Nick Heidfeld spricht im Podcast 'Beyond the Grid' über die sechs schnellsten Teamkollegen seiner Formel-1-Karriere und deren besondere Qualitäten
Kimi Räikkönen (Sauber, 2001): "Man nennt ihn 'Iceman'. Aber er wollte unbedingt Weltmeister werden und hat hart trainiert. Einiges, was die Leute über ihn sagen, sind wahr. Anderes stimmen überhaupt nicht. Du wirst nicht Weltmeister, wenn du ein fauler Sack bist und dich um nix scherst. Wenn er geschlagen wurde, gefiel ihm das nicht."
"Ich habe ihn sowohl im Quali als auch im Rennen geschlagen. Okay, war sein erstes Jahr, mein zweites. Er war nicht der beste Qualifyer. Aber im Rennen war er sehr früh in der Saison sehr stark, obwohl er frisch aus der Formel Renault gekommen war. Das zieht sich durch seine Statistiken. Viele Siege, viele schnellste Runden, Weltmeister."
Felipe Massa (Sauber, 2002): "Nicht das gleiche Naturtalent wie Kimi. Manchmal sehr schnell. Seine Lernkurve war weniger steil. Kimi war sofort voll da, vom ersten Rennen an. Felipe hat länger gebraucht. Aber von all meinen Teamkollegen in der Formel 1 war er der, den ich am meisten mochte. Netter Kerl mit großem Herzen!"
Mark Webber (Williams, 2005): "Bei weitem der beste Qualifyer. Später gegen Vettel, mit dem angeströmten Diffusor, hatte er Schwierigkeiten. Aber davor war er ein Qualifying-Monster! Wie Trulli. Hat mir das Leben im Quali schwergemacht. Im Rennen war es okay, da war ich besser."
Robert Kubica (2006-2008, BMW): "Der kompletteste Teamkollege. Nicht so schnell wie Kimi im Rennen, nicht so schnell wie Webber im Quali. Aber als Gesamtpaket sehr gut. Was mir nicht an ihm gefallen hat und wo er sich vielleicht auch selbst im Weg gestanden ist: Er hatte immer den Verdacht, dass ich bevorzugt werde."
"Weil BMW ein deutsches Team war und ich ein deutscher Fahrer. Das hat mir nicht gefallen, weil er das über die Presse gespielt hat. Es war nicht wahr. Trotzdem ist er ein Held. Nach diesem Unfall zurückzukommen, auch wenn er nicht mehr so schnell war wie davor, ist eine erstaunliche Leistung. Körperlich und mental."
Sebastian Vettel (2006-2007, BMW): "Ich habe ihn unterschätzt. Hätte nie gedacht, dass er mehrere Titel holen würde. Er hat viel für BMW getestet. Seine Leistungen waren okay, aber BMW hat ihn nicht für ein Rennen ins Auto gesetzt. Das zeigt, dass sie auch nicht zu 100 Prozent von ihm überzeugt waren."
Michael Schumacher (Mercedes, 2010): "Auf der Rennstrecke ein ganz anderer Mensch: skrupellos, extrem aggressiv, manchmal unfair. Außerhalb des Autos der netteste Mensch. So ein warmes Herz, sorgt sich sehr um seine Familie, eine nette Person. Auf der Rennstrecke hat er einige dumme Dinge angestellt, die inakzeptabel waren."
Nick Heidfeld spricht im Podcast 'Beyond the Grid' über die sechs schnellsten Teamkollegen seiner Formel-1-Karriere und deren besondere Qualitäten