein gutes, aber kein fantastisches Qualifying", urteilt Perez daher selbst und gesteht: "Meine erste Runde in Q3 war nicht toll."
Danach habe er dann unter anderem "einen kleinen Schaden an meinem Unterboden" gehabt, weshalb er sich im zweiten Versuch nicht mehr verbessern konnte. P2 in der Startaufstellung sei aber trotzdem eine "ordentliche" Ausgangslage.
Er ist sich sicher: "Wir können morgen aus der ersten Reihe um den Sieg kämpfen. [...] Es geht darum, einen guten Start zu haben, eine saubere erste Runde, und dann sehen wir weiter."
Dann heißt es morgen an der Spitze zur Abwechslung vielleicht einmal Perez gegen Sainz statt Verstappen gegen Leclerc ...
Tsunoda: Fehler kostet Q2 (und vielleicht Q3)
Der Japaner darf zwar morgen von P13 starten, wurde aber heute 19. und damit Vorletzter. "Es war ein wirklich enttäuschender Tag", gesteht er und erklärt, dass er sich bis zum Qualifying im Auto eigentlich ziemlich wohlgefühlt habe.
"Wir waren konkurrenzfähig genug, um es locker in Q2 zu schaffen", ärgert er sich und erklärt, sogar Q3 wäre vielleicht drin gewesen. "Leider ist das heute nicht passiert", winkt er ab. Er habe auf seiner letzten Runde nämlich gleich mehrere Fehler gemacht.
Den größten gibt es hier noch einmal im Video:
Wolff: Großer Rückstand "nicht akzeptabel"
Jubel bei Williams über Q3, beim Mercedes-Werksteam sieht es bekanntlich ganz anders aus. Toto Wolff stellt klar: "Du kannst nicht drei Wochen vorher auf Pole stehen [...] und dann beim nächsten Rennen 1,8 Sekunden von der Pace weg sein."
"Es gibt etwas, was wir überhaupt nicht verstehen oder hinbekommen", gesteht er und erklärt: "Für mich war es das schlimmste Qualifying, das ich in zehn Jahren erlebt habe." Der Absturz nach der Ungarn-Qualifikation sei "nicht akzeptabel", so Wolff.
Klare Worte.
Albon: "Ein tolles Ergebnis für uns"
"Ich fühlte mich sehr gut", berichtet der Williams-Pilot nach seinem ersten Q3-Einzug seit 2020 und verrät, dass er sich am ganzen Wochenende wohlgefühlt habe. "Wir hatten Q2 angepeilt, daher kam Q3 etwas unerwartet", freut er sich.
"Das ist ein tolles Ergebnis für uns", jubelt er und erklärt: "Das Auto fühlte sich stark an. Wir lernen das Paket noch immer kennen, und wir nahmen für FT3 einige Änderungen vor, die dem Auto für das Qualifying geholfen haben."
Insgesamt passe Spa auch einfach gut zum Williams. Das konnte Teamkollege Latifi allerdings nicht umsetzen, für ihn war bereits in Q1 Feierabend. "Das Auto hatte das Potenzial, es in Q2 zu schaffen", gesteht der Kanadier.
"Es ist enttäuschend von meiner Seite und für das Team. Leider war die letzte Runde die schlechteste meines gesamten Wochenendes", ärgert er sich und gesteht, er habe "viele große Fehler" gemacht.
Wegen der zahlreichen Strafen darf er morgen trotzdem von P11 starten - und Albon ja sogar von P6.
Livestream
Nicht vergessen: Gleich beginnt unsere große Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich mit den wichtigsten Themen des Tages. Einschalten!
Verstappen: Start wird ganz anders werden
Gasly erwartet ein anderes Rennen, Verstappen wegen des neuen Kiesbetts in Kurve 1 einen anderen Start als in den vergangenen Jahren in Spa. Früher hätte dort viele Piloten einfach die Auslaufzone benutzt.
"Das geht jetzt natürlich nicht mehr", erklärt er und ergänzt: "Ich denke, dass alle etwas vorsichtiger sein werden." Bereits im Formel-3-Rennen heute habe man gesehen, dass die Piloten dort jetzt anders fahren.
Drücken wir mal die Daumen, dass es keine größeren Zwischenfälle gibt.
Gasly: "Es wird ein anderes Rennen"
P12 heute, in der Startaufstellung reicht das für P8. Der Franzose grinst: "Es würde mich nicht stören, wenn es an jedem Wochenende mehr Strafen wie diese geben würde." Mit der eigenen Leistung ist er heute ebenfalls zufrieden.
"Es war eine wirklich gute Runde", berichtet er. Auch die Balance habe gepasst und man habe das Maximum aus dem Auto geholt. Im Hinblick auf das Rennen wagt er allerdings noch keine Prognose.
"Es wird ein anderes Rennen als gewöhnlich, weil Max, Charles und all diese anderen hinten starten", erklärt er. Wird also nicht leicht, in den Punkterängen zu bleiben.
Russell glaubt an Verstappen-Sieg
Während Helmut Marko sich noch etwas zurückhaltend gibt, findet der Mercedes-Pilot im Hinblick auf Verstappens Chancen klare Worte: "Ich denke, Max wird durch [das Feld] pflügen und das Rennen vermutlich komfortabel gewinnen."
"Er und Red Bull liegen einfach Meilen vor allen anderen", so Russell. "Aber wir müssen auf uns selbst konzentrieren", betont er auch. Zur Erinnerung: Er und Hamilton werden von P5 und P4 ins Rennen gehen - Verstappen von P15.
Alle Fahrer in Q3
Eine Kleinigkeit für alle Statistikfans unter euch: Alexander Albon schaffte es heute erstmals in diesem Jahr in Q3. Zuvor war er tatsächlich der einzige Pilot, dem das in diesem Jahr noch nie gelungen war!
Damit haben es jetzt alle Fahrer 2022 mindestens einmal in Q3 geschafft. Teamkollege Latifi war das bereits in Silverstone gelungen, obwohl der im internen Qualifyingduell gegen Albon mit 3:11 klar hinten liegt.
Russell: Es sind vor allem die Reifen
Wir bleiben eben bei Mercedes. "Ich glaube, es sind einfach die Reifen", zuckt Russell nach P8 die Schultern. "Wir sind bei den Reifen etwas verloren, vor allem am Samstag", gesteht er und erklärt, dass die Pneus schon das ganze Jahr eine "Limitierung" seien.
Im Rennen sei man meistens stärker. "Vielleicht haben wir nicht den richtigen Kompromiss", so Russell, der erklärt, die Performance sei grundsätzlich da. Es könne einen Unterschied von bis zu einer Sekunde machen, ob die Reifen im richtigen Fenster seien.
Und zieht man diese Sekunde hypothetisch einmal ab, dann wäre Teamkollege Hamilton heute nur ganz knapp hinter Perez gelandet ...
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