Am 13. Mai 1950 findet in Silverstone das erste Rennen der Formel-1-WM statt - Wir werfen einen Blick auf den historischen Start der Königsklasse
Startschuss für die Formel 1: Die begehrte Startnummer 1 trägt beim ersten Rennen der WM-Geschichte in Silverstone Juan Manuel Fangio auf dem Auto. Er geht im Alfa Romeo 158 an den Start, das zum erfolgreichsten Auto der ersten Formel-1-Saison werden soll.
Die erste Pole-Position der Geschichte geht allerdings nicht an Fangio, sondern an einen anderen Alfa-Piloten. Giuseppe Farina hat die Nase im Qualifying mit einer 1:50.8 vorne. Gemessen wird damals nur eine Stelle nach dem Komma.
Das Interesse der Zuschauer ist groß. Die Formel 1 ist damals aber noch eine ganz andere als heute. Asphaltierte Auslaufzonen sucht man zum Beispiel vergeblich ...
... und auch die Verhältnisse im Auto sind aus heutiger Sicht geradezu fahrlässig. Geschlossene Helme gibt es nicht - und über Dinge wie HANS oder Halo müssen wir gar nicht sprechen.
Hochmoderne Boxen wie heutzutage? Fehlanzeige!
Auch die Rennanzüge sehen damals etwas anders aus. Und das Interesse der Sponsoren ist noch überschaubar, wie dieses Bild beweist.
Am Renntag gibt es hohen Besuch in Silverstone ...
Der damalige König Georg VI. gibt sich die Ehre und begrüßt die Piloten.
Insgesamt 21 Piloten qualifizieren sich für das erste Formel-1-Rennen, darunter unter anderem neun Briten. Das Gastgeberland ist damit auch die Nation mit den meisten Startern.
Im Rennen dominieren die vier Alfa Romeos an der Spitze. Neben Fangio und Farina sind das auch Luigi Fagioli und Lokalmatador Reg Parnell.
Fangio hat mit Ausgang des Rennens schließlich aber nichts mehr zu tun. Er muss mit einem Ölleck in der Schlussphase aufgeben.
Und so geht der Sieg am Ende an Pole-Setter Farina. Doch es ist knapp: Landsmann Fagioli fehlen auf Platz zwei nur 2,6 Sekunden.
Für Alfa Romeo ist es trotz des Ausfalls von Fangio ein Triumph auf ganzer Linie. Lokalmatador Parnell komplettiert als Dritter ein reines Alfa-Podium - und zwar deutlich, denn ...
... dem Franzosen Yves Giraud-Cabantous (Talbot-Lago) auf Rang vier fehlen im Ziel bereits mehr als zwei Runden auf die Sieger.
Farina sackt währenddessen auch noch den Punkt für die schnellste Rennrunde ein. Ja, der wurde auch damals schon vergeben! Mit Pole, Sieg und schnellster Runde gelingt ihm damit zugleich auch der erste "Hattrick" der Formel-1-Geschichte.
Am Ende des Jahres wird Farina auch der erste Weltmeister der Geschichte. Fangio gewinnt zwar genau wie der Italiener ebenfalls drei Rennen, scheidet in den anderen drei allerdings aus.