Ob Comicfigur, Kondomhersteller oder Terror-Familie: In der Formel 1 hat es schon viele ungewöhnliche Sponsoren gegeben
#10 Sauber & Chelsea FC: Ab 2012 waren das Schweizer Formel-1-Team und die Londoner Fußballmannschaft Partner. Die Idee hinter dem Deal war es, beiden Marken Präsenz außerhalb ihres Kernpublikums zu verschaffen und Know-how auszutauschen. Eigentümer des Chelsea FC war damals der russische Milliardär Roman Abramowitsch, den Bernie Ecclestone jahrelang vergeblich von einem Formel-1-Engagement überzeugen wollte.
#9 Williams & Sega: Durch das Sponsoring des japanischen Spielkonsolenherstellers tauchte 1993 plötzlich die Game-Figur "Sonic the Hedgehog" auf den Boliden von Alain Prost und Damon Hill auf. Besonders originell: die seitlich auf den Williams gepinselten Sonic-Beine des Fahrers. Sega war 1993 übrigens auch Titelsponsor des legendären Regenrennens in Donington, inklusive Siegertrophäe im Sonic-Design.
#8 Red Bull & 20th Century Fox: Darth Vader als Lollipop-Mann beim Boxenstopp, der RB1 in origineller Speziallackierung, George Lucas als Stargast in der Energy-Station - Red Bull, damals noch mehr Party- als Erfolgsteam, rührte in Monte Carlo 2005 einmalig die Werbetrommel für die "Star-Wars"-Filme. Ein Jahr später war dann übrigens Superman dran.
#7 Williams & Universal Studios: Hollywood und Formel 1, das gab es schon vor Red Bull. Genauer gesagt 1998, als die Universal Studios ihre Comic-Kultfigur Woody Woodpecker auf die Nase der Autos von Jacques Villeneuve und Heinz-Harald Frentzen pinseln ließen. Von Erfolg gekrönt war das Sponsoring aber nicht, denn im Jahr 1 nach Villeneuves WM-Titel gelang Williams kein einziger Sieg.
#6 Tyrrell & Channel 5: Als Ken Tyrrells Team schon ums Überleben kämpfte, startete der englische Channel 5 mit der Ausstrahlung der TV-Serie "Xena - Die Kriegerprinzessin". Beim Rennen in Silverstone 1997 tauchte also Xena auf der einen Seite des Autos auf, ihre Gefährtin Gabrielle auf der anderen.
#5 Simtek & MTV: Simtek löste Benetton 1994 als coolstes Team der Formel 1 ab, und das auch dank des hippsten Sponsors. Der Musiksender MTV lackierte nicht nur sein Logo auf die violetten Autos, sondern steuerte auch die dröhnend laute Rockmusik bei, die die Simtek-Mechaniker immer bei der Arbeit hörten. Trauriger Tiefpunkt der Partnerschaft: der Tod von Roland Ratzenberger in Imola.
#4 ATS & Abba: Als der Schwede Slim Borgudd in Imola 1981 mit 34 endlich seinen ersten Grand Prix fahren durfte, brachte er die weltbekannte Popband Abba, für die er als Studiomusiker tätig war, als "Sponsor" mit. In Anführungszeichen deshalb, weil für die Logopräsenz kein Geld floss. Vielmehr erhoffte sich das deutsche ATS-Team von der Abba-Präsenz, dass echte Sponsoren angelockt werden.
#3 Hesketh & Penthouse: Als sich Lord Hesketh sein Spaßteam in der Formel 1, entworfen rund um Vorzeige-Playboy James Hunt, nicht mehr aus eigener Tasche leisten konnte, mussten Sponsoren her. Einer davon war das Männermagazin Penthouse, das mit freizügigen Girls auf der Karosserie warb. Einer der Fahrer war damals übrigens der Deutsche Harald Ertl.
#2 Surtees & Durex: Aufgeklärte 68er hin oder her, Kondome und Fernsehen, das ging 1976 noch nicht zusammen. John Surtees brauchte aber das Geld, also klebte er ohne Hemmungen Durex-Logos auf seine Autos - und sorgte damit für einen Eklat. Die altehrwürdige BBC nämlich fand das für seine Zuschauer unzumutbar und stieg zu Beginn der Saison kurzzeitig aus der Formel-1-Berichterstattung aus.
#1 Williams & Albilad: Der Legende nach war Frank Williams Mitte der 1970er-Jahre arm wie eine Kirchenmaus, sodass er sich bei Pressekonferenzen von Konkurrenzteams schon mal am Büffet bediente. Rettung kam 1978 aus Saudi-Arabien, unter anderem durch die Hotelkette Albilad. Deren Eigentümer war ein gewisser Mohammed Bin Laden, dessen Sohn Osama spätestens am 11. September 2001 traurige Berühmtheit erlangen sollte. Das war 1978 aber noch nicht absehbar.
Ob Comicfigur, Kondomhersteller oder Terror-Familie: In der Formel 1 hat es schon viele ungewöhnliche Sponsoren gegeben