Die 2000er-Jahre haben viele legendäre Formel-1-Momente geliefert - Wir blicken auf 20 prägende Ereignisse des Jahrzehnts zwischen 2000 und 2009 zurück
Tödlicher Unfall in Monza (2000): Das neue Jahrtausend hat nicht den besten Start. Bei einem Unfall in Monza stirbt ein Streckenposten, der von einem umherfliegenden Rad getroffen wird. Es ist der erste Todesfall in der Formel 1 seit Ayrton Senna 1994. Beim Saisonauftakt 2001 in Melbourne (Bild) gibt es einen weiteren tödlichen Unfall.
Michael Schumachers erster Ferrari-Titel (2000): In Suzuka beendet Michael Schumacher eine mehr als 20-jährige Durststrecke. Er krönt sich zum ersten Ferrari-Weltmeister seit Jody Scheckter 1979. Zudem ist es der Auftakt in eine neue Ära, in der "Schumi" fünf WM-Titel in Folge holen und zahlreichen Rekord brechen wird.
Räikkönen, Alonso & Montoya debütieren (2001): Als beim Auftakt 2001 in Melbourne drei Fahrer namens Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Juan Pablo Montoya ihr Debüt geben, ahnt noch niemand, wie sehr dieser "Jahrgang" die Formel 1 prägen soll. Montoyas Duelle mit Schumacher sind legendär, die anderen beiden werden später Weltmeister.
Mika Häkkinen verabschiedet sich (2001): Wo ein Anfang ist, da ist auch ein Ende. 2001 sieht das Debüt von Alonso, Räikkönen und Montoya, aber auch den Abschied von Mika Häkkinen. Nach elf Jahren in der Formel 1, 20 Siegen und zwei WM-Titeln ist Schluss für den "Fliegenden Finnen". Das Ende einer Ära.
Stallorder-Skandal in Spielberg (2002): Bis heute das beste Beispiel dafür, wie man eine Stallregie nicht umsetzen sollte. Rubens Barrichello lässt seinen Ferrari-Teamkollegen Michael Schumacher wenige Meter vor dem Ziel vorbei. Die Konsequenzen: Buhrufe auf dem Podium und die Formel 1 verbietet Stallregie in den kommenden Jahren.
"Schumis" Blitz-WM (2002): Ärgerlich für Ferrari: Die Stallorder in Österreich hätte es gar nicht gebraucht. Schumacher wird bereits beim elften von 17 Saisonrennen in Magny-Cours vorzeitig Weltmeister. Es ist der Höhepunkt der Ferrari-Dominanz in diesen Jahren. Die Scuderia gewinnt in jener Saison 15 von 17 Rennen.
Red Bull übernimmt Jaguar (2005): Wie groß die Auswirkungen dieser Übernahme auf die Formel 1 sind, wird man erst später realisieren. In den ersten Jahren ist Red Bull nur ein Team von vielen. Die Früchte der Aufbauarbeit erntet man später, als man ab 2010 viermal in Folge Weltmeister wird. Bis heute gehört Red Bull zu den F1-Topteams.
Skandalrennen in Indianapolis (2005): Das Bild ist unvergessen. In Indianapolis starten nur sechs Autos, weil sich alle Michelin-Teams nach einem schweren Unfall von Ralf Schumacher zurückziehen. Zu groß ist das Risiko weiterer Reifenschäden. Versuche, das Rennen zu retten, scheitern. Das Formel-1-Image ist in den USA auf Jahre ruiniert.
Wachablösung durch Alonso (2005): Zusammen mit Renault beendet der Spanier 2005 die Titelserie von Ferrari und Michael Schumacher. Alonsos Titel ist symbolisch für die Wachablösung durch die neue Fahrergeneration in der Formel 1. Er selbst soll anschließend allerdings "nur noch" einen weiteren WM-Titel gewinnen.
Schumacher tritt zurück (2006): Es ist kein Abschied für immer, doch als "Schumi" zum ersten Mal aus der Formel 1 zurücktritt, endet eine Ära. Er verabschiedet sich mit sieben WM-Titeln, 91 Siegen und als lebende Legende. Das i-Tüpfelchen bleibt allerdings aus, bei seinem letzten Rennen verpasst er Titel Nummer acht im Kampf gegen Alonso.
Kubicas Horrorunfall in Kanada (2007): Kaum zu glauben, dass der Pole diesen Unfall mehr oder weniger unbeschadet übersteht. Kubicas Crash zeigt, wie sicher die Formel 1 mittlerweile geworden ist. Übrigens ermöglicht der Unfall einem gewissen Sebastian Vettel sein Debüt, weil Kubica das folgende Rennen auslassen muss.
Spygate (2007): Den bis dahin größten Skandal des Jahrzehnts gibt es 2007. McLaren gelangt an interne Ferrari-Daten, wird aus der WM ausgeschlossen und muss 100 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Öffentlich wird die ganze Sache nach einem Streit zwischen Alonso und Teamboss Ron Dennis.
Ferraris letzter WM-Titel (2007): Als sich Kimi Räikkönen beim Saisonfinale 2007 mit einem Punkt Vorsprung zum Weltmeister krönt, ahnt noch niemand, dass es bis heute Ferraris letzter Fahrertitel sein wird. Felipe Massa, Fernando Alonso, Sebastian Vettel - sie alle scheitern in den folgenden Jahren.
Vettels Sensationssieg (2008): Nach Michael Schumacher hat Formel-1-Deutschland einen neuen Helden. Im Toro Rosso - ehemals Minardi - gewinnt der damals 21-jährige Sebastian Vettel sensationell im nassen Monza. Viele Beobachter ahnen bereits: Da fährt ein zukünftiger Weltmeister!
Crashgate (2008): Nur ein Jahr nach Spygate folgt der nächste Skandal. Nelson Piquet jun. fabriziert in Singapur absichtlich einen Unfall, um seinem Renault-Teamkollegen Fernando Alonso den Sieg zu ermöglichen. Für Teamchef Flavio Briatore ist der Skandal, der erst 2009 auffliegt, das endgültige Ende in der Formel 1.
Hamiltons erster Streich (2008): 2007 verpasst er den Titel noch um einen Zähler an Räikkönen, 2008 schlägt die große Stunde von Lewis Hamilton. In seinem erst zweiten Jahr wird er zum ersten Mal Weltmeister. Bereits da deutet sich an, dass der Name Hamilton in den Formel-1-Geschichtsbüchern noch ein ganz wichtiger werden wird ...
Die große Krise (2008): Die damalige Finanzkrise geht auch an der Formel 1 nicht spurlos vorbei. Mit Honda, BMW und Toyota steigen in nur zwei Jahren gleich drei große Hersteller aus der Königsklasse aus. Es gibt zahlreiche Verlierer, doch einige sehen die Krise auch als Chance. Zum Beispiel ...
Das Brawn-Märchen (2009): Als Honda sich nach der Saison 2008 aus der Formel 1 zurückzieht, kauft Ross Brawn die Reste des Werksteams auf. Mit Mercedes-Motoren im Heck schreibt er anschließend Geschichte und gewinnt sofort beide WM-Titel. Das Team verkauft er nach nur einem Jahr weiter an Mercedes.
Ron Dennis tritt zurück (2009): Eine weitere Ära endet in diesem Jahrzehnt, als Ron Dennis 2009 als McLaren-Teamchef zurücktritt. Seit 1981 hat er die Geschicke beim Traditionsteam geleitet und Fahrer wie Niki Lauda, Alain Prost und Ayrton Senna zum WM-Titel geführt. Bei McLaren und in der Formel 1 bricht eine neue Zeitrechnung an.
Felipe Massas Unfall (2009): Er ist eine der tragischen Figuren des Jahrzehnts. 2008 verpasst er zunächst hauchdünn den Titel, ein Jahr später hat er einen schweren Unfall, nach dem er nie mehr an seine alte Form anknüpfen kann. "Schumi" soll ihn damals bei Ferrari ersetzen, doch daraus wird nichts. Er kehrt erst 2010 mit Mercedes zurück.
Die 2000er-Jahre haben viele legendäre Formel-1-Momente geliefert - Wir blicken auf 20 prägende Ereignisse des Jahrzehnts zwischen 2000 und 2009 zurück