Die Motorsport-Laufbahn eines der vielseitigsten Rennfahrer.
Jean-Pierre Beltoise, geboren am 26. April 1937 in Paris, beginnt seine Motorsportkarriere auf zwei Rädern. 1964 wird er Gesamtsechster in der 50er-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Er tritt auch in der 125er-, der 250er- und der 500er-Klasse an, bevor ein schwerer Unfall bei den 12 Stunden von Reims 1963 seine Zweiradkarriere beendet.
Mit einem nicht mehr voll funktionsfähigen linken Arm wechselt Beltoise in den Automobilrennsport. 1965 tritt er in der Formel 3 an (Foto), 1966 in der Formel 2. Am 7. August 1966 gibt er beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring sein Formel-1-Debüt. Auf der verregneten Nordschleife wird er mit einem Matra MS5 auf Anhieb Achter.
In der Saison 1967 startet Beltoise mit dem Matra MS7. In Monaco kann er sich nicht qualifizieren, aber beim Grand Prix der USA in Watkins Glen (Foto) und beim Saisonfinale, dem Grand Prix von Mexiko, wird er jeweils Siebter.
Seinen ersten von insgesamt acht Podestplätzen in der Formel 1 erringt Beltoise beim Grand Prix der Niederlande 1968 in Zandvoort am Steuer eines Matra MS11 - im Regen.
1969 wird zur erfolgreichsten Formel-1-Saison für den Franzosen: Beim Grand Prix von Spanien in Montjuic und beim Grand Prix von Italien in Monza wird er mit dem Matra MS80 Dritter, beim Heimrennen im französischen Clermont-Ferrand (Foto) Zweiter. Die Saison beendet er auf Platz fünf der Weltmeisterschaft.
Parallel zur Formel 1 startet Beltoise bei Langstrecken-Rennen. Die 1969er-Auflage der 24 Stunden von Le Mans bestreitet er zusammen mit Piers Courage. Das Duo setzt dabei auf einen Matra MS650. Insgesamt tritt Beltoise 14 Mal an der Sarthe an.
In der Formel 1 wechselt Matra zur Saison 1970 vom Cosworth-V8 auf einen V12 aus dem eigenen Hause. Mit diesem Motor im Heck des M120 gelingen Beltoise zwei dritten Plätze: In Spa-Francorchamps (Foto) und in Monza.
1971 startet Beltoise zum letzten Mal für Matra. Die Saison entwickelt sich enttäuschend. Platz sechs beim Grand Prix von Spanien in Montjuic bleibt die beste Platzierung.
Zur Saison 1972 dockt Beltoise bei BRM an. Beim verregneten Grand Prix von Monaco schlägt seine große Stunde: Er gewinnt mit 38 Sekunden Vorsprung auf Jacky Ickx (Ferrari) und feiert seinen einzigen Grand-Prix-Sieg. Nach zwei weiteren Jahren für BRM (1973 und 1974) zieht sich Beltoise aus der Formel 1 zurück.
Nach dem Ende seiner Grand-Prix-Karriere startet Beltoise weiter bei Langstrecken-Rennen wie den 24 Stunden von Daytona 1977 (Foto). Zudem fährt der Franzose erfolgreichen Tourenwagen-Rennen, gewinnt 1976 und 1977 die Meisterschaft in seinem Heimatland. Auch im Rallyecross-Boliden ist er erfolgreich.
Die Motorsport-Laufbahn eines der vielseitigsten Rennfahrer.