Rückblick auf die Formel 1 vor 30 Jahren: Diese Fahrer und Teams bestritten die 16 Grands Prix der Motorsport-Saison 1990
Der Start in die Formel-1-Saison 1990. 30 Jahre danach werfen wir einen Blick zurück auf Fahrer und Teams. Hier sind die Bilder von damals!
#1: Alain Prost (Ferrari): Als Weltmeister war der Franzose von McLaren zu Ferrari gegangen und hatte dort prompt einen Aufschwung eingeleitet. Mit drei Siegen zu Saisonmitte etablierte sich Prost als Titelkandidat, scheiterte dann aber an Ayrton Senna im McLaren und wurde Zweiter.
#2: Nigel Mansell (Ferrari): Der Brite machte im Stallduell gegen Alain Prost kaum einen Stich, schaffte mit dem Ferrari 641 aber immerhin einen Saisonsieg. Das ergab am Ende WM-Rang fünf.
#3: Satoru Nakajima (Tyrrell): Mit drei sechsten Plätzen bei 15 Rennteilnahmen fuhr der Japaner auf Gesamtrang 15. Für größere Schlagzeilen sorgte indes sein Teamkollege.
#4: Jean Alesi (Tyrrell): Führungsrunden und Platz zwei beim Auftakt in Phoenix, dazu ein weiterer zweiter Platz in Monte Carlo und noch einmal ein WM-Punkt in Imola: Alesi aus Frankreich war ein Senkrechtstarter der Saison 1990 und holte am Ende P9 in der WM.
#5: Thierry Boutsen (Williams): Ein erster, ein zweiter und ein dritter Platz, dazu konstante Punkteergebnisse brachten dem Belgier 1990 die sechste Position in der Fahrerwertung ein.
#6: Riccardo Patrese (Williams): Der Italiener unterlag im Teamduell gegen Thierry Boutsen nur knapp und wurde WM-Siebter, kam aber ebenfalls auf einen Saisonsieg.
#7: David Brabham (Brabham): Nur eine Zielankunft bei 14 Versuchen für den Sohn von Formel-1-Weltmeister Jack Brabham im Rennstall des Vaters. An die Erfolgsstory von "Black Jack" knüpfte David Brabham damit nicht an.
#7: Gregor Foitek (Brabham): Für zwei Rennen saß der Schweizer 1990 in einem Brabham-Boliden, sah aber in beiden Fällen nicht das Ziel und blieb punktelos.
#8: Stefano Modena (Brabham): Er holte die einzigen Punkte des Jahres für das Team. Der Italiener punktete gleich beim Auftakt in Brasilien als Fünfter, danach gab es keine weiteren Top-6-Ergebnisse mehr.
#9: Michele Alboreto (Arrows): Ein neunter Platz war das höchste der Gefühle für den Italiener, der zwar mehrfach solide mitfuhr, aber die Top 6 im Rennen unterm Strich meist klar verfehlte. Von seinen Erfolgen der 1980er-Jahre war er so meilenweit entfernt.
#10: Alex Caffi (Arrows): Mehrere Top-10-Resultate und einmal Platz fünf in Monte Carlo. Der Italiener holte sich damit WM-Rang 16.
#10: Bernd Schneider (Arrows): Der Deutsche, später Rekordchampion in der DTM, bestritt nur ein Rennen für das Team, verfehlte beim zweiten Einsatz die Qualifikation.
#11: Derek Warwick (Lotus): Im britischen Traditionsteam erzielte Warwick einen fünften und einen sechsten Platz - und hatte mehr Ausfälle als Zielankünfte zu verzeichnen.
#12: Martin Donnelly (Lotus): Bis zu einem schweren Unfall in Jerez war der Brite mehrfach in die Top 10 gefahren, dann war seine Saison vorzeitig beendet - und auch seine Formel-1-Karriere.
#12: Johnny Herbert (Lotus): Der Brite sprang für zwei Rennen als Ersatzmann ein, konnte aber keine Glanzpunkte setzen - Herbert fiel in beiden Grands Prix aus.
#14: Olivier Grouillard (Osella): Nur vier Mal in 16 Rennen schaffte es der Franzose als Alleindarsteller im Team überhaupt ins Ziel. Punkte gab es keine.
#15: Mauricio Gugelmin (Leyton House): Platz sechs in Belgien bedeutete das einzige zählbare Ergebnis für den Brasilianer im March-Rennstall.
#16: Ivan Capelli (Leyton House): Seine Sternstunde der Saison 1990 kam beim Frankreich-Grand-Prix, denn Capelli fuhr dort als Zweiter auf das Podium. Auch für den Italiener blieb es bei diesem einzigen Top-6-Resultat. Damit belegte er P10 in der Gesamtwertung.
#17: Gabriele Tarquini (AGS): Warum der Italiener den Rekord für die meisten Nicht-Qualifikationen hält? Auch wegen 1990: Bei elf von 16 Rennen durfte er nicht starten, schaffte es nur einmal über die Distanz.
#18: Yannick Dalmas (AGS): Gleiches Spiel beim Teamkollegen, denn auch Dalmas aus Frankreich scheiterte insgesamt elf Mal an der Qualifikationshürde.
#19: Alessandro Nannini (Benetton): Er fuhr nicht auf Augenhöhe mit seinem Stallgefährten Nelson Piquet, aber immerhin drei Mal auf das Podium. Mit 21 Punkten kam der Italiener auf WM-Rang acht.
#19: Roberto Moreno (Benetton): Als Ersatzmann von Alessandro Nannini nutzte Moreno seine Chance und erzielte mit P2 bei seinem ersten Benetton-Einsatz 1990 gleich einen Podestplatz.
#20: Nelson Piquet (Benetton): Der Ex-Champion aus Brasilien führte hinter dem Spitzenduo das breite Formel-1-Mittelfeld an. Die letzten beiden Saisonsiege gingen an ihn, nebst WM-Rang drei.
#21: Emanuele Pirro (Scuderia Italia): Drei Zielankünfte unter ferner liefen, aber vor allem elf Ausfälle schaffte anschließend Pirro, ebenfalls aus Italien - im gleichen Auto.
#21: Gianni Morbidelli (Scuderia Italia): Eine Nicht-Qualifikation, ein 14. Platz. Das ist die Bilanz des Italieners bei seinen zwei Einsätzen für Scuderia Italia zu Saisonbeginn.
#22: Andrea de Cesaris (Scuderia Italia): Zwölf Ausfälle, eine Disqualifikation, eine Nicht-Qualifikation. Der Italiener erlebte eine Saison zum Vergessen und blieb ohne Punkte.
#23: Pierluigi Martini (Minardi): Gleich beim Auftakt in Phoenix stand er überraschend in Reihe eins, schnupperte manchmal an den Punkterängen. Es reichte aber nicht zu WM-Zählern.
#24: Paolo Barilla (Minardi): Vier Mal im Ziel, sonst nur Ausfälle und Nicht-Qualifikationen für den Italiener.
#24: Gianni Morbidelli (Minardi): Zum Saisonende übernahm Morbidelli das Cockpit seines Landsmanns, fiel aber bei beiden Rennen aus.
#25: Nicola Larini (Ligier): Zweimal hätte er als Siebter fast gepunktet, mehr aber auch nicht. Bei nur drei Ausfällen in 16 Rennen kam nichts Zählbares rum für den Italiener.
#26: Philippe Alliot (Ligier): Ähnlich lief es für den Teamkollegen aus Frankreich, der ebenfalls den Sprung in die Punkteränge verfehlte, allerdings deutlicher als Larini.
#27: Ayrton Senna (McLaren): Für den Brasilianer war es das Jahr der Revanche. Nach dem verlorenen Titelkampf gegen Teamkollege Alain Prost durch die Kollision in Suzuka 1989 legte es Senna 1990 wiederum in Suzuka seinerseits auf eine Kollision an. Ergebnis: sein zweiter WM-Titelgewinn nach 1988.
#28: Gerhard Berger (McLaren): Der Stallgefährte holte alleine sechs Siege, nur Berger selbst blieb 1990 ohne Rennerfolg. Immerhin: Zwei zweite Plätze, dazu drei Mal Dritter. Das bedeutete am Ende P4 in der WM, nur einen Punkt hinter Nelson Piquet.
#29: Eric Bernard (Larrousse): Platz vier in Silverstone war eine kleine Überraschung. Zwei weitere sechste Ränge ergaben schließlich WM-Position 13.
#30: Aguri Suzuki (Larrousse): Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Japan gelang Suzuki der ganz große Wurf mit Platz drei. Ebenfalls zwei sechste Plätze verhalfen ihm zu WM-Rang zwölf.
#31: Bertrand Gachot (Coloni): Der Belgier fuhr 1990 kein einziges Formel-1-Rennen, weil er jedes Mal schon im Qualifying oder gar im Vorqualifying scheiterte.
#31: Bertrand Gachot (Coloni): Dass Gachot mit zwei unterschiedlichen Fahrzeugen und unterschiedlichen Motorenmarken unterwegs war, änderte letztlich nichts an den Ergebnissen.
#33: Roberto Moreno (EuroBrun): Für den Brasilianer lief zu Saisonbeginn fast nichts zusammen. Meist war schon nach dem Qualifying Schluss. Nur nicht in Brasilien mit P13 im Rennen.
#34: Claudio Langes (EuroBrun): 14 Mal probiert, 14 Mal im Vorqualifying gescheitert. Die Lage für den Italiener war aussichtslos.
#35: Gregor Foitek (Onyx): Ein siebter Platz, sonst viele Ausfälle und Nicht-Qualifikationen. Dann das vorzeitige Saisonende für ihn und das Team. Foitek kehrte der Formel 1 den Rücken.
#35: Stefan Johansson (Onyx): Er probierte es zwei Mal, danach war Schluss. Der Schwede kam jeweils nicht über die Qualifikation hinaus. Zu einer Fortsetzung kam es nicht, weil es Knatsch gab mit der Teamleitung.
#36: JJ Lehto (Onyx): Der Finne sah nur einmal die Zielflagge und wurde Zwölfter, fuhr sonst meist hinterher - und nach Ungarn gar nicht mehr, wie der gesamte Onyx-Rennstall.
#39: Gary Brabham (Life): Keine Chance für den nächsten Brabham-Sohn, auch nur einen Stich in der Formel 1 zu machen. Gary Brabham verpasste bei seinen beiden Versuchen die Qualifikation.
#39: Bruno Giacomelli (Life): Mehr gab das Material nicht her, wie auch der italienische Nachfolger des Australiers bitter feststellen musste. Giacomelli scheiterte zwölf Mal an der Vorqualifikation.
Rückblick auf die Formel 1 vor 30 Jahren: Diese Fahrer und Teams bestritten die 16 Grands Prix der Motorsport-Saison 1990