• 20.07.2003 17:05

  • von Fabian Hust

56-jähriger "Pistenstürmer" von Polizei verhaftet

Der 56-jährige Mann, der während des Rennens auf die Stecke stürmte, ist von der britischen Polizei verhaftet worden

(Motorsport-Total.com) - Der offensichtlich geistig verwirrte Mann, der in der elften Runde des Großen Preises von Großbritannien in Silverstone auf die 'Hangar'-Gerade gestürmt war, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für einen noch unbekannten Grund zu erregen, ist von der Polizei verhaftet worden. Die Rennleitung hatte das Safety Car auf die Strecke geschickt, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone nimmt die Streckenbetreiber von Silverstone in Schutz

Ein Streckenposten konnte den 56-Jährigen, der mit einem Schottenrock und Protestplakaten entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der Rennstrecke lief, ohne Gegenwehr überwältigen. Der Mann wird noch heute Abend vor der Polizei in Northampton erklären müssen, warum er sich und die mit über 200 km/h vorbeirauschenden Piloten in Lebensgefahr gebracht hat.

"Ich hoffe nur, dass der Mann nicht so ungeschoren davonkommt wie der Flitzer von Hockenheim", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem Rennen. In der Saison 2000 war ein 47-jähriger Franzose auf einer der Waldgeraden Hockenheims auf die Strecke gerannt, um gegen seine Entlassung bei Mercedes-Benz nach über 20 Dienstjahren zu protestieren.

"So etwas darf einfach nicht noch einmal passieren", so der Schwabe weiter. "Derjenige muss hart bestraft werden." Wie gefährlich es ist, während des Rennbetriebs auf die Rennstrecke zu laufen, selbst wenn es sich dabei um einen Profi handelt, musste die Motorsportszene schmerzlich vor zwei Jahren erfahren, als ein Streckenposten auf dem Lausitzring ums Leben kam, als er während Testfahrten ein Teil von der Strecke räumen wollte.

Die Streckenbetreiber von Silverstone haben bereits eine umfangreiche Untersuchung des Vorfalls angekündigt. Für Silverstone war der Vorfall äußerst unangenehm, steht der Kurs doch schon seit Jahren in der Kritik und auf der Abschussliste von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der aber noch am Sonntagnachmittag versuchte, die Luft herauszunehmen.

"Man kann einfach nicht verhindern, dass so jemand so etwas macht. Klar war es unnötig, das Rennen war schließlich spannend genug. Man wird die Sicherheit unter die Lupe nehmen müssen, ich weiß aber nicht, was man dagegen unternehmen soll", so der Brite gegenüber 'ITV', der aber keine weiteren Schritte gegen Silverstone einleiten möchte.