Vom Doppel-T-Flügel bis zum Schleifchenheckspoiler: Die spannendsten Technikneuerungen der Tests in Barcelona
Die Formel-1-Saison erwacht und mancher Designer war im vergangenen Winter am Zeichenbrett besonders kreativ, wie sich nun zeigt: Wir blicken in unserer Fotostrecke auf die Technikhighlights der Formel-1-Testfahrten in Barcelona und beginnen bei Mercedes...
...wo der Doppel-T-Flügel die bestimmende Innovation war. Offenbar funktionierte das Teil, das die Anströmung des Heckflügels verbessern soll, so gut, dass die Silberpfeile dafür sogar ihre kurz getestete Heckfinne wieder einmotteten.
Kein Wunder, denn mit Ästhetik hatte die riesige Schrankwand hinter der Airbox nicht viel am Hut.
Williams kombinierte beide Ansätze und nutzte ein Segel mit einem zusätzlichen Flügelchen...
...genau wie Ferrari, wo die Idee schon bei der Präsentation des SF70-H zum Vorschein kam.
Bei Red Bulls RB13 verzichtete Adrian Newey auf sämtliche Aufbauten auf der Finne.
Eine Baustelle am Mercedes W08 waren die Bargeboards und die Luftleitbleche hinter der Vorderachse. Dass sich hier noch etwas tut, verrät der provisorische Karbonlook der Teile, die nicht so detailliert ausgearbeitet waren wie die der Konkurrenz.
Hier gut zu erkennen am Ferrari, wo auf den Teilen schon Lack und Sponsorenaufkleber zu sehen waren.
Mercedes schien die Befestigung des Frontflügels auch als aerodynamisches Element zu nutzen. Die Stege reichten bis weit nach hinten.
Das auffällige Nasenloch von Red Bull fand keinen Nachahmer. Die Tröte an der Nase war aber nicht das Topthema aus technischer Sicht, was die Österreicher betrifft...
...sondern die Radaufhängung: Ein Team musste infolge einer FIA-Weisung umbauen, weil es an dieser Stelle Technik einsetzte, um das Fahrzeug aerodynamisch zu beeinflussen.
Mercedes - zweiter Verdächtiger - schien von der Direktive nicht betroffen.
Ärger gab es dafür für Renault: Der Heckflügel der Franzosen wurde wegen seines mit der DRS-Steuerung (hier zu erkennen am Kabel) kombinierten Mittelstegs für illegal befunden.
Sauber probierte eine neue Variante des so genannten Monkey Seats aus. Die "Affenschaukel" ist der kleine, gebogene Flügel unter der Auspufföffnung und sorgt für mehr Abtrieb.
Interessant bei McLaren: Am Montag probierte das Team stark geschwungene Heckflügel-Endplatten aus, die aus der Vorderansicht beinahe wie Bügel wirkten...
...bei der Ansicht von hinten jedoch wie ein konventionelles Design erschienen. Eine optische Täuschung oder wagten die Techniker ein Experiment, das schnell wieder beendet war?
Ferrari setzte dagegen auf ein Konzept mit eingeschlitzten Endplatten und probierte außerdem verschiedene Hauptplatten aus: einmal gerade, einmal mittig gebogen und einmal...
...mit Einkerbung in der Mitte.
Apropos Einkerbungen: Mercedes setzte beim Unterboden weiter nicht auf ein glattes, sondern auf ein Profil mit kleinen Wellen (hier gut zu erkennen vor den Hinterrädern), was den Luftstrom besser zum Heck führen soll.
Ferrari baute außerdem auf einen S-Schacht. Die Hutze an der Unterseite ist sein Eingangskanal.