Grand Prix von Australien
In Gedanken bei Michael Schumacher: Während der Rekord-Weltmeister in Grenoble weiter um sein Leben kämpft, beginnt die Formel 1 in Melbourne ihre neue Saison. "Ein guter Freund von mir kämpft weit weg von uns um sein Leben. Wir müssen jeden Tag beten, dass Michael aufwacht", sagt Felipe Massa. Einer von mehreren Kollegen, die beim Grand Prix von Australien mit Schumacher-Logo auf ihrem Helm fahren.
Romain Grosjean erklärt den Journalisten, was er sich von der neuen Saison erwartet. Sicher mehr als das, was ihn im weiteren Verlauf des Wochenendes erwartet! Immer mittendrin: Unser Vor-Ort-Reporter Dieter Rencken, rechts neben dem Lotus-Fahrer.
Aber "Local Hero" zu sein, das heißt auch hunderte Autogramme kritzeln, von Interview zu Interview hasten, nie unbeobachtet sein. Ricciardo fühlt sich in dieser Rolle (noch?) wohl - und seine Landsleute lieben ihn. Nicht nur, weil er am Sonntag vor dem Rennen die Fahrerparade unterbricht und ein paar Red-Bull-Kappen ins Publikum wirft.
Saisonauftakt bedeutet auch, erstmal dutzende Fototermine zu absolvieren. Hier werden gerade die offiziellen Porträts des amtierenden Weltmeisters, Sebastian Vettel, geknipst. Zahlreiche Fotografen drängeln sich um die beste Position.
Zeit für ein Fotoshooting hätte Vettel auch während des ersten Trainings. Weil an seinem RB10 der Unterboden gewechselt wird, muss er sich die erste Dreiviertelstunde in Geduld üben. Und vielleicht ein bisschen daran erfreuen, dass es Lewis Hamilton im Mercedes auch nicht besser geht. Ironie am Rande: Die beiden Fahrer mit dem schlechtesten Trainingsauftakt sollten dann auch am Sonntag nicht vom Glück verfolgt sein...
Haben diese hübschen Monster-Girls etwa das Kommando bei Mercedes übernommen? Selbst wenn sie fachlich vielleicht nicht genauso kompetent sind wie Paddy Lowe, Toto Wolff und die beiden Renningenieure Tony Ross und Peter Bonnington, würden wir einen solchen Management-Wechsel begrüßen!
Auch sie ist inzwischen ein regelmäßiger Blickfang im Formel-1-Paddock geworden: Jennifer Becks, Schwester von VIVA-Moderatorin Romina Becks und Freundin von Adrian Sutil, trägt schon artig die Startnummer ihres Allerliebsten auf der Brust. Und da soll noch mal einer sagen, die neue Startnummern-Regelung sei ein reiner Merchandising-Akt!
Hat er oder hat er nicht? Er hat nicht, sagt Nicole Scherzinger - und dementiert damit alle Gerüchte um eine angebliche Verlobung. Dreimal soll ihr Lewis Hamilton schon einen Antrag gemacht haben, dreimal soll er abgeblitzt sein. Ob er im weit entfernten Melbourne wohl schon Trost bei einer Neuen sucht?
... aber am wohlsten fühlt er sich am Ende doch bei Langzeit-Lebensabschnittspartnerin Jessica Michibata. Die beiden hatten zuletzt eine Menge durchzustehen, seit Jensons Vater John, ein allseits beliebter Paddock-Geselle, überraschend verstorben ist.
Er ist wieder da! Nein, nicht Adolf Hitler (wie im höchst empfehlenswerten Roman von Timur Vermes), sondern Ron Dennis. Auf militärische Disziplin legt auch der "Mister McLaren" wert - und sagt kompromisslos: "Wer nicht mitzieht, muss gehen." Nichts entgeht seinen detailverliebten Augen, selbst den Mechanikern schaut er genau über die Schulter. Aber sein "Statthalter" Eric Boullier winkt ab: "Solange er uns in Ruhe unsere Arbeit machen lässt, ist mir das egal."
Italiener in Australien: Alessandro del Piero, jahrelang eine Stütze der "Squadra Azzurra", kickt seit 2012 in Sydney, hat seiner alten Liebe Juventus Turin (enge Verbindung zum FIAT-Konzern) für immer abgeschworen. Und weil Melbourne nur einen Katzensprung von Sydney entfernt ist (eineinhalb Flugstunden), stattet er dem Ferrari-Team mal eben kurz einen Besuch ab.
Legenden unter sich: links John Watson, der ehemalige Formel-1-Pilot, der zwar fünf Grands Prix gewinnen konnte, aber nie die Weltmeisterschaft, und rechts Leo Sayer, Pop-Superstar der 70er und 80er und seit 2009 mit einem australischen (statt britischen) Pass ausgestattet. Und, nebenbei bemerkt, glühender Motorsport-Fan und Spezialfreund unseres Formel1.de-Kolumnisten Kai Ebel.
Die Klasse von 2014, mit drei neuen Gesichtern: Daniil Kwjat (hintere Reihe, Erster von rechts), Marcus Ericsson (hintere Reihe, Dritter von rechts) und Kevin Magnussen (vordere Reihe, Erster von rechts).
Das Medienzentrum im Albert Park, in dem wegen des späten Beginns von Qualifying und Rennen (17:00 Uhr Ortszeit) immer bis tief in die Nacht hinein gearbeitet wird. Und wer genau hinschaut, der findet in der vierten Reihe wieder unseren Vor-Ort-Reporter Dieter Rencken.
Endlich mal wieder besser als der "große Bruder": Toro Rosso, "B-Team" von Red Bull, punktet diesmal mit beiden Autos, ganz im Gegensatz zur vermeintlichen A-Mannschaft. Rookie Daniil Kwjat (19) macht sich als Neunter zum jüngsten Fahrer, der je in der Formel 1 Punkte gesammelt hat - und stiehlt damit Sebastian Vettels alten Rekord.
Noch mehr Grund zur Freude hat Nico Rosberg, und zwar nicht nur wegen des überlegenen Sieges beim Auftaktrennen. Seine Freundin Vivian Sibold (eine Innenarchitektin, auf deren Kappe unter anderem das stylische Caterham-Motorhome geht) soll noch diesen Sommer Frau Rosberg werden. Und zwar mit Traumhochzeit in Monaco. Wo sonst?
Das sympathische Team Rosberg: Physio Daniel Schlösser, Bald-Ehefrau Vivian Sibold, the Man himself und Medienberater Georg Nolte. Das ausgelassene Tänzchen im Parc ferme, noch vor der Siegerehrung, war Ausdruck ihrer überschäumenden Freude.
Auch das Team Ricciardo freut sich zunächst riesig. Der Sonnyboy selbst sowieso: "Mir kommt das alles ganz surreal vor, aber wirklich cool! Wow", jubelt er schon am Boxenfunk. Und sein Renningenieur spult auf das australische Dauerstrahlen an: "Junge, wir können dich sogar von hier aus lächeln sehen..."
Aber die Freude währt nicht lang. Kurz nach Rennende werden Teammanager Jonathan Wheatley, Teamchef Christian Horner, Chefdesigner Adrian Newey und Motoren-Einsatzleiter Remi Taffin zu den FIA-Rennkommissaren zitiert, um den überhöhten Benzinverbrauch von Ricciardo zu erklären. Was sie offenbar nicht können.
Fünf Stunden (!) nach der Zieldurchfahrt dann das vernichtende Urteil: Ricciardo verliert seinen zweiten Platz, Jenson Button rückt aufs Podium nach. Das Weltmeister-Team Red Bull schreibt beim Saisonauftakt also zum ersten Mal seit 2009 eine glatte Null an. Teamchef Horner bleibt nichts anderes übrig, als den Journalisten lange nach Mitternacht zu erklären, dass Red Bull gegen die FIA-Entscheidung Protest einlegen wird.
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