Mit Romain Grosjean wechselt der nächste bekannte Formel-1-Pilot in die amerikanische IndyCar-Serie: Wir haben uns die erfolgreichsten angeschaut
Romain Grosjean wechselt 2021 in die IndyCar-Serie. Nach 179 Grands Prix und zehn Podestplätzen ist für den Franzosen Schluss in der Formel 1 und er wagt den Sprung über den großen Teich. In unserer Fotostrecke zeigen wir dir zehn Fahrer, die mit ihrem Schritt nach Amerika erfolgreich waren.
10. Takuma Sato: In der Formel 1 hat der Japaner nur mäßig Erfolg. Mit Jordan, BAR und Super Aguri bringt es Sato auf stolze 90 Grands Prix, auf dem Podium steht er dabei nur einmal. Nach dem Aus von Super Aguri 2008 ist seine Zeit in der Königsklasse vorbei.
In der IndyCar-Serie wird er jedoch zum Star. Zwar steht er sich mit seiner riskanten Fahrweise öfters selbst im Weg, 2017 folgt allerdings der ganz große Triumph: der Sieg beim Indy-500-Rennen! 2020 wiederholt er dieses Kunststück noch einmal und darf sich nun zweimaliger Indy-500-Sieger nennen.
9. Teo Fabi: Der Italiener erlebt 1982 eine völlig verkorkste Debütsaison in der Formel 1. Bei Toleman kann er sich entweder nicht für die Rennen qualifizieren, oder er scheidet stets aus. Sein Wechsel in die CART-Serie 1983 zeigt dann eine andere Seite. Mit vier Saisonsiegen wird Fabi auf Anhieb Vizemeister und bekommt wieder Angebote.
Vier Jahre verbringt er bei Brabham, Toleman und Benetton in der Königsklasse (zwei dritte Plätze), bevor er erneut nach Amerika geht. Große Erfolge feiert er in seinem zweiten Stint dort nicht mehr, sodass seine Karriere 1996 zu Ende geht.
8. Justin Wilson: Der schlacksige Brite steigt als Formel-3000-Meister bei Minardi ein, wo er 2003 elf Rennen fährt. Seine Leistungen machen Jaguar auf ihn aufmerksam, wo er noch während der Saison Antonio Pizzonia ersetzen darf und einen Punkt holt. Doch weil man anschließend Red-Bull-Zögling Klien holt, endet Wilsons Formel-1-Zeit.
In den USA gehört Wilson anschließend zu den beliebtesten Fahrern und kann in mittelmäßigem Material regelmäßig über sich hinauswachsen. Am 24. August 2015 kommt es in Pocono jedoch zu einem tragischen Unfall, der Wilson im Alter von nur 37 Jahren das Leben kostet.
7. Dan Gurney: Dank seines guten Einstands bei Ferrari 1959 hat sich der Amerikaner in der Formel 1 bereits einen guten Ruf aufgebaut, als er 1962 erstmals am Indy 500 teilnimmt. Allerdings fährt Gurney stets lediglich vereinzelte Rennen, was der Terminkalender in der Formel 1 damals zulässt.
Welchen Eindruck er in Amerika hinterlässt, lässt sich an der Statistik ablesen: Gurney gewinnt sieben Rennen in der damaligen USAC-Serie, benötigt dafür aber lediglich 19 Starts. In der Formel 1 kommt er in elf Jahren dafür "nur" auf vier Siege auf Porsche, Brabham und Eagle.
6. Alexander Rossi: In der Formel 1 ist der Amerikaner nur eine Randnotiz und dürfte in wenigen Jahren nur noch den eingefleischten Fans bekannt sein. Denn er darf im chronisch klammen Marussia-Rennstall 2015 nur fünf Rennen absolvieren, in denen Platz zwölf das Höchste der Gefühle ist.
In den USA ist Rossi aber ein gefeierter Star. Sein Stern geht auf, als er 2016 völlig überraschend das Indy 500 gewinnt - in seinem erst sechsten Start in der Serie. Seitdem ist er bei Andretti eine Bank und wird 2018 sogar Vizemeister. Die Formel 1 dürfte für ihn nur noch eine entfernte Erinnerung sein.
5. Jim Clark: Wer Jim Clark ist, muss man Formel-1-Fans wohl nicht sagen. Der Schotte gilt als einer der talentiertesten Formel-1-Piloten aller Zeiten und hätte noch mehr als zwei WM-Titel holen können, wenn er 1968 nicht bei einem Formel-2-Rennen in Hockenheim tödlich verunglückt wäre.
Was viele jedoch nicht wissen: Clark hat auch in den USA Erfolge gefeiert. 1963 wird er gleich bei seinem ersten Indy-500-Rennen Zweiter, zwei Jahre später gewinnt er das legendäre 500-Meilen-Rennen sogar. Auch 1966 wird er Zweiter, womit er bei insgesamt fünf Anläufen dreimal auf das Podest kommt. Auch hier verhindert sein Tod wohl mehr.
4. Bobby Rahal: Die Formel-1-Karriere von Rahal ist schnell erzählt: Zwei Rennen darf er 1978 für Walter Wolf absolvieren (ein zwölfter Platz und ein Ausfall), bevor dieser James Hunt holt. Als Teamboss kehrt er 2000 bei Jaguar zurück, wird aber schnell wieder entlassen, weil er Eddie Irvine zu Jordan verkaufen wollte.
Seine Zeit in den USA ist deutlich erfolgreicher: Rahal gewinnt 1986 das Indy500 und 1986 und 1987 auch den Titel in der CART-Serie. Er gründet 1992 sein eigenes Team und holt als Fahrer sogar die Meisterschaft mit diesem. Als Teambesitzer gelingen ihm auch zwei weitere Indianapolis-Erfolge - unter anderem mit Takuma Sato 2020.
3. Alessandro Zanardi: Der Italiener gilt vor seinem Formel-1-Aufstieg als kommender Weltmeister, kann die Erwartungen mit Jordan, Minardi und Lotus aber nicht erfüllen. In der CART-Serie wird Zanardi anschließend aber zum Star und gewinnt 1997 und 1998 zwei Meisterschaften in Folge und mit "The Pass" die Herzen der Fans.
1999 versucht es Zanardi noch einmal mit der Formel 1, doch bei Williams bleibt er ohne Glück und Punkte. Der Italiener kehrt in die CART-Serie zurück, die für ihn zum Schicksal wird: Auf dem Lausitzring verliert er bei einem Unfall beide Beine, aber nie seinen Lebensmut und seine positive Art.
2. Emerson Fittipaldi: Der Brasilianer hat in der Formel 1 schnell Erfolg und wird 1972 in seinem bereits dritten Jahr Weltmeister, 1974 ein weiteres Mal. Als er zum Team seines Bruders Wilson wechselt, bleibt der Erfolg in den folgenden Jahren aus. Doch Fittipaldi startet in den USA eine erfolgreiche zweite Karriere.
Zwischen 1983 und 1996 fährt Fittipaldi in der CART-Serie, wird dabei 1989 Meister und gewinnt auch zweimal das Indy-500-Rennen - zuletzt im Alter von stolzen 46 Jahren. Im Alter von 49 hängt er seinen Helm schließlich doch irgendwann an den Nagel - nach zwei erfolgreichen Karrieren.
1. Nigel Mansell: Wer als einziger Fahrer in der Geschichte gleichzeitig Formel-1- und IndyCar-Meister ist, der hat eindeutig den ersten Platz verdient. 1992 schlägt Mansells große Stunde in der Formel 1, als er im überlegenen Williams den für viele längst überfälligen Titel - seinen einzigen - holen kann.
Weil Williams für 1993 Alain Prost zurückholt, geht Mansell in die USA, wo er als Rookie gleich das erste Saisonrennen der CART-Serie gewinnt. Vier weitere Siege lässt "Il Leone" folgen, was ihm im ersten Jahr auch gleich den Titel einbringt. Kurzzeitig hält er beide Meisterschaften gleichzeitig - einmalig in der Motorsport-Geschichte!