Zweimal zieht die Redaktion in Italien die Bestnote, ein Fahrer kassiert eine 5 - Und vor allem bei einem Piloten gehen die Meinungen ziemlich auseinander ...
Nikita Masepin (5): Wer den Teamkollegen umdreht, der kann von uns keine bessere Note erwarten. Hat sich zwar danach entschuldigt, aber gerade mit der Vorgeschichte der beiden geht so eine Aktion gar nicht. Sportlich nur im Sprint vor Schumacher, sonst in allen wichtigen Sessions dahinter.
Yuki Tsunoda (4): Für den Japaner geht's knapp an der 5 vorbei. Im Qualifying raus in Q1, während der Teamkollege wieder mal in die Top 6 fährt. Im Sprint nach einem Zwischenfall mit Kubica auch nur 16. Ein Rennen hatte er dann (ohne eigenes Verschulden) nicht mehr, um sich für eine bessere Note zu empfehlen.
Robert Kubica (4): Deutlich langsamer als Giovinazzi, aber der Pole hat natürlich als Nicht-Stammfahrer einen gewissen Bonus. Wunder waren vom Räikkönen-Ersatz nicht zu erwarten. Im Sprint etwas überambitioniert und mit einem Dreher. Davon abgesehen keine großen Fehler, dafür gibt's von uns unter den Vorzeichen eine 4.
Antonio Giovinazzi (4): Der Speed war da beim Heimspiel, das zeigt unter anderem P8 im Sprint. Umso bitterer, dass er sein Rennen gleich in der ersten Runde selbst ruiniert hat. Ohne den Zwischenfall wären es wohl Punkte für ihn und Alfa Romeo geworden. So kam er nur 2,5 Sekunden vor Kubica als 13. ins Ziel. Viel zu wenig.
Mick Schumacher (4): Im Haas waren in Monza keine Wunder zu erwarten, das war vorher klar. Vor allem der Sprint war mit dem 19. und damit letzten Platz allerdings schon eine Enttäuschung. Davon abgesehen schneller als Masepin in Qualifying und Rennen. Aber mehr als "ausreichend" war das dieses Mal nicht.
Max Verstappen (4): Hier wurde heftig diskutiert. Zwei Redakteure gaben eine 5, zwei eine 3. Macht am Ende eine 4. Die entscheidende Frage ist letztendlich, wie man den Unfall bewertet. Einig waren sich aber alle, dass es auch davon abgesehen nicht Verstappens bestes Rennen war. Unter anderem verlor er den wichtigen Start gegen Ricciardo.
Sergio Perez (3): Eigentlich sind P5 im Red Bull und die Strafe im Rennen zu wenig für eine 3. Man darf aber nicht vergessen, dass er sein Wochenende bereits im Qualifying zu einem großen Teil geopfert hat, um Verstappen Windschatten zu spenden. Das berücksichtigen wir. So gibt's am Ende sogar eine bessere Note als für den Teamkollegen!
Sebastian Vettel (3): Nicht sein Wochenende. Aber so viel hat er - abgesehen von einem frühen Bremsplatten im Sprint - eigentlich nicht falsch gemacht. Im Qualifying vor Stroll, im Rennen dann in mehrere Zwischenfälle verwickelt, die allesamt nicht seine Schuld waren. Daher gibt's von uns noch die 3.
Lance Stroll (3): Im Ziel fünf Plätze vor Vettel. Eine bessere Note hat er aber nicht verdient, weil er den Deutschen in der ersten Runde von der Strecke drückte. Das geht gegen den Teamkollegen nicht. Das Endergebnis erweckt einen anderen Anschein, aber stärker als Vettel war er in Monza eigentlich nicht. Daher die gleiche Note.
Esteban Ocon (3): Kam in Monza irgendwie nie so richtig in Schwung. In Qualifying, Sprint und Rennen jeweils hinter Alonso, dazu die Strafe für die Aktion gegen Vettel. Mit P10 am Ende zumindest noch einen Zähler mitgenommen, aber mehr als "befriedigend" war die Leistung des Franzosen an diesem Wochenende nicht.
Lewis Hamilton (3): Eine Note besser als Verstappen, aber zumindest eine kleine Teilschuld am Unfall hatte der Weltmeister auch. Dazu im Qualifying langsamer als Bottas, im Sprint den Start verhauen und danach hinter den McLarens festgesteckt. Das sind alles kleine Abzüge, die am Ende zur 3 führen.
Carlos Sainz (3): Einen kleinen Abzug gibt's für den Crash in FT2. Hatte Glück, überhaupt am Sprint teilnehmen zu können. Dazu am ganzen Wochenende etwas langsamer als Leclerc. Ausnahme war der Freitag, als der Monegasse Motorenprobleme hatte. Pflicht mit P6 unterm Strich erfüllt, aber keine Glanzleistung beim Ferrari-Heimspiel.
Nicholas Latifi (3): Der Kanadier erlebt aktuell seine stärkste Phase in der Formel 1. In Q1 nur 0,035 Sekunden hinter dem Teamkollegen, im Sprint sogar vor Russell. Aber: Im Rennen hatte der Brite dann wieder die Nase vorne und punktete, während Latifi als Elfter knapp an den Top 10 vorbeischrammte - und damit auch an einer 2.
George Russell (2): Sicher nicht das allerbeste Wochenende des zukünftigen Mercedes-Piloten. Trotzdem mit P9 am Ende wieder abgeliefert und zum dritten Mal in den vergangenen vier Rennen gepunktet. So viel schneller als Latifi war er in Monza nicht, aber durch die zwei Zähler gibt's von uns letztendlich noch die 2.
Fernando Alonso (2): Das ganze Wochenende über schneller als der Teamkollege, daher gibt's auch eine bessere Note. Dazu im eher langweiligen Sprint wieder einmal eines der wenigen Highlights gesetzt. Viel mehr als P8 war im Alpine in Monza wohl einfach nicht drin. Unterm Strich also eine "gute" Leistung.
Pierre Gasly (2): Hat eigentlich nichts falsch gemacht, steht am Ende aber trotzdem mit leeren Händen da. P6 im Qualifying wieder einmal stark. Sein Sprint endete dann bereits in Runde 1, weil er Ricciardo leicht berührte und seinen Frontflügel beschädigte. Das war einfach unglücklich und nicht seine Schuld. Rennen dann nicht bewertbar.
Charles Leclerc (2): Mit P4 wohl das Maximum für Ferrari beim Heimspiel an diesem Wochenende herausgeholt. Lediglich im Qualifying mit P8 etwas schwächer unterwegs, was allerdings an Problemen mit dem Motor lag. Nicht seine Schuld also. Für eine 1 fehlte uns am Ende allerdings das "gewisse Extra".
Valtteri Bottas (2): Qualifying top, Sprint top, Rennen top. Eine fehlerfreie Leistung des Finnen, der aber auch ganz knapp an der 1 vorbeischrammt. War nach dem Safety-Car als einziger Pilot vorne auf Mediums unterwegs. Daraus hat er für unseren Geschmack etwas zu wenig gemacht. Auf dem Podium letztendlich nur dank der Perez-Strafe.
Lando Norris (1): Hätte das Rennen vielleicht gewinnen können, verzichtete aber darauf, den Teamkollegen anzugreifen. Zeichnete sich in Monza als Teamplayer aus und blockte nach hinten in Sprint und Rennen fast alle Angriffe auf McLaren ab. Dafür gibt's von uns (mit leichten Abzügen für die etwas schlechteren Starts) die Bestnote!
Daniel Ricciardo (1): Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann sind es vielleicht die 0,006 Sekunden, die er im Qualifying langsamer als Norris war. Ansonsten aber ein perfektes Wochenende des Australiers, an dem es nichts auszusetzen gibt. Ein verdienter Sieger - auf der Strecke und bei den Redaktionsnoten!