Alfa Romeo engagierte sich 21 Saisons in der Formel 1 und stellte insbesondere die ersten beiden Fahrer-Weltmeister
1950: Im Kampf der drei italienischen Werke Alfa Romeo, Maserati und Ferrari setzt sich die Marke aus Mailand klar durch. Giuseppe "Nino" Farina krönt sich zum ersten Automobil-Weltmeister der Geschichte und setzt sich insbesondere gegen Juan Manuel Fangio durch. Siege: 6
1951: Ferrari präsentiert sich deutlich stärker, doch Alfa Romeo triumphiert erneut. Juan Manuel Fangio sichert sich den WM-Titel, unter anderem durch einen Fahrzeugtausch mit Luigi Fagioli beim Großen Preis von Europa in Reims. Ende 1951 zieht sich Alfa Romeo zurück. Siege: 4
Erst 19 Jahre später kehrt Alfa Romeo zurück - als Motorenlieferant für McLaren. Gegen die Cosworth-befeuerten M7 ist Andrea de Adamich mit dem Alfa-V8 jedoch chancenlos. Nur bei zwei von zehn Versuchen gelingt ihm die Qualifikation. Beste Platzierung: 8.
1971: Ein Jahr später wandern die Italiener zum March-Team ab, das mit dem kuriosen 711 ein optischer Hingucker ist. Die Ergebnisse sind jedoch eher zum wegschauen - kein einziger WM-Punkt springt heraus. Alfa zieht sich abermals zurück und konzentriert sich auf Sportwagen. Beste Platzierung: 11.
1976: Zum erneuten Comeback fährt Alfa Romeo große Geschütze auf: In Kooperation mit dem Brabham-Team wird ein neuer 12-Zylinder-Boxermotor nach dem Vorbild Ferraris eingesetzt. Das Problem ist der hohe Spritverbrauch, wodurch bis zu vier Tanks nötig wurden. Die Leistungsausbeute ist jedoch gut. Beste Platzierung: 4.
1977: Endlich wieder auf dem Podium: John Watson beendet beim Großen Preis von Frankreich die Flaute und holt im Brabham-Alfa den zweiten Platz, nur eineinhalb Sekunden hinter dem Sieger Mario Andretti. Hans-Joachim Stuck sorgt für zwei weitere Podiumsplätze. Beste Platzierung: 2.
Nach der Trennung im Streit von Ferrari dockt Niki Lauda als amtierender Meister bei Brabham an. Mit dem Alfa-Motor gelingen dem Österreicher zwei Siege. Doch gegen die überlegenen Wing-Car-Lotus ist der Brabham chancenlos; der Staubsauger-Wagen wird sofort verboten. Siege: 2
1979: Alfa Romeo tritt nach 28 Jahren wieder als Werksteam an. Der 177 ist jedoch enorm unzuverlässig und kommt nur zweimal ins Ziel. Dem Kundenteam Brabham ergeht es nicht besser: Niki Lauda erreicht ebenfalls nur zweimal das Ziel und wirft genervt vor Saisonende das Handtuch. Beste Platzierung Werksteam: 12. Beste Platzierung Kundenteam: 4.
1980: Die Zuverlässigkeitsprobleme des Vorjahres bleiben bestehen. Lediglich Bruno Giacomelli sah dreimal das Ziel, ansonsten fielen alle Alfa-Piloten immer wieder aus. Um Platz zu sparen, weicht der sperrige Boxermotor einem V12, der jedoch noch immer für ein Wing Car ungeeignet und defektanfällig ist. Beste Platzierung: 5.
1981: Neue Saison, alte Probleme: Auch der Alfa Romeo 179 krankt an dem viel zu sperrigen Motor und an Unzuverlässigkeit. Die Saison ist trotz starker Fahrer wie Mario Andretti (Bild) zäh, doch gegen Ende des Jahres gelingt eine starke Formsteigerung, die in einem Podiumsplatz durch Bruno Giacomelli gipfelt. Beste Platzierung: 3.
1982: Die Formsteigerung kann Alfa nicht mit ins neue Jahr nehmen. Im letzten Jahr der Wing Cars sind Ausfälle für die Italiener an der Tagesordnung. Trotzdem gelingt Andrea de Cesaris ein dritter Platz in Monaco in einer sonst tristen Saison. Erstmals wird ein Turbomotor ausprobiert. Beste Platzierung: 3.
1983: Trotz der weiterhin hohen Unzuverlässigkeit sollte die Saison 1983 die erfolgreichste der jüngeren Alfa-Geschichte als Werksteam werden. Andrea de Cesaris fährt zweimal aufs Podium und liegt in Spa-Francorchamps überlegen in Führung, ehe ihm der Motor hochgeht. Außerdem beginnt die Belieferung des Hinterbänkler-Teams Osella mit Kundenmotoren. Beste Platzierung: 2.
1984: Mit der Einführung eines Benzinlimits steht Alfa Romeo vor einem Problem: Der Achtzylinder-Turbo ist viel zu durstig und wieder bleibt das Fahrzeug stehen. Eddie Cheever gelingt beim Saisonauftakt ein vierter Platz, den Riccardo Patrese beim drittletzten Rennen in Monza vor heimischer Kulisse mit einem Podiumsplatz toppen kann. Beste Platzierung: 3.
1985: Die letzte Saison als Werksteam ist ein Desaster. Ricardo Patrese und Eddie Cheever sammeln keinen einzigen Punkt. Da Alfa Romeo in den Fiat-Konzern aufgenommen wird, wird das Werksteam zurückgezogen. Einzig Ferrari soll Italien repräsentieren. Erhalten bleibt das Osella-Team, das seit 1983 mit Kundenmotoren beliefert wird. Huub Rothengatter düpiert das Werksteam und holt die beste Platzierung für einen Alfa-Motor im letzten Rennen. Beste Platzierung Werksteam: 9. Beste Platzierung Kundenteam: 7.
1986: Mit Osella als Kunden muss Alfa Romeo kleinere Brötchen backen. Die weitere Herabsetzung des Benzinlimits hilft nicht, denn der V8-Turbo ist weiterhin zu durstig. Piercarlo Ghinzani und Allen Berg scheiden bei den meisten Gelegenheiten aus. Beste Platzierung: 11.
1987: Es kommt noch schlimmer: Mit der Einführung des neuen Saugmotorreglements erhält Osella zusätzliche Konkurrenz. Ankommen ist weiterhin ein Glücksspiel und gelingt genau einmal mit Alex Caffi beim zweiten Rennen in Imola. Je länger die Saison dauert, umso größer wird der Frust: Gegen Saisonende wird es zum Glücksspiel, sich überhaupt zu qualifizieren. Beste Platzierung: 12.
1988: Die Bezeichnung "Alfa Romeo" ist verschwunden, das V8-Triebwerk trägt nun ebenfalls den Namen Osella. Längst hatte das Team versucht, an günstigere Saugmotoren heranzukommen. Mit dem Ende der Turbos verschwindet auch der Alfa-Turbomotor am Ende der Saison 1988, in der Nicola Larini in Monaco mit Rang neun ein Achtungserfolg gelingt. Beste Platzierung: 9.
2018: Alfa Romeo kehrt als Namenssponsor der Sauber-Mannschaft zurück und wird darüber hinaus Technologiepartner der Schweizer. Mit dem frischen Geld kommt das Sauber-Team aus dem sportlichen Keller. Beste Platzierung: 6.
2019: Alfa Romeo kehrt nach 34 Jahren Abstinenz als eigenes Team in die Formel 1 zurück. Dafür verschwindet der Name Sauber nach 26 Jahren.
Alfa Romeo engagierte sich 21 Saisons in der Formel 1 und stellte insbesondere die ersten beiden Fahrer-Weltmeister