Vor dem Grand Prix in Interlagos
An diesem Wochenende geht der 42. Grand Prix von Brasilien über die Bühne. Zum 32. Mal wird er in Interlagos, Sao Paulo ausgetragen. Das erste zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählende Rennen auf dieser Strecke fand 1973 statt, damals noch auf der 7,96 Kilometer langen Variante, und wurde von Lokalmatador Emerson Fittipaldi gewonnen.
1978 zog der Grand Prix von Brasilien nach Jacarepagua, Rio de Janeiro um. 1979 und 1980 gastierte die Formel 1 erneut in Interlagos. Anschließend ging es für neun Jahre (1981 bis 1989) wieder nach Jacarepagua.
Nachdem der Kurs in Interlagos umgebaut und verkürzt worden war, gastiert die Formel 1 seit 1990 Jahr für Jahr auf der nun 4,3 Kilometer langen Strecke. Seit 2000 misst eine Runde exakt 4,309 Kilometer. Die Veränderungen im Vergleich zur Version 1990 bis 1999 halten sich in überschaubaren Grenzen.
Alain Prost hat den Grand Prix von Brasilien sechsmal und damit so oft wie kein anderer Fahrer gewonnen. Allerdings gelang dem Franzosen nur einer dieser sechs Siege in Interlagos: 1990 am Steuer eines Ferrari (Foto). Seine übrigen fünf Brasilien-Siege fuhr Prost allesamt in Jacarepagua ein, zunächst auf Renault (1982) und anschließend viermal innerhalb von fünf Jahren (1984, 1985, 1987 und 1988) auf McLaren.
Carlos Reutemann und Michael Schumacher sind mit je vier Brasilien-Siegen die zweiterfolgreichsten Fahrer hinter Prost. Reutemann siegte zweimal in Jacarepagua (1978 und 1981) und zweimal in Interlagos (1977 sowie 1972, als das Rennen noch nicht zur Weltmeisterschaft zählte). Schumachers vier Siege (1994 (Foto), 1995, 2000 und 2002) kamen allesamt in Interlagos zustande.
McLaren ist mit zwölf Siegen der erfolgreichste Konstrukteur in der Brasilien-Historie. Vier Siege gelangen in Jacarepagua, acht in Interlagos - zuletzt im Jahr 2012 mit Jenson Button. Auch Ferrari hat acht Siege in Interlagos auf dem Konto, aber nur zwei in Jacarepagua.
Im aktuellen Starterfeld befinden sich vier ehemalige Brasilien-Sieger: Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Jenson Button und Sebastian Vettel. Nur Massa und Vettel gelang es, mehr als einen Sieg zu landen. Massa triumphierte in den Jahren 2006 (Foto) und 2008, Vettel in den Jahren 2010 und 2013.
Mit seinem Sieg in Interlagos 2006 machte sich Massa zum fünften Brasilianer, der sein Heimrennen gewinnen konnte. Die anderen Heimsieger: Emerson Fittipaldi (1973 und 1974), Carlos Pace (1975), Nelson Piquet (1983 und 1986) und Ayrton Senna (1991 und 1993). Piquet ist der einzige Brasilianer, der in Jacarepagua gewann.
Insgesamt hat Brasilien 30 Formel-1-Piloten hervorgebracht. Rubens Barrichello war mit 19 Starts in Interlagos so oft wie kein anderer Brasilianer bei seinem Heimrennen am Start. Barrichellos bestes Brasilien-Ergebnis: Platz drei im Jahr 2004 auf Ferrari.
Statistisch gesehen ist die Pole-Position in Interlagos nicht wichtig. Seit man im Jahr 2000 zum ersten Mal auf der heutigen Streckenvariante mit 4,309 Kilometern fuhr, wurde das Rennen erst dreimal von der Pole gewonnen: 2006 und 2008 (jeweils Massa) und 2013 (Vettel).
Giancarlo Fisichella hält den Rekord für den Brasilien-Sieger, der am weitesten hinten in der Startaufstellung losfuhr. Der Sieg des Italieners beim Regenrennen im Jahr 2003 in Interlagos gelang von Startplatz acht. Ein chaotisches Rennende mit Roter Flagge sah zunächst McLaren-Pilot Kimi Räikkönen als Sieger, doch nach eingehender Analyse wurde Jordan-Pilot Fisichella der Sieg zugesprochen. Den Siegerpokal bekam der Italiener erst zwei Wochen später am Rande des Grand Prix von San Marino in Imola.
Vor dem Grand Prix in Interlagos