Grand Prix von Südkorea
Welcome back, Ernstl! Kollege Hausleitner vom ORF ist nach überstandener Darmentzündung wieder voll genesen und feierte in Südkorea ein "Vor-Ort-Comeback". Ohne seinen gewohnten Co-Kommentator Alexander Wurz, der in Fuji (beim Heimspiel seines Toyota-Teams) ein Langstrecken-WM-Rennen zu gewinnen hatte, dafür aber wie immer mit der besten Motorsport-Seite im Internet als Recherchehilfe: Motorsport-Total.com.
Da Yeongam nicht gerade Monte Carlo oder Singapur ist, was den Glamour-Faktor angeht, nutzen wir die Gelegenheit, Ihnen in diesem Rahmen einige Pressebetreuer vorzustellen - also jene Leute, von denen Sie normalerweise nur die Diktiergeräte am TV-Bildrand sehen. Romain Grosjean wird hier von Andy Stobart begleitet, der nach dem Ausstieg seines früheren Arbeitgebers Bridgestone zu Lotus gewechselt ist.
Pastor Maldonado mit Williams-PR-Dame Sophie Eden. Eden trägt mehr Verantwortung, seit Kommunikations-Chefin Claire Williams, die Tochter von Frank, in den Vorstand aufgestiegen ist.
Mark Webber wird von Barbara Proeske betreut, einer Österreicherin auf der Red-Bull-Payroll.
Georg Nolte kümmert sich um die PR-Arbeit von Nico Rosberg. Sein Vorgänger Karsten Streng hat sich inzwischen im Marketingbereich selbstständig gemacht.
Ferrari hat Roberta Vallorosi abgestellt, um Fernando Alonso jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ihr Chef Luca Colajanni gilt als bestverdienender Pressesprecher im Formel-1-Paddock.
Die ehemalige Journalistin Sabine Kehm ist schon lange die "Schattenfrau" hinter Michael Schumacher, zuerst "nur" als Medienbetreuerin. Seit 2010 ist sie Willi Webers Nachfolgerin als Managerin des siebenmaligen Weltmeisters. Ihr Büro hat Kehm in Gland in der Schweiz.
Britta Roeske wurde einst von Flavio Briatores rechter Hand Patrizia Spinelli in die Formel 1 gebracht. Zuerst Red-Bull-Pressesprecherin, wird sie seit einiger Zeit von Sebastian Vettel direkt bezahlt.
Stabübergabe bei Sauber: Peter Sauber zieht sich aus dem Tagesgeschäft endgültig zurück und übergibt an Monisha Kaltenborn, ab sofort die erste Teamchefin der Formel-1-Geschichte. Mittendrin bei der Pressekonferenz: Motorsport-Total.com-Reporter Dieter Rencken im orangefarbenen T-Shirt.
Ausgerechnet in Südkorea feierte Peter Sauber seinen 69. Geburtstag, aber die Rührung darüber, dass alle anderen Teamchefs (und auch Michael Schumacher) kamen, um mit ihm anzustoßen, war ihm anzusehen. Für Lacher sorgte dagegen die Ansprache von Eddie Jordan: "Ich war stets das Gegenteil von dir. Du bist nett, ehrlich und hast keine krummen Geschichten gemacht. Ich hingegen war ein Bastard!"
Nico Rosberg erklärt den RTL-Zuschauern sein Lenkrad...
... und trägt diesen Gummihandschuh nicht, weil er in der Hospitality zur Strafe Geschirr spülen muss, sondern um zu demonstrieren, wie sich die Mechaniker schützen, wenn das Auto wegen eines KERS-Defekts im wahrsten Sinne des Wortes unter Strom steht.
Apropos Mercedes: 2013er-Neuzugang Lewis Hamilton scheint bei McLaren immer mehr in die Isolation abzudriften. Als er vor dem Südkorea-Wochenende die Mechaniker zum Bowlen einladen wollte, um mit ihnen einen netten Abend zu verbringen und die Beweggründe für seinen Wechsel zu erklären, sagten ihm diese glatt ab. Sie gingen lieber mit Jenson Button joggen.
Südkorea ist anders. Das betrifft nicht nur die Schmuddel-Hotels, in denen man leichter an ein rosarotes Kondom rankommt als an Handtücher in vernünftiger Größe, sondern auch die Plakate der Fans.
"Gangnam-Style" eben: Hitparaden-Rapper Psy, der am Sonntag auch die Zielflagge schwenken durfte, zeigt Mark Webber und Sebastian Vettel, wie man in Südkorea am besten "tanzt"...
"Gangnam-Style" aber auch die hübschen Gridgirls, die in Südkorea bei weitem nicht so hölzern auftreten wie bei den meisten anderen Rennen. Den Verdacht, dass manche von ihnen abends einem Nebenerwerb in den unter Journalisten bestens bekannten Schmuddel-Hotels nachgehen, konnten wir trotz knallharter Recherche nicht bestätigen.
Fernando Alonsos neue Lebensabschnittspartnerin Dascha Kapustina, "Nachfolgerin" von Popstar Raquel del Rosario (ehemals Alonso), ist schüchtern. Am liebsten versteckt sie sich ganz hinten in der Ferrari-Box, nur selten läuft sie unserem Fotografen vor die Linse.
200. Pole-Position für Motorenhersteller Renault: Mark Webber fixiert das Jubiläum 33 Jahre nach der Premiere durch Jean-Pierre Jabouille in Südafrika.
Man merkt, dass die Formel 1 in Yeongam noch nicht ganz angekommen ist. Zumindest brauchen die Streckenposten auch im dritten Jahr noch einen "Spickzettel", um nicht irrtümlich einem falschen Fahrer ein Flaggensignal anzuzeigen. Und dass unser "Super-Seb" nicht Sebastien, sondern Sebastian Vettel heißt, müssen die Südkoreaner auch noch lernen.
Dafür ist die Stimmung der Streckenposten umso besser, wenn sie mal ran dürfen. Kein Wunder, finden doch neben der Formel 1 kaum Rennen auf dem Korea International Circuit statt. Der war übrigens einst als Stadtkurs konzipiert. Die Fahrbahn ist schon da, die Stadt muss erst noch gebaut werden.
Letzte Vorbereitungen vor dem Start: Toro-Rosso-Mechaniker schieben das Auto auf den Grid - und werden für ihre harte Arbeit mit dem besten Saisonergebnis belohnt. Jean-Eric Vergne (8.) und Daniel Ricciardo (9.) egalisieren mit sechs Punkten das Abschneiden beim Belgien-Grand-Prix.
Sky-TV-Kommentator Jacques Schulz wunderte sich, was Adrian Newey Großes in seiner Hosentasche hatte. Das Geheimnis wurde bei der Siegerehrung gelüftet: eine Mechaniker-Brille, um sich gegen den Champagner-Spray zu schützen!
So clever war Podiums-Interviewer Johnny Herbert übrigens nicht...
Wenig Atmosphäre trotz (offiziell) 62.000 Zuschauern am Rennsonntag, dafür aber außergewöhnlich schöne Pokale: Auf Wiedersehen, Südkorea - und bis nächstes Jahr! Denn der Vertrag für den Grand Prix wurde bis 2016 verlängert.
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