In seiner ruhmreichen Karriere konstruierte Adrian Newey als der Designguru der Formel 1 wahre Wunderwerke für Williams, McLaren und Red Bull
Designguru Adrian Newey erschuf in seiner seit 1988 währenden Formel-1-Karriere 14 Autos, die WM-Titel einfuhren. Die Boliden, die er für Williams, McLaren und Red Bull auf das Zeichenbrett brachte, fuhren über 150 Grand-Prix-Siege ein. Wir zeigen die Geniestreiche des Briten.
1985: Newey wechselt nach seiner Zeit als Renningenieur in der Formel 2 innerhalb des March-Teams in die Designabteilung. Nach ersten Erfolgen in der Sportwagen-Szene baut er die IndyCars March 85C und 86C, die mit Al Unser, Danny Sullivan und Bobby Rahal am Steuer zwei Titel sowie zweimal das Indy 500 gewinnen.
1988: Zurück in der Formel 1 stellt Newey für March den 881 auf die Räder. Auch wenn das Auto mit Ivan Capelli und Mauricio Gugelmin im Kampf mit der wesentlich finanzkräftigeren Konkurrenz keinen Sieg holt, überrascht der Bolide als aerodynamisches Meisterwerk und Topspeed-Wunder.
1991/1992: Nach einem Reinfall mit Leyton House gelingt Newey bei Williams der Durchbruch. Mit genügend Geld, Patrick Head als Vorgesetztem und Nigel Mansell im Cockpit ist gegen den FW14 respektive FW14B kein Kraut gewachsen. In zwei Jahren holt der Bolide 17 Grand-Prix-Siege und 1992 beide WM-Titel.
1993: Der FW15C, der als technisches Wunderwerk mit Computern bis unter die Airbox vollgestopft ist, fährt alles in Grund und Boden. Alain Prost beschert Newey die Comeback-Krone und avanciert selbst zum gefeierten Designer der Szene.
1994: Dass Ayrton Senna im Williams FW16 stirbt und Damon Hill den Fahrertitel in einem kontroversen Finale verliert, bleibt im Gedächtnis mehr haften als die gewonnene Konstrukteurs-WM. Trotz des Erfolges stellen sich mit diesem Auto Brüche im Verhältnis zwischen Newey und dem Team ein.
1996: Mit dem FW18 führt das Designgenie Williams zurück an die Spitze und hievt Damon Hill erstmals auf den Formel-1-Thron. Dennoch will Newey weg und heuert nach einer Arbeitssperre bei McLaren an ...
1997: ... als er mit dem FW19 für Jacques Villeneuve das nächste Erfolgsauto schon so gut wie fertiggestellt hat. Über dessen Siegeszug darf sich Newey aber nur noch heimlich freuen.
1998: Der MP4/13 bedeutet für McLaren und Mika Häkkinen die Rückkehr an die Spitze. Es ist der erste Silberpfeil, der komplett seiner Feder entspringt.
1999: Auch der Nachfolger MP4/14 ist mit dem Finnen am Volant nicht zu toppen, die Konstrukteurs-Krone jedoch geht an Ferrari. Damit schwindet die Dominanz McLarens und für Newey beginnt eine Durstrecke, die erst nach seinem Wechsel zu Red Bull endet.
2010: Mit Sebastian Vettel als Pilot und den Millionen des Brauseriesen im Rücken gelingt Newey gut vier Jahre nach seinem Amtsantritt in Milton Keynes der erste große Wurf für seinen neuen Arbeitgeber. Der RB6 markiert den Beginn einer Reihe Wunderautos, die oft in Grauzonen des Technischen Reglements entworfen sind.
2011: Der RB7 ist auch dank Vettel haushoch überlegen und tütet das nächste Red-Bull-Double ein.
2012: Die Konkurrenz kann den RB8 zwar auch ohne Fernglas wieder erkennen, dennoch räumt die Mannschaft um Christian Horner erneut ab. Der Name Newey ist längst in aller Munde.
2013: Der RB9 gewinnt nicht nur neun Rennen in Serie, sondern auch zum vierten Mal in Folge beide Titel. Der Bolide ist der vorerst letzte Weltmeisterwagen, den Newey aus der Taufe hebt, ehe er sich zum Teil aus der Formel 1 zurückzieht und dem Segelsport widmet. Seine Liebe für die Königsklasse flammt aber nach und nach wieder auf.
2021: Elf Siege schaffen die Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und Sergio Perez mit dem RB16B, am Ende steht Verstappen nach dem Finale in Abu Dhabi als Weltmeister fest - nach einem packenden Duell mit Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und einem kontroversen Saisonfinish.
2022: Der RB18 ist ein Jahr später nicht zu bremsen. Verstappen gewinnt alleine 15 von 22 Rennen, Perez steuert weitere zwei Siege zur Red-Bull-Ausbeute bei. Das Team holt überlegen beide WM-Titel in der Formel 1, verpasst aber den ersten "Doppelsieg" in der Fahrerwertung hauchdünn.
2023: Mit dem RB19 erschaffen Newey und Red Bull ein Jahr später sogar ein noch dominanteres Auto! Verstappen und Perez gewinnen 21 der 22 Saisonrennen und stellen damit einen neuen Rekord auf. Logischerweise gewinnt man so auch erneut beide WM-Titel - und schafft dieses Mal auch erstmals den "Doppelsieg" in der Fahrer-WM.