Die Einführung der Superlizenz-Punkte soll talentlose Fahrer von der Formel 1 abhalten: Doch ab 2000 hätten einige große Namen die Königsklasse verpasst
Außer der Wertung - Sebastian Vettel: Der Deutsche ist ein Sonderfall. Sein Debüt bei BMW hätte er 2006 nicht geben können, weil die Plätze zwei und fünf in der Formel-3-Euroserie zusammen mit dem Formel-BMW-Titel hauchdünn nicht gereicht hätten. Dafür hätte er die Saison in der WSbR zu Ende fahren können - für 2007 wäre das genug!
10. Yuji Ide: Dass der Japaner, dem 2006 sogar die Lizenz entzogen wurde, nicht dabei wäre, dürften sich viele bereits gedacht haben. Allerdings war Ide in Sachen Punkten deutlich besser als manch anderer: Die Plätze zwei, drei und sieben in der Formel Nippon hätten ihn nach heutigem Stand nur um zwei Pünktchen scheitern lassen!
9. Tiago Monteiro: Das Indy-Podium 2005 hätte es für den späteren WTCC-Piloten mit Lizenzpunkten nicht gegeben. Zwar zweifelt niemand an den Qualitäten eines Formel-Nissan-Vizemeisters, doch aufgrund mangelnder weiterer Ergebnisse hätte das Jordan-Cockpit damals nicht an den Portugiesen gehen können.
8. Allan McNish: Als ehemaliger Le-Mans-Sieger brachte der Schotte 2002 viel Prestige beim Toyota-Einstieg mit. Allerdings fehlte dem heutigen Formel-E-Teamchef von Audi die jüngere Formelsport-Referenz. In seiner Wertung hätte nur ein Gesamtsieg in der American Le-Mans-Serie gestanden - nicht genug für die Formel 1!
7. Marcus Ericsson: Der Schwede war in der GP2-Serie nur Mitläufer und hätte es nie in die Königsklasse geschafft. Selbst wenn man den großzügigeren Schlüssel der Formel 2 als Referenz herannimmt, kommt er mit den Plätzen sechs, acht und zehn maximal auf 19 Punkte. Also nicht einmal die Hälfte der nötigen.
6. Adrian Sutil: 128 Rennen fuhr der Gräfelfinger in der Formel 1 - laut Lizenzpunkten 128 zu viel! Rechnet man ihm 18 Zähler für den Titel in der Japanischen Formel 3 und (großzügige) 20 für Platz zwei in der Formel-3-Euroserie an, so hätte er den Cut mit 38 Punkten trotzdem noch knapp verpasst.
5. Pascal Wehrlein: Der Deutsche hatte das Glück, dass er zum Zeitpunkt der Einführung schon eine Superlizenz für seine Testeinsätze hatte, sonst wäre sein Einstieg 2016 ins Wasser gefallen. Sein DTM-Titel 2015 ist heute 20 Punkte wert (damals sogar weniger), Platz acht davor bringt gerade einmal zwei weitere.
4. Robert Kubica: Der Williams-Pilot konnte zurückkommen, weil er schon vor seinem Rallye-Unfall eine Superlizenz besaß. Die hätte es für sein Debüt bei BMW-Sauber 2006 aber gar nicht gegeben: Der Titel in der Formel Renault 3.5 brachte in allerbesten Zeiten maximal 35 Punkte, der siebte Platz in der Formel-3-Euroserie drei.
3. Jenson Button: Hoppla! Die Formel 1 hätte einen echten Weltmeister ausgeschlossen. Mit 20 und dementsprechend wenig Erfahrung kam Button 2000 zu Williams. Seine Referenzen: Rang drei in der Britischen Formel 3 (maximal 15 Punkte) und der Titel in der Formel Ford (vergleichbar mit der Formel 4, wo es zwölf Punkte dafür gibt).
2. Max Verstappen: Der Einstieg des Niederländers mit 17 Jahren hatte eine Menge Konsequenzen: Das Mindestalter wurde auf 18 Jahre hochgesetzt und die Superlizenz-Punkte eingeführt. Verstappen war vor der Formel 1 erst ein Jahr im echten Rennsport unterwegs: Rang drei in der Formel-3-EM hätte 20 Punkte gebracht.
1. Kimi Räikkönen: Es war schon eine Sensation, als Sauber den jungen Finnen 2001 nach nur 23 Autorennen verpflichtete. 18 Punkte für den Titel in der Britischen Formel Renault konnten wir für ihn verbuchen. Unklar, wie viel so ein weiterer Titel in der dazugehörigen Winterserie bringt - aber sicher nicht genug!
Die Einführung der Superlizenz-Punkte soll talentlose Fahrer von der Formel 1 abhalten: Doch ab 2000 hätten einige große Namen die Königsklasse verpasst