46 Punkte Vorsprung hatte Charles Leclerc nach Melbourne auf Max Verstappen, trotzdem ging die WM mit Pauken und Trompeten klar verloren: Die Pannen Ferraris
Nach drei Rennen schienen die WM-Chancen für Charles Leclerc riesig zu sein: 34 Punkte Vorsprung hatte er in der WM, sogar 46 auf Max Verstappen. Es folgte jedoch eine Serie von Pannen für den Ferrari-Piloten, ohne die der Titelkampf spannend hätte werden können. Wir schauen uns an, was Ferrari den Titel gekostet hat.
Imola: Das Heimspiel von Ferrari soll der nächste Triumph werden, wird aber zum Desaster: Carlos Sainz scheidet bereits am Start aus, Leclerc hat keine Chance gegen Verstappen und bringt sich mit einem Dreher in der Variante Alta bei der Jagd nach Sergio Perez um wichtige Punkte: Er wird nur Sechster.
Barcelona: Während Max Verstappen ins Kiesbett abfliegt, sieht Leclerc in Spanien wie der sichere Sieger aus. Er fährt sich einen großen Vorsprung heraus, bis in Runde 28 sein Turbo den Geist aufgibt. Leclercs Rennen endet in der Garage, während Verstappen noch gewinnt und sich schon die WM-Führung schnappt.
Monaco: Die Poleposition beim Heimspiel in Monte Carlo sollte doch eigentlich auch für den Sieg reichen, oder? Nein, denn die Boxenstopps und der richtige Wechselzeitpunkt von Intermediates zu Slicks werden ihm zum Verhängnis. Leclerc kommt innerhalb von drei Runden zweimal zum Stopp und muss hinter Sainz warten. Das spült ihn vom Podium.
Baku: Auch im dritten Rennen in Folge geht in Führung liegend etwas schief. Erneut liegt Leclerc auf Platz eins, als ihm in Runde 21 der Motor hochgeht und er mögliche 25 Punkte verliert. Teamkollege Carlos Sainz ist zu dem Zeitpunkt auch schon lange raus - ebenfalls aufgrund eines technischen Problems.
Montreal: Leclerc büßt in Kanada für die Folgen der Schäden zuvor und muss nach einem Motorwechsel von ganz hinten starten. Immerhin kämpft sich der Monegasse noch auf Platz fünf nach vorne, verliert aber erneut 15 Zähler auf Verstappen, der mittlerweile schon 49 Punkte vor ihm liegt.
Silverstone: Wieder einmal fährt Leclerc einem möglichen Sieg entgegen, nur um das Podest zu verpassen. Ferrari holt ihn während der Safety-Car-Phase in Runde 39 nicht zum Reifenwechsel, Sainz dahinter kommt aber rein. Der Spanier gewinnt am Ende, während Leclerc auf alten Reifen schon beim Restart keine Chance hat und nur Vierter wird.
Le Castellet: Auch Frankreich reiht sich in die Nullnummern nach Führung ein. Nach einem Fahrfehler dreht sich der Ferrari-Pilot von der Strecke und schlägt in die Reifenstapel ein. Diesmal ist es zumindest kein Fehler, den sein Team zu verantworten hat.
Budapest: In Ungarn liegt Leclerc ebenfalls zeitweise in Führung, hat aber nicht die Pace von Verstappen, der von Startplatz zehn durch das Feld pflügt. Vor allem als Ferrari ihm beim Boxenstopp harte Reifen gibt, obwohl die Pace der Alpine auf diesen schlecht ist, muss Leclerc zahnlos zusehen, wie er auf Platz sechs eintrudelt.
Spa: Ferrari zieht in Belgien die nächste Motorenstrafe - wie auch Verstappen. Doch während der Red-Bull-Pilot schnell wieder vorne ist, wird Leclerc nur Sechster. Erst zwingt ihn ein Abreißvisier in der Bremse zu einem unplanmäßigen Stopp, dann will er auf die schnellste Runde gehen - und fängt sich wegen Speeding eine Zeitstrafe ein.
Monza: Gerne hätte Leclerc in Monza noch einmal die Chance bekommen, seinen WM-Rivalen im direkten Duell auf frischen Reifen zu attackieren. Doch weil das Safety-Car zum Ärger von Ferrari bis zum Ende draußen bleibt, ist die Siegchance dahin. Um fair zu sein: Bis dahin war der Sieg gegen Verstappen nicht drin.
Singapur: Zum siebten Mal in Folge führt eine Leclerc-Pole nicht zum Sieg. In Singapur kommen am Start alle Piloten vorne auf der rechten Seite schlechter weg. Das nutzt Sergio Perez aus, um sich schon vor Kurve 1 in Führung zu setzen. Leclerc findet anschließend keinen Weg mehr vorbei.
Suzuka: In Japan macht Leclerc Verstappen endgültig zum Weltmeister. Weil er in der allerletzten Runde im Kampf gegen Sergio Perez die letzte Schikane auslässt, fängt sich der Monegasse eine Fünf-Sekunden-Strafe ein. Dadurch fällt er von Platz zwei auf drei zurück und sorgt so für die Entscheidung.
46 Punkte Vorsprung hatte Charles Leclerc nach Melbourne auf Max Verstappen, trotzdem ging die WM mit Pauken und Trompeten klar verloren: Die Pannen Ferraris