Renault: Heiße Kiste für Heidfeld
Spektakulär endete für Nick Heidfeld der Große Preis von Ungarn, während Witali Petrow der Sprung in die Punkte ebenfalls nicht gelang
(Motorsport-Total.com) - Für das Renault-Team gab es beim Großen Preis von Ungarn keine Punkte. Witali Petrow beendete das Rennen auf dem Hungaroring auf Position zwölf. Nick Heidfeld musste sein Auto in der 23. Runde mit einem technischen Problem abstellen.
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Nick Heidfeld musste sein brennendes Auto fluchtartig verlassen
Beim Boxenstopp des Mönchengladbachers trat plötzlich Rauch am Auto auf und es erfolgte eine Explosion. Heidfeld fuhr noch die Boxengasse entlang, stellte das Auto dann jedoch an der Ausfahrt ab, da mittlerweile ein starkes Feuer entstanden war. Es erfolgte eine zweite Explosion - vermutlich waren es die Akkus des KERS, die aufgrund der großen Hitze platzten. Heidfeld blieb bei dem Zwischenfall unverletzt.
"Dies war heute ein sehr schwieriges Rennen mit sehr wechselhaften Wetterbedingungen", so Petrow. "Als der Regen gegen Ende des Rennens zurückkehrte, verlor ich die Temperatur aus meinem Reifen, und dies machte das Verhalten des Autos sehr schwierig. Es sah danach aus, als würden die feuchten Bedingungen anhalten, also wechselte ich auf Intermediates. Diese hielten jedoch nicht so lange, wie wir dachten."
"Vielleicht hätten wir auf die superweichen Reifen wechseln sollen, aber es ist so schwierig, das Wetter vorherzusagen, und viele andere Teams haben dasselbe gemacht. Ich bin ein wenig enttäuscht, denn es war möglich, Punkte zu holen, hätten wir die perfekte Strategie gehabt. Aber heute sollte es nicht sein."
"Das war heute für mich kein gutes Rennen", so Heidfeld. Und es ist das zweite Wochenende in Folge ohne Zielankunft, ich bin aus diesem Grund sehr enttäuscht. Mein zweiter Boxenstopp dauerte länger als erwartet, in diesem Augenblick bemerkte ich Rauch, der vom Heck des Autos kam."
"Es wurde schlimmer, und dann bemerkte ich Flammen. Ich musste aus diesem Grund am Ende der Boxengasse zur Seite fahren und mein Rennen beenden. Die vergangenen paar Rennen lief nicht so, wie ich mir das erhofft hatte. Aber wir haben nun ein paar Wochen, um dies zu überprüfen und nach der August-Pause stärker zurückzukehren."
"Wir hatten ein enttäuschendes Rennen, mit dem wir diesen Teil der Saison beenden", so Teamchef Eric Boullier. "Nick hatte nach seinem Besuch der Boxen erneut Pech. Sein zweiter Boxenstopp wurde durch ein Problem mit einem der Räder verzögert, und das Auto ist nicht entwickelt, um so lange mit hohen Drehzahlen stehenzubleiben, also fing es Feuer. Wir konnten das Auto nicht sicher losschicken, weil in der Boxengasse zu viel Verkehr herrschte."
"Witali war auf einer starken Strategie, war gut unterwegs, und dann beeinträchtigten uns die zweitem Regentropfen, was bedeutete, dass wir erneut an die Box kommen mussten. Dies bedeutete das Ende unserer Chancen auf Punkte. Das kommende Rennen findet in einem Monat statt, und auch wenn die Fabrik in dieser Zeit geschlossen ist, fokussieren wir uns darauf, beim kommenden Rennen eine bessere Leistung zu zeigen."
"Das war für uns ein schlechter Tag", so Chefingenieur Alan Permane. "Nick hatte einen sehr schwachen Start und kämpfte in den nassen Bedingungen. Bei seinem zweiten Boxenstopp hatten wir ein Problem mit einer der Radmuttern, was bedeutete, dass das Auto bei hohen Drehzahlen lange Zeit stand. Dies bedeutete, dass sich Hitze anstaute, was wiederum ein Feuer verursachte. Auch wenn es spektakulär aussah, war es lediglich ein kleines Teil des Bodyworks, das auf der linken Seite des Seitenkastens brannte."
"Witali hatte ein ordentliches Rennen. Er war in einem guten Rhythmus unterwegs, als wir auf die härteren Reifen wechselten, welche bis zum Ende des Rennens hätten halten sollen. Das hätte uns eine gute Zielankunft in den Top 10 beschert. Unglücklicherweise machte der späte Regenschauer die Strecke auf den abgenutzten harten Reifen sehr rutschig, also wechselten wir auf Intermediates. Das Wetter änderte sich schnell und es trocknete ab, was bedeutete, dass wir wieder auf die Trockenreifen wechseln mussten."
"In Bezug auf die Vorbereitung ist der Hungaroring einer der härteren Strecken im Kalender, da die durchschnittliche Drehzahlbreite auf einer Runde gering ist, aber der Motor aus den langsamen Kurven auf den kurzen Geraden heraus sehr stark sein muss", so Motoreningenieur Ricardo Penteado.
"Für die Motoren ist es nicht die anspruchsvollste Strecke, also verwendeten wir den Motor bei Nick im vierten Rennen seines Lebenszyklus und bei Witali im dritten Rennen. Das Rennen war jedoch alles andere als ein typischer Großer Preis von Ungarn, in Bezug auf den Benzinverbrauch mussten wir am Ball bleiben."
"Wir versuchten, Witali jeden Vorteil zu verschaffen, um es in die Top 10 zu schaffen, aber unglücklicherweise kam er außerhalb der Punkte ins Ziel. Nicks Rennen endete natürlich spektakulär, aber das hatte nichts mit dem Motor zu tun. Es ist nicht der beste Weg, um den ersten Teil der Saison zu beenden, aber wir werden weiter Druck machen, um nach der Pause stärker zurückzukehren."