Anmerkung: Nur Fahrer berücksichtigt
Insgesamt 25 Rennfahrer haben in Läufen zur Formel-1-Weltmeisterschaft bei tragischen Unfällen ihr Leben verloren. Das erste Opfer war der Argentinier Onofre Marimon, der am 31. Juli 1954 bei einem Unfall im Training zum Rennen auf dem Nürburgring umkam.
Fast vier Jahre lang blieb die Formel 1 von fatalen Zwischenfällen verschont, aber dann folgte das schlimme Jahr 1958. Am 6. Juli des Jahres kam Luigi Musso bei einem Unfall mit seinem Ferrari im Rennen von Reims (Frankreich) ums Leben...
Nur vier Wochen später war erneut ein Ferrari-Pilot in einen tödlichen Unfall verwickelt. Der Brite Peter Collins erlag den Folgen eines Crashes im Rennen auf dem Nürburgring am 3. August 1958.
Am 25. Oktober 1958 gibt es das dritte Todesopfer innerhalb eines Jahres zu beklagen: Stuart Lewis-Evans verünglückt im Rennen in Casablanca (Marokko) schwer. Der Brite stirbt sechs Tage nach dem Unfall an seinen schweren Verbrennungen.
Die Formel-1-WM erlebt im Jahr 1960 einen rabenschwarzen Sonntag beim Grand-Prix-Wochenende in Spa-Francorchamps (Belgien). Der Brite Chris Bristow stirbt, als ein Vogel bei hoher Geschwindigkeit in sein Gesicht fliegt.
An diesem 19. Juni 1960 verliert auch der Lotus-Pilot Alan Stacey sein Leben. Außerdem werden am gleichen Wochenende bei weiteren Unfällen Stirling Moss und Michael Taylor schwer verletzt. Es ist das bislang wohl tragischste Wochenende in der Königsklasse.
Unvergessen bleibt der Deutsche Wolfgang Graf Berghe von Trips, der Im Grand Prix von Italien in Monza am 10. September 1961 sein Leben lässt. Der rennbesessene Adlige wird später posthum Vizeweltmeister.
Im Training zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring verünglückt der Niederländer Carel Godin de Beaufort im Training. Der Porsche-Pilot prallt im Streckenbereich Bergwerk gegen einen Baum und erleidet schwerste Verletzungen, denen er in einer Klinik in Köln schließlich erliegt.
Der Tod von John Taylor im September 1966 ist an Tragik kaum zu überbieten. Der Brite erleidet bei einem Feuerunfall im Grand Prix von Deutschland im Bereich Flugplatz schwere Verbrennungen. Jacky Ickx rettet ihn aus dem brennenden Auto. Taylor scheint wenige Wochen später genesen, verstirbt jedoch an einer Brandwundeninfektion im Krankenhaus in Koblenz.
Im Mai 1967 verliert die Formel 1 den Grand-Prix-Sieger Lorenzo Bandini. Der Italier knallt im Rennen in Monaco auf Platz zwei liegend an der Hofenschikane in die Barrieren und wird erst drei Minuten später aus seinem brennenden Ferrari befreit. Drei Tage später erliegt er seinen schweren Verletzungen.
Im Juli 1968 hat der Franzose Jo Schlesser erstmals ein echtes Formel-1-Fahrzeug zur Verfügung, aber sein Debüt endet tragisch. Im Grand Prix von Frankreich in Rouen überschlägt sich Schlesser mit seinem wenig ausgereiften Honda und verbrennt im Fahrzeug.
Perfekter Allrounder, Europameister am Berg und Porsche-Werkspilot: Am 1. August 1969 trauert Deutschland um Gerhard Mitter. Der BMW-Pilot verunglückt kurz vor dem Schwedenkreuz der Nordschleife im Training tödlich. Der Nürburgring wurde anschließend von tödlichen Unfallen an Formel-1-Wochenenden verschont. Dafür rückte eine andere Strecke tragisch in den Fokus.
Zandvoort, 21. Juni 1970: Der Brite Piers Courage wird ein Opfer des Leichtbaus und der schlechten Rettungsmaßnahmen in Zandvoort. Sein De-Tomaso-Ford fängt nach einem Einschlag schnell Feuer, die Magnesium-Karosserie ist nicht zu löschen. Courage verbrennt vor den Augen der spät eintreffenden Feuerwehr.
Eine Legende, die in vielen Herzen weiterlebt: Jochen Rindt verunglückt am 5. September 1970 mit seinem Lotus im Monza-Training. Der Österreicher überlebt einen schlimmen Einschlag in der schnellen Parabolica nicht. Rindt wird posthum Weltmeister 1970.
Wieder Zandvoort, wieder Feuer, wieder keine Rettung: Am 29. Juli 1973 müssen die zahlreichen Zuschauer eine Szene mit ansehen, die an Dramatik nicht zu überbieten ist. Roger Williamson verunglückt mit seinem March und ist hilflos den Flammen ausgesetzt. March-Kollege David Purley hält an und eilt mit einem Feuerlöscher zum Wrack, doch seine verzweifelten Rettungsversuche schlagen fehl. Williamson verbrennt im Auto, das Rennen geht weiter. Die Leiche wird erst nach der Zieldurchfahrt aus dem Fahrzeug geborgen.
Im Oktober 1973 verliert die Szene eine ihrer charismatischsten Figuren. Der Franzose Francois Cevert kommt im Training zum Grand Prix der USA in Watkins Glen ums Leben. Das junge Talent hat bei einem harten Einschlag in die Barrieren keine Chance. Das Qualifying geht trotz des Unfalls weiter. "Sie haben ihn dagelassen, da er eindeutig tot war", meint Jackie Stewart später.
6. Oktober 1974, gleicher Schauplatz: Der Österreicher Helmut Koinigg fliegt mit seinem Fahrzeug in Watkins Glen ab und hat unfassbares Pech. An der Leitplanke lösen sich zwei Haltebänder und fügen Koinigg tödliche Verletzungen zu.
17. August 1975: Mark Donohue verünglückt im Warmup zum Großen Preis von Österreich. Der Amerikaner hebt mit seinem Auto ab, das schließlich heftig an einer Werbetafel zerschellt. Donohue verstirbt zwei Tage später an seinen Verletzungen.
Unglaubliche Dramatik und Tragik: Tom Pryce stirbt am 5. März 1977 im Grand Prix von Südafrika. Der Brite wird Opfer einer Rettungsaktion der Streckenposten in Kyalami, die zu einem gestrandeten Fahrzeug eilen wollen und dafür die Fahrbahn überqueren. Price kann einem Helfer nicht ausweichen, wird von dessen Feuerlöscher tödlich am Kopf getroffen. Auch der Streckenposten stirbt bei dem Zwischenfall.
11. September 1978: Erneut verliert die Formel 1 einen der Größten seiner Stars. Ronnie Peterson wird beim Start in Monza in eine Massenkaramolage verwickelt. Er verstirbt einen Tag später im Krankenhaus an einer Embolie.
Ebenfalls eine unvergessene Legende: Gilles Villeneuve verunglückt am 8. Mai 1982 tödlich im Training zum Grand Prix von Belgien in Zolder. Der Kanadier stößt mit seinem Ferrari unglücklich auf den Hinterreifen des March von Jochen Mass und hat keine Chance. Villeneuve wird samt Sitz aus dem Cockpit und in einen Fangzaun geschleudert, wobei er sich tödliche Verletzungen zuzieht.
Am 13. Juni 1982 wird der Italiener Riccardo Paletti das Opfer einer unglücklichen Verkettung. Beim Start zum Grand Prix von Kanada in Montreal bleibt Polemann Didier Pironi stehen. Alle können ausweichen, nur Paletti nicht, der mit rund 200 km/h in das stehende Auto kracht. Die Bergung des Osella-Piloten dauert rund eine halbe Stunde. Zu lang: Paletti erliegt seinen schweren Verletzungen.
Das schwarze Wochenende 1994. Im Qualifying zum Großen Preis von San Marino in Imola bricht am Simtek von Roland Ratzenberger ein Teil des Frontflügels. Der Österreicher hat keine Chance. Ratzenberg ist beim Aufprall in die Barrieren sofort tot.
Nur ein Tag später fällt die Sonne vom Himmel, die Formel 1 verliert einen Giganten. Am 1. Mai 1994 verunglückt der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna bei hohem Tempo in der Tamburello-Kurve von Imola. Beim Einschlag bohrt sich ein Teil der Aufhängung durch den Helm und verursacht tödliche Kopfverletzungen. Als Ursache wird Jahre später ein Lenkungsdefekt ausgemacht.
Nach 20 Jahren ohne tödliche Unfälle von Formel-1-Piloten fällt am 5. Oktober 2014 plötzlich wieder ein tiefer Schatten über die Szene. Im Grand Prix von Japan in Suzuka rutscht Jules Bianchi mit seinem Marussia von der Strecke und kollidiert mit einem Bergungsfahrzeug. Der Franzose erliegt seinen schweren Kopfverletzungen.
Anmerkung: Nur Fahrer berücksichtigt