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Formel-1-Liveticker: Nachträgliche Strafen treffen Fahrer hart!

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Top 10 durcheinandergewirbelt +++ Kritik an Umgang mit Tracklimit-Strafen +++ Ocon erhält 30-Sekunden-Strafe +++

22:17 Uhr

Das Rennen in der Analyse

Was für ein wahnsinniger Abend in Spielberg!

Unser stellvertretende Chefredakteur Stefan Ehlen rödelt bis zur letzten Sekunde vor dem Livestream im Medienzentrum am Red Bull Ring, die Stewards haben endlich die überfälligen Strafen für die Tracklimit-Vergehen bekanntgegeben, wir haben ein Ergebnis und darüber werden wir ab 23 Uhr sprechen.

Wie haben die Kollegen vor Ort diese Stunden der Ungewissheit empfunden? Was waren die Reaktionen im Fahrerlager? Kann man sich über den Sieg von Max Verstappen nach so einem chaotischen Abend eigentlich noch freuen?

Das und mehr gleich auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de!


22:29 Uhr

Feierabend

Erstmal durchatmen und sacken lassen, was ein wilder Großer Preis von Österreich, liebe Formel-1-Fans!

Ich habe lange keinen so wilden Abend mehr gehabt, die Ungewissheit, die Strafen, die Ergebnisfindung, jetzt die Vorbereitungen auf den Livestream und das Rennen war alles andere als ein Schnarcher.

Wünsche euch jetzt aber erstmal eine gute Nacht, wir lesen uns direkt morgen früh wieder. Es gibt noch genug aufzuarbeiten!

Herzlichst
euer Kevin Scheuren


21:45 Uhr

Die Strafen sind da!

Die Stewards haben getagt, kontrolliert, bestraft. Folgende Liste haben sie aufgrund von Tracklimit-Verstößen zusammengestellt:

Esteban Ocon: 30 Sekunden
Carlos Sainz: 10 Sekunden
Lewis Hamilton: 10 Sekunden
Pierre Gasly: 10 Sekunden
Alexander Albon: 10 Sekunden
Logan Sargeant: 10 Sekunden
Nyck De Vries: 15 Sekunden
Yuki Tsunoda: 5 Sekunden

Das Ergebnis der Top 10 ändert sich somit offiziell folgendermaßen:

1. Verstappen
2. Leclerc
3. Perez
4. Norris
5. Alonso
6. Sainz
7. Russell
8. Hamilton
9. Stroll
10. Gasly

Hier könnt ihr das komplette und aktualisierte offizielle Endergebnis nachlesen!


21:02 Uhr

Reaktionen auf Tracklimit-Chaos

Es wurden natürlich auch viele Fahrer und Teamoffizielle nach Meinungen gefragt, wie dieses Tracklimit-Chaos zu bewerten ist.

Christian Horner von Red Bull war sehr deutlich:

"Ich denke, ja, die Streckenbegrenzungen müssen überprüft werden, denn es lässt uns ein wenig amateurhaft aussehen, wenn so viele gute Fahrer diese Limits überfahren, es ist schlicht zu einfach. Ich glaube, das ist etwas, das man sich für das nächste Jahr ansehen muss. Ich denke, entweder die Kerbs oder vielleicht ein bisschen Kies auf der anderen Seite der Kurve könnten das in Ordnung bringen."

Auch sein Mercedes-Kollege Toto Wolff war deutlich frustriert über die Strafenfindung nach dem Rennen:

"Für die Fans, die Zuschauer, die Teams und die Fahrer ist es natürlich sehr frustrierend, dass es immer wieder zu Strafen kommt. Es gibt nur zwei Lösungen: Entweder man kehrt zu den "sausage kerbs" zurück und macht die Autos kaputt, aber dann sollte sich niemand beschweren, oder man nimmt sie ganz weg und lässt sie auf der schnellsten Linie fahren. Das hat Niki Lauda auch immer gesagt."

Lewis Hamilton war einfach nur genervt nach dem Rennen:

"Ich glaube, es braucht eine neue Lösung für diese Strecke. Als wir dieses Thema noch nicht hatten, hat diese Strecke viel mehr Spaß gemacht. Es ist merkwürdig, beim Fahren dauernd über das Auto vor dir zu berichten, weil wir von den Teams darum gebeten werden. In Austin haben sie das vor ein paar Jahren auch schon gemacht. Das hat nichts mehr mit Rennfahren zu tun. Sobald Lando an mir vorbei war, war er mindestens zehnmal daneben. Perez auch. Er war in Kurve 9 und Kurve 10 daneben, immer wieder - bekam aber keine Strafe. Man sollte es so machen, dass wir neben die Strecke fahren dürfen, ohne bestraft zu werden."

Und auch Carlos Sainz wurde die Frage gestellt, ob es einfach schwieriger ist, die Tracklimits heuzutage einzuhalten:

"Ja, denn im Rennen hat man die Dirty Air des Vordermanns, die einen noch mehr aus der Kurve drängt, was es noch schwieriger macht dort zu bleiben, weil man auch nicht mehr die volle Kontrolle darüber hat, wie das Auto auf die Dirty Air des Vordermanns reagiert."


20:33 Uhr

Keine Strafe für Top 3 zu erwarten

Geprüft werden übrigens nicht alle 1.200 Fälle; sondern nur jene, die Fahrer betreffen, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie mit bisher unentdeckten Verstößen über die Schwelle einer Strafe kommen. Das sei "ein Bruchteil" der 1.200, heißt es.

Jeder der untersuchten Fälle wird von der Rennleitung einzeln mit Filmaufnahmen begutachtet und bewertet. Das dauert drei bis zehn Sekunden pro Fall. In manchen Fällen, die besonders strittig sind, auch länger. Dementsprechend langwierig ist der Prozess.

Die Top 3 werden übrigens nach aktuellen Informationen unverändert bleiben; Max Verstappen darf also seinen Sieg behalten. In den Top 10 könnte es aber zu einer Ergebniskorrektur kommen.

 ~~

20:09 Uhr

Protest stattgegeben, Untersuchung dauert an

Die Stewards haben dem Protest von Aston Martin in erster Instanz stattgegeben.

Aufgrund der Tatsache, dass noch Verstöße gegen die Tracklimits aufzuarbeiten und mit potentiellen Strafen zu versehen sind, dauern die Untersuchungen an, bis das finale Ergebnis bekanntgegeben wird.

Das kann aber noch etwas dauern, wenn man bedenkt, dass über 1200 Verstöße festgestellt worden sind.


19:36 Uhr

Zahl des Tages: 1200

Die FIA hat uns Medienvertretern soeben eine kleine, aber nicht unerhebliche Information zukommen lassen.

Aktuell arbeitet man noch immer daran, alle Verstöße gegen die Tracklimits während des Rennens aufzuarbeiten. Alleine im laufenden Grand Prix hatte die Rennleitung mehr als 1200 (!) Fälle auf der Liste, in denen ein Auto die Tracklimits missachtet hat.

Die Ergebnisse der Untersuchungen der noch nicht festgestellten Verstöße und Folgen daraus werden bekanntgegeben, sobald diese Untersuchungen abgeschlossen sind.

Man wird den Streckenbetreibern als erste Lösung für das kommende Jahr erneut vorschlagen, die Auslaufzonen in den Kurven neun und zehn mit Kies aufzufüllen, auch wenn man weiß, dass es für andere Serien, die am Red Bull Ring fahren, nicht die Ideallösung ist. Für die Formel 1 wäre es aber eine effektive Maßnahme, so die FIA.


19:25 Uhr

Keine Punkte, aber keine Enttäuschung

Für Alexander Albon und Williams hat es in Spielberg nicht zur nächsten Sensation gereicht. Albon wurde Elfter, sein Teamkollege Logan Sargeant starker 13., er hatte an diesem Wochenende auch das Update am Auto, das Albon bereits in Kanada bekommen hatte.

Trotzdem ist Albon nicht enttäuscht, sieht weiter Fortschritte:

"Ich bin nicht enttäuscht über das Rennen heute. Ich denke, das ist normal, wenn die Top-4-Teams und die Top-8-Autos auf diesen Plätzen liegen, so dass nur noch zwei Punkte zu holen sind. Lando hatte ein großartiges Rennen, ebenso wie Pierre, also waren das die verbleibenden Punkte, und wir waren die nächstbesten. Es war ein starkes Wochenende für uns, unser schlechtestes Ergebnis war Platz 13, wobei wir die meiste Zeit auf Platz sieben lagen. Wenn man so darüber nachdenkt, ist es zwar frustrierend, aber es zeigt, dass wir einen Schritt nach vorn machen."

"Offensichtlich lag uns diese Strecke, und wir hatten ein besseres Ergebnis erwartet. Das ist zwar etwas enttäuschend, aber es war trotzdem ein tolles Rennen und eine gute Umsetzung. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, und da Logan ein großartiges Rennen fuhr, zeigt das, dass wir Fortschritte gemacht haben", fand Albon auch ein paar anerkennende Worte für die Leistung von Sargeant.

Auch der US-Amerikaner war sehr erleichtert über diese Performance und will direkt in Silverstone daran anknüpfen:

"In letzter Zeit war es schwer, deshalb ist es toll, die Fortschritte zu sehen, die wir heute gemacht haben. Wenn ich mich nicht gut qualifiziere, habe ich am Sonntag noch viel Arbeit vor mir. Ein gutes Rennen zu haben, ist also ein schöner Schritt nach vorn. Das heutige Rennen hat gezeigt, wozu wir in der Lage sind, und ich habe das Gefühl, dass wir uns endlich in die richtige Richtung bewegen."

"Wir haben eine Reihe von Europarennen, mit denen ich vertraut bin, und ich hoffe, dass dies der Anfang von etwas Gutem für uns ist. Nächstes Wochenende fahren wir auf meiner Lieblingsstrecke, aber es ist auch eine schwierige Strecke mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven, auf die ich mich konzentrieren muss", sagte der Mann mit der Nummer zwei auf dem Auto nach dem Rennen in der Medienrunde.

Alexander Albon Esteban Ocon Williams Williams F1Alpine Alpine F1 ~Alexander Albon (Williams) und Esteban Ocon (Alpine) ~

19:09 Uhr

Kein guter Ort

Wir bleiben mal kurz bei Aston Martin, während das Ergebnis der Anhörung des potentielles Protests auf sich warten lässt.

Fernando Alonso und Lance Stroll sind glaube ich einfach ganz froh, dass der Große Preis von Österreich rum ist und man nach Silverstone kann. Der Red Bull Ring und Aston Martin werden wohl so schnell keine Freunde.

"Ich weiß es nicht. Ich denke, es ist ein bisschen von allem. Vielleicht hat die Strecke nicht zu unserem Auto gepasst. Letztes Jahr hatte Aston in Österreich sehr zu kämpfen, also gibt es auch einige Parallelen zum letzten Jahr", so Fernando Alonso in seiner Medienrunde nach dem Rennen.

Den Grund, warum es so komisch lief, hat Alonso auch ausgemacht und freut sich trotzdem schon aufs nächste Wochenende:

"Ein bisschen was von der Strecke, ein bisschen was von den Upgrades, die alle anderen hierher gebracht haben, aber wir sollten uns keine allzu großen Sorgen machen. Wir haben nächste Woche eine weitere Gelegenheit. Wir sollten okay sein. Silverstone mit seinen schnellen Kurven ist eine unglaublich zu fahrende Strecke", führte er fort.

Fernando Alonso Aston Martin Aston Martin F1 ~Fernando Alonso (Aston Martin) ~

18:47 Uhr

Norris überrascht

Lando Norris wurde von den Formel-1-Fans auf der ganzen Welt zum Fahrer des Tages gewählt, er musste aber hart arbeiten, um seinen McLaren überhaupt auf der Strecke zu halten, wie er im TV-Interview mit Sky UK nach dem Rennen sagte, nach einem Ergebnis, mit dem er so nicht gerechnet hat nach dem Update:

"Das war eine gute Überraschung. Es ist immer noch nicht super, Fernando war eindeutig schneller, jede Runde ein Stückchen, und ich crashte fast in jeder Kurve, aber der fünfte Platz zeigt, dass wir einen guten Schritt nach vorne gemacht haben, und damit bin ich sehr zufrieden."

Was sind Facetten, die am "neuen" Auto noch ausbaufähig sind?

"Dinge, über die wir uns das ganze Jahr über beschwert haben, sind immer noch dieselben, nur auf einem höheren Niveau. Ich bin daher sehr optimistisch, dass wir diese Probleme in den Griff bekommen werden. Ich habe das Gefühl, dass wir momentan stark im Nachteil sind. Es geht nicht nur um Abtrieb, sondern auch um das Handling und darum, wie man mit dem Auto umgeht."

Norris geht zuversichtlich, aber mit einer großen Portion Vorsicht in die nächste Woche, wenn das Heimspiel in Silverstone ansteht:

"Das Auto ist schneller, es ist insgesamt schneller, es ist nur immer noch sehr schwierig zu fahren. Wenn wir ein angenehmer zu fahrendes Auto hätten oder eines, das etwas unkomplizierter wäre oder einen größeren Spielraum hätte, dann denke ich, dass wir einen weiteren großen Schritt nach vorne machen können. Vor allem was die Konstanz und die Rennpace angeht. Es gibt viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen, und ich denke, dass wir noch mehr Fortschritte machen werden, also möchte ich nicht zu viel versprechen."

Lando Norris Fernando Alonso Nico Hülkenberg McLaren McLaren F1Aston Martin Aston Martin F1Haas Haas F1 ~Lando Norris (McLaren), Fernando Alonso (Aston Martin) und Nico Hülkenberg (Haas) ~

18:11 Uhr

Protest!

Gerade kam das Dokument 70 in den Posteingang hineingeflattert von der FIA.

Um 18:30 Uhr wird ein Teamvertreter von Aston Martin zu den Stewards geben, da sie wohl Protest gegen das Rennergebnis einlegen wollen.

Mit Dokument 71 haben wir weitere Informationen erhalten:

"In dem Protest wird behauptet, dass eine Reihe von Fahrzeugen wegen eines Verstoßes gegen Artikel 33.3 des Sportlichen Reglements nicht bestraft wurden.

In der Zwischenzeit haben die Sportkommissare, nachdem sie von einer Reihe von gelöschten Runden (wegen Überschreitung der Streckenbegrenzungen) erfahren haben, auf die sie nach Eingang des Protestes aufmerksam gemacht wurden, die Rennleitung gebeten, einen Abgleich aller gelöschten Runden mit den verhängten Strafen durchzuführen.

Wir stellen fest, dass die Rennleitung während des Rennens mehr als 100 gelöschte Runden bearbeitet hat."

Wir halten euch hier jederzeit auf dem Laufenden, was dieser Protest ergibt.

Fernando Alonso Aston Martin Aston Martin F1 ~Fernando Alonso (Aston Martin) ~

18:04 Uhr

Mercedes-Fahrer äußern sich

Mittlerweile haben auch Lewis Hamilton und George Russell ein Interview gegeben und sich ihre Gedanken gemacht, warum es für sie heute so schwer war.

Hamilton hatte große Probleme mit dem Grip, dadurch hat er die Tracklimits zu häufig missachtet und eine Strafe erhalten. Er macht sich aber eher um das Gesamtpaket Gedanken und die Konkurrenz, denn die eigene Performance war nicht da, wie er bei Sky UK sagte:

"Lando hat einen super gemacht heute, sie waren sehr schnell und wir haben nicht damit gerechnet, dass sie so schnell sein würden. Von uns wurde auch nicht erwartet, dass wir so schlecht sein würden. Diese Strecke hat uns einige Bereiche gezeigt, an denen wir arbeiten müssen - definitiv nicht der beste Tag."

Auch sein Teamkollege George Russell war eher sorgenvoll, geht aber trotzdem ein bisschen optimistischer nach Silverstone. Zum Rennen heute sagte er:

"Sehr herausfordernd - Probleme mit dem Vorder- und Hinterreifen, wir waren einfach nicht schnell genug. Es war ziemlich überraschend, dass wir klar nicht im richtigen Fenster waren. Woran das lag, kann ich jetzt nicht sagen. Als wir in Barcelona und in Montreal waren, war es vielversprechend. Hier war es gar nichts. Hoffentlich sind wir nächste Woche in Silverstone wieder stärker."

"Es ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, aber auch nur ein weiterer Schritt. Es ist immer noch streckenspezifisch, hier waren wir im Nirgendwo, obwohl wir mit dem gleichen Auto schnell waren in Kanada und Barcelona. Das macht Mut für Silverstone, weil Silverstone eher wie Barcelona ist als hier. Ich freue mich drauf", auf die Frage von Sky UK, was er sich in Silverstone erhofft mit dem noch immer recht neuen Auto.

Alexander Albon George Russell Kevin Magnussen Haas Haas F1Williams Williams F1 ~Alexander Albon (Williams), George Russell (Mercedes) und Kevin Magnussen (Haas) ~

17:39 Uhr

Und was sagt Verstappen?

Natürlich wurde auch Max Verstappen zu seinem letzten Boxenstopp befragt und zwar in der offiziellen FIA-Pressekonferenz:

"Für mich gar nicht, aber ich glaube, dass das Team etwas nervöser war. Ich habe den Vorsprung gesehen und mir gedacht: Wir müssen stoppen. Wenn es die Möglichkeit gibt, dann möchte ich auf die schnellste Runde gehen. Das haben wir letztendlich auch gemacht. Von außen sieht es vielleicht wie ein großes Risiko aus, aber für mich im Auto hat es sich überhaupt nicht wie ein Risiko angefühlt", sagte der sichtlich zufriedene Weltmeister.

Generell war es ein eher einfaches Rennen für Verstappen, so sah es zumindest von außen aus, was auch Sandra Baumgartner von Sky Deutschland aufgefallen ist. Ihr antwortete Verstappen:

"Ja, das war es auch, glaube ich. Das ganze Rennen war super. Wir waren gut auf den Reifen wieder. Letztes Jahr war natürlich nicht so, aber dieses Jahr war super. Wir haben, glaube ich, auch die richtige Strategie gemacht, weil viele Teams haben unter dem virtuellen Safety-Car einen Boxenstopp gemacht. Aber am Ende des Rennens waren die letzten paar Runden natürlich schwieriger für die Reifen. Aber von unserer Seite war es heute fast perfekt"

Max Verstappen Red Bull Red Bull F1 ~Max Verstappen (Red Bull) ~

17:35 Uhr

"No risk, no fun!"

Max Verstappen wollte unbedingt nochmal an die Box und die schnellste Runde angehen, die vorher sein Teamkollege Sergio Perez hatte.

Dafür musste natürlich alles gutgehen beim Boxenstopp, was auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei Sky UK nochmal unterstrichen hat, weil das nicht ganz ohne Risiko war:

"Natürlich war dieser letzte Boxenstopp, um die schnellste Runde zu holen, ein kleines Risiko. Aber die Jungs waren am ganzen Wochenende so gut in Form, dass wir den Eindruck hatten, dass es das Risiko wert war."

"Er hat uns bei diesem Boxenstopp Druck gemacht. Man spürte, dass er diesen weichen Reifensatz wollte. Wir haben gesagt: 'Okay, no risk, no fun!' Das hat Dietrich immer gesagt. Und die Mechaniker waren in der Box heute so einer tollen Form, dass es nur ein kleines Risiko war", lobte er damit auch zwischen den Zeilen seine Boxencrew.

Auch Dr. Helmut Marko hat sich bei Sky Deutschland dazu geäußert und war schon fast schelmisch unterwegs:

"Als er argumentiert hat, dass die Reifen nicht mehr richtig sind, haben wir gewusst: Auch wenn wir ihm nicht neue Reifen geben, [probiert er es]. Da war weniger Risiko, noch einen Stopp zu machen und mit Soft. Wir haben ihm gesagt: Er ist so weit vorne, er braucht nix riskieren. Ich meine: 1:07 glaube ich. Ich glaube, das hat er schon ans Limit gehen lassen [grinst]."

Wenn es läuft, dann läuft es eben!

Sergio Perez Max Verstappen Red Bull Red Bull F1 ~Sergio Perez (Red Bull) und Max Verstappen (Red Bull) ~

17:25 Uhr

Große Zufriedenheit bei Red Bull

Das Heimspiel von Red Bull in Spielberg war ein Erfolg auf ganzer Linie. Max Verstappen gewann das Rennen deutlich, konnte sich noch den letzten Boxenstopp auf die weichen Reifen leisten und die schnellste Runde einfahren. Dr. Helmut Marko hat seiner Freude bei Sky Deutschland freien Raum gelassen:

"Das ist das perfekte Wochenende: zwei Polepositions für Sprint und das Hauptrennen, Sieg im Sprint, 1-2, Hauptrennen 1-3, Perez von 15 auf drei vorgefahren, Max zu seiner Beruhigung hat noch die schnellste Runde fahren können, damit er gut schläft. Also: Alles gut", womit er direkt mal eine Empfehlung für die Kolumne unseres stellvertretenden Chefredakteurs Stefan Ehlen abgegeben hat, der ja nach jedem Rennwochenende jemanden gut schlafen lässt.

Auch für Sergio Perez' Leistung am heutigen Sonntag hatte Dr. Marko lobende Worte übrig:

"War eine tolle Leistung. Er hat die Zweikämpfe, er ist sehr mit Übersicht gefahren. Und ich glaube, jetzt ist er wieder vom Selbstvertrauen gesettelt, dass man da jetzt davon ausgehen kann. Der Vorsprung auf Alonso um Platz zwei ist auch ausgebaut. Also: Wir gehen mit Zuversicht in die nächsten Rennen."

Dieser letzte Boxenstopp von Max Verstappen war aber auch noch Thema ...

Helmut Marko Red Bull Red Bull F1 ~Helmut Marko ~

17:12 Uhr

"Noch schlechter, als wir dachten!"

"Es war brutal schwer, eigentlich schlechter als wir dachten", waren die ersten Worte von Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf die Frage von Sandra Baumgartner von Sky Deutschland.

Mercedes lief der Musik komplett hinterher, lag am Ende mit Hamilton und Russell auf den Plätzen sieben und acht, allerdings mit 39 und 48 Sekunden Rückstand auf den Sieger Max Verstappen.

"Das Auto war einfach langsam, es hilft natürlich auch nicht, wenn man sich die Strafen einhandelt, aber das hätte auch nicht mehr viel geändert. Vielleicht wären wir vor dem Fernando [Alonso] gewesen. Wir und auch die Aston Martins, aber das machts nicht besser, waren einfach nirgends mit der Pace", fasste Wolff die Leistung des W14 zusammen.

"Insgesamt ein schwarzer Tag, na, kein schwarzer Tag, soweit wollen wir nicht gehen, ein schlechter Tag", so Wolff weiter.

Toto Wolff  ~Toto Wolff ~

16:57 Uhr

Hülkenberg erstaunt über Ausfall

Nach dem Boxenstopp von Nico Hülkenberg war leider recht schnell Schluss, denn der Ferrari-Motor im Haas-Heck wollte nicht mehr. Bei Sky Deutschland hat er gesagt, dass sich dieser Ausfall nicht angedeutet hat:

"Nee, null. Also rauf zu Kurve 3 hat's auf einmal 'peng' gemacht. Ich glaub, irgendwas Hydraulisches, weil das Getriebe nicht mehr funktioniert hat. Die Servolenkung ist weggegangen. Ich glaube, irgendwas Hydraulisches, aber ich habe noch nicht mit dem Team gesprochen. Müssen wir sehen, was los ist."

Auch hat er erneut festgestellt, dass sich der Haas VF-23 wieder mit den selben Problemen herumgeplagt hat wie in den vergangenen Rennen auch, also Reifenverschleiß, Leistungsprobleme im Vergleich zum Rest des Mittelfelds und dergleichen mehr:

"Ich glaube, das hat sich gestern und leider heute auch wieder durchgezogen. Ich glaube, im ersten Stint auf dem Medium hat man gesehen, dass wir direkt unter Druck sind von den Autos hinter uns, dass wir die Reifen nach wie vor mehr beanspruchen. Und wir sind da einfach in einem Teufelskreis und aktuell gibt's da keine Befreiung. Ich glaube, das ist ein längerfristiges Thema, was wir durch Entwicklung, durch Teile und dann Autocharakteristik, speziell auf der Aerodynamikseite, beheben müssen. Aber das ist eine große Aufgabe."

Kann er denn trotzdem Vorfreude auf Silverstone empfinden?

"Ja, ja, ist eine geile Strecke. Taugt mir sehr gut, ist schnell, flüssig. Immer gute Erinnerungen an Silverstone. Macht mir viel Spaß da."

Möge es dann besser laufen!

Nico Hülkenberg Haas Haas F1 ~Nico Hülkenberg (Haas) ~