Kein Rekord ist für die Ewigkeit? Da sind wir uns beim Blick in die Rekordbücher der Formel 1 bei zahlreichen Bestmarken aus guten Gründen nicht so sicher ...
Die beste Podestquote - Michael Schumacher stand 2002 bei allen 17 Saisonrennen auf dem Podium. Und weil es unmöglich ist, eine Podestquote von mehr als 100 Prozent zu erreichen, hat "Schumi" diesen Rekord für immer sicher. Max Verstappen hätte 2023 mit 21 Podestplätzen in 22 Rennen aber zumindest fast gleichgezogen ...
Die größte Aufholjagd - John Watson hält den Rekord für das größte Comeback in der Formel-1-Geschichte. 1983 siegte er in Long Beach, nachdem er nur von Startplatz 22 ins Rennen gegangen war. Aktuell ist es aus einem ganz einfachen Grund unmöglich, diesen Rekord zu brechen: Es nehmen nur noch 20 Autos an den Rennen teil.
Das längste Formel-1-Rennen - Der Große Preis von Kanada 2011 dauerte (inklusive Unterbrechungen) 4 Stunden, 4 Minuten und 39 Sekunden. Anschließend wurde für Rennen in der Königsklasse eine maximale Dauer von vier Stunden festgelegt, inzwischen beträgt diese sogar nur noch drei. Der Rekord ist also sicher.
Der jüngste Fahrer - Max Verstappen ist der einzige Minderjährige, der je an einem Formel-1-Rennen teilgenommen hat. Bei seinem Debüt 2015 war er 17 Jahre, 5 Monate und 15 Tage alt. Einen jüngeren Fahrer wird es wohl nie mehr geben, denn inzwischen schreiben die Regeln ein Mindestalter von 18 Jahren vor. Ausnahmen sind jedoch möglich.
Die meisten Punkte bei einem GP - Zwar ist es mit Sprint inzwischen möglich, an einem Formel-1-Wochenende bis zu 33 Punkte zu sammeln. Den Rekord von Lewis Hamilton kann aber trotzdem niemand schlagen. Weil es beim Finale 2014 in Abu Dhabi doppelte Punkte gab, nahm er damals satte 50 Zähler mit. Aktuell unerreichbar.
Weltmeister mit den wenigsten Siegen - Mike Hawthorn (1958) und Keke Rosberg (1982) wurden jeweils mit nur einem Sieg Weltmeister. Theoretisch kann man natürlich auch ganz ohne Sieg den Titel gewinnen. Das ist aber heutzutage bei inzwischen 24 Rennen quasi unmöglich. Bei Hawthorns Triumph umfasste die Saison gerade einmal elf WM-Läufe.
Der kürzeste Grand Prix - Der Große Preis von Belgien 2021 ging in die Geschichte ein, weil im Regen offiziell lediglich eine Rennrunde hinter dem Safety-Car gefahren wurde. Dann wurde der GP abgebrochen - aber trotzdem gewertet. Den Rekord für das kürzeste Rennen hat man damit für immer sicher, denn weniger als eine Runde geht nicht ...
Die meisten Autos im Ziel - Beim Europa-GP 2011 kamen alle 24 gestarteten Autos ins Ziel. Nie zuvor sahen bei einem Rennen mehr Fahrer die Zielflagge - und werden das wohl auch nicht mehr tun. Denn damit 25 Autos ins Ziel kommen könnten, müsste es nach aktuellem Stand erst einmal drei neue Teams geben. Und die sind gerade nicht in Sicht.
Die wenigsten Autos im Ziel - Analog dazu wird es wohl auch nie wieder einen GP geben, bei dem nur drei Fahrer die Zielflagge sehen - so wie 1996 in Monaco. Offiziell wurden da zwar sieben Fahrer gewertet, doch nur drei kamen auch wirklich ins Ziel. Bei der heutigen Zuverlässigkeit der Boliden wird das ziemlich sicher nie mehr passieren.
Der größte Vorsprung - Zweimal kam es bislang vor, dass ein Rennen mit zwei Runden Vorsprung gewonnen wurde: Jackie Stewart gelang es 1969 in Spanien, Damon Hill 1995 in Australien. Wenn man bedenkt, wie eng es heutzutage zugeht, scheint es ausgeschlossen zu sein, dass irgendwann einmal ein GP mit drei Runden Vorsprung gewonnen wird.
Die meisten Ausfälle - Auch das hängt mit der heutigen Zuverlässigkeit in der Formel 1 zusammen. So hält Andrea de Cesaris den "Rekord" für die meisten Ausfälle in der Königsklasse (135). Obwohl die Saisons mittlerweile viel länger sind, wird diese Zahl bei der heutigen Zuverlässigkeit der Boliden wohl nie übertroffen werden.
Punkte mit den meisten verschiedenen Teams - Andrea de Cesaris hält auch noch einen weiteren (und schöneren) Rekord: Er konnte in der Formel 1 mit neun verschiedenen Teams Punkte sammeln. Weil es aktuell nur zehn Rennställe gibt, müsste ein Fahrer also mit allen Teams punkten, um diesen Rekord zu brechen. Eher unwahrscheinlich.
Die längste Renndistanz - In den ersten F1-Jahren waren die 500 Meilen von Indianapolis ein Teil der WM. Und weil 500 Meilen umgerechnet 804,6 Kilometern entsprechen, wird das Indy 500 wohl für immer den Rekord als Rennen mit der längsten Distanz haben. Zum Vergleich: Aktuell umfasst ein GP (mit Ausnahme von Monaco) nur gut 300 Kilometer.
Das engste Qualifying - Die Qualifikation beim Saisonfinale 1997 in Jerez schrieb Geschichte, weil mit Polesitter Jacques Villeneuve, Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen gleich drei Fahrer die exakt gleiche Zeit fuhren. Vermutlich ein Rekord für die Ewigkeit, denn vier genau zeitgleiche Fahrer wird es wohl niemals geben.
Die längste Strecke - 1957 fuhr die Formel 1 einmalig auf der 25,579 Kilometer langen Strecke in Pescara. Der Kurs war damit noch einmal einige Kilometer länger als die legendäre Nordschleife - und wird wohl für immer der längste in der Geschichte bleiben. Aktuell ist Spa mit gerade einmal 7,004 Kilometern die längste Strecke im Kalender.
Die größte Startplatzstrafe - Eine Kuriosität zum Abschluss: 2015 in Mexiko musste Jenson Button in der Startaufstellung wegen des Wechsels mehrerer Teile 70 Plätze nach hinten! Das dürfte für immer Rekord bleiben, denn inzwischen werden solche absurden Strafen automatisch in eine Rückversetzung ans Ende der Startaufstellung umgewandelt.
Kein Rekord ist für die Ewigkeit? Da sind wir uns beim Blick in die Rekordbücher der Formel 1 bei zahlreichen Bestmarken aus guten Gründen nicht so sicher ...