Nigel Mansell winkte schon den Fans, Damon Hill entging die Sensation: Die dramatischsten Pannen der Formel-1-Historie
Malaysia-Grand-Prix 2016: Dümmer kann es für Lewis Hamilton kaum laufen. Souverän in Führung liegend ereilt den Mercedes-Star in Sepang ein Motorschaden. Später soll ihn das den WM-Titel im Kampf gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg kosten. Nach dem Finale in Abu Dhabi fehlen im lediglich fünf Punkte ...
Deutschland-Grand-Prix 1996: Gerhard Berger ist im Benetton die Saison über nicht vom Glück verfolgt, als in Hockenheim ein kleines Wunder greifbar ist. Der Österreicher führt knapp vor Damon Hill. Es sind noch drei Runden zu fahren, doch sein Renault-Motor verabschiedet sich in einer riesigen Rauchwolke.
Kanada-Grand-Prix 1991: Nigel Mansell fährt in Montreal einem sicheren Sieg entgegen. Er winkt in der letzten Runde schon den Fans, als am Ausgang der Haarnadelkurve ein Elektronikausfall und ein Hydraulikproblem das Getriebe blockieren. Der Brite klappt das Visier hoch und schlägt wütend auf sein Lenkrad ...
... doch Platz eins ist futsch, als er auf einer Grünfläche zum Stehen kommt. Im Paddock macht die Geschichte die Runde, dass nicht ein Defekt für die Panne verantwortlich gewesen sei. Vielmehr hätte Nigel Mansell schon so viel Gas weggenommen, dass er Renault-Motor bei extrem niedriger Drehzahl abgestorben sei.
Deutschland-Grand-Prix 2005: Kimi Räikkönen ist im Qualifying eine halbe Sekunde schneller als die Konkurrenz und macht im Rennen auf dem Hockenheimring in gleicher Facon weiter. Kaum ein Gegner erkennt ihn noch mit dem Fernglas - doch die Hydraulik des McLaren streikt und er muss abstellen.
US-Grand-Prix 1959: Jack Brabham führt im Saisonfinale von Sebring auf dem Weg zum Titel haushoch, als ihn Probleme zum Verlangsamen zwingen. Wenige Meter vor dem Ziel rollt sein Cooper aus. Der Sieg ist weg, doch er schiebt den Wagen als Vierter über die Ziellinie und rettet die Krone. Vor Erschöpfung bricht er zusammen.
Ungarn-Grand-Prix 1997: Nach dem Aus bei Williams steht der zu überraschend zu Hinterbänkler Arrows gewechselte Damon Hill vor der Sensation. Er liegt in Front, als in der letzten Runde die Hydraulikpumpe versagt und das Auto im dritten Gang steckenbleibt. Jacques Villeneuve überholt auf dem Grünstreifen, für Hill bleibt Rang zwei.
US-Grand-Prix 2000: Mika Häkkinen fährt acht schnellste Runden binnen zehn Umläufen und scheint den führenden Michael Schumacher im Kampf um den Sieg kurz vor Rennhalbzeit aufzuschnupfen. Als er den Ferrari vor sich sieht, versagt ein Pneumatikventil und der McLaren rollt aus. Später wird klar: ein Produktionsmangel.
Japan-Grand-Prix 2006: Michael Schumacher will nach seiner Rücktrittserklärung nochmals die Formel-1-Krone. Von Fernando Alonso gejagt scheint sich der Ferrari-Star in Suzuka vor dem Finale per Sieg die WM-Führung zu sichern, doch der Motor im roten Renner geht hoch - der erste Defekt seit über sechs Jahren.
Frankreich-Grand-Prix 1977: John Watson wehrt sich mit buchstäblich mit Händen und Füßen gegen die Angriffe des Mario Andretti, als ihn sein Alfa-Romeo-Motor im Stich lässt. Ein kurzer Aussetzer reicht, um den Nordiren zurückzuwerfen.
Spanien-Grand-Prix 2001: Nochmal Mika Häkkinen. Der mit riesigem Vorsprung ausgestattete Finne ist in der letzten Runde nicht mehr zu stoppen, als die Kupplung im McLaren den Geist aufgibt und Platz eins unter Barcelonas Sonne dahinschmilzt. Schwacher Trost: Teamkollege David Coulthard spendiert eine Taxifahrt zurück an die Box.
Monaco-Grand-Prix 1982: Dreifaches Pech in der letzten Runde. Im Regen geht Didier Pironi auf Platz eins im Ferrari der Sprit aus. Andrea de Cesaris im Alfa Romeo rückt auf, doch dann ist auch sein Tank leer und er bleibt stehen ...
Darek Daly scheint den Sieg zu erben. Im nach Unfällen stark havarierten Williams ohne Front- und Heckflügel kollabiert aber das Getriebe. Ricardo Patrese siegt - nachdem er seinen Brabham schon in der Portier-Kurve gedreht und abgewürgt, aber mit Mühe und Not wieder zum Laufen gebracht hat.
Ungarn-Grand-Prix 2008: Felipe Massa diktiert das Rennen in Budapest und scheint einen Schritt in Richtung WM-Titel zu gehen. Ohne Vorwarnung ist auf der Start- und Zielgerade zwei Runden vor dem Ende die Power weg: Motorschaden!
Europa-Grand-Prix 2005: Wieder Pech für Kimi Räikkönen, wieder profitiert Fernando Alonso. Auf dem Nürburgring geht der Finne als Führender in die letzte Runde, doch beim Anbremsen der ersten Kurve geht an seinem McLaren die Aufhängung zu Bruch. Ein Bremsplatter hat zuvor Vibrationen und eine Zitterpartie ausgelöst.
Italien-Grand-Prix 1995: Ferrari ist mit Berger und Jean Alesi auf dem Weg zum Doppelsieg in Monza, doch beim Heimspiel kommt es zum Drama. Erst fällt vom Auto des Franzosen eine TV-Kamera ab und zerschlägt die Aufhängung des Teamkollegen. Sieben Runde führt Alesi noch - bis ein nicht richtig festgezogenes Rad die Tragödie perfekt macht.
Spanien-Grand-Prix 2022: Zu Beginn der Saison hat Ferrari das vielleicht beste Paket - aber auch ein unzuverlässiges. In Barcelona fährt Charles Leclerc seinem dritten Sieg im sechsten Saisonrennen entgegen, als der Motor den Geist aufgibt. Er verliert nicht nur die 25 Punkte für den Sieg sondern auch die WM-Führung.
Doppelt bitter: Auch zwei Rennen später in Baku fällt Leclerc mit einem Defekt am Antrieb wieder in Führung liegend aus. Die Ausfälle und weitere Fehler führen dazu, dass der Monegasse in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr in den WM-Kampf eingreifen kann.
Nigel Mansell winkte schon den Fans, Damon Hill entging die Sensation: Die dramatischsten Pannen der Formel-1-Historie