Die Highlights des Grand Prix in Schanghai 2015: Wie Hamilton dominiert hat und was sonst noch passiert ist
0,042 Sekunden fehlen in Schanghai auf die Pole: "Come on, guys", flucht Nico Rosberg - weil er eine falsche Zeit von Lewis Hamilton im Kopf hat und sich für ein paar Augenblicke vorne wähnt. Am Ende reicht's wieder nicht. 0:3 im Qualifying-Duell 2015.
Start in den Grand Prix von China: Hamilton kommt am besten weg, Rosberg folgt vor Sebastian Vettel (Ferrari). Daniel Ricciardo (Red Bull) fällt auf Platz 17 zurück. Valtteri Bottas im Williams kommt hingegen gut weg, ...
... aber am meisten Applaus verdient Kimi Räikkönens Manöver in der Schneckenkurve: an beiden Williams vorbei, damit Vierter hinter Teamkollege Vettel.
Funkspruch an Daniil Kwjat: "Du hast Ricciardo hinter dir. Kämpf nicht gegen ihn. Er ist auf einer anderen Strategie." Aber der Russe macht seinem Teamkollegen das Überholen schwerer, als dem Kommandostand lieb ist. Bezeichnend für die Red-Bull-Misere: Es geht nur um Platz 14.
Toro-Rosso-Junior Max Verstappen fährt auf Punktekurs, zeigt wieder herzerfrischende Überholmanöver. Zum Beispiel gegen einen Sauber. "Eine mutige Aktion, so spät zu bremsen", findet Formel-1-Experte Marc Surer.
An der Spitze setzt sich der Mercedes-Express nicht so deutlich ab wie befürchtet. Nach zehn Runden hat Hamilton 1,2 Sekunden Vorsprung auf Rosberg ("Lewis fährt sehr langsam. Können wir schneller machen?"), 4,5 auf Vettel und 5,8 auf Räikkönen. Nur die Williams müssen abreißen lassen.
Zu Halbzeit hat Vettel immer noch nur 3,7 Sekunden Rückstand auf Leader Hamilton. Aber diesmal sind die Reifen kein Vorteil: Beim ersten Boxenstopp kommt er eine Runde vor Hamilton rein, beim zweiten sogar drei Runden. Und mit den harten Primes im letzten Stint sieht er gegen Mercedes kein Land.
Bremsprobleme im Training, Motorschaden im Rennen: Kwjat verabschiedet sich in der 16. Runde an neunter Stelle liegend aus dem Grand Prix von China. Weiteres Salz in der Wunde zwischen Red Bull und Renault.
Mit dem zweiten Boxenstopp baut der souveräne Hamilton seinen Vorsprung auf über sechs Sekunden aus. Aber er klagt wieder, dass der Sitz zu heiß wird - wie schon im Training. Zumindest nicht heiß genug, um den zweiten Saisonsieg noch zu gefährden.
Sehenswertes Manöver: Ricciardo überholt Sauber-Fahrer Marcus Ericsson im Kampf um Position zehn. Am Ende wird daraus sogar noch der neunte Platz.
Und was macht McLaren-Honda? Jenson Button schiebt (untypischerweise) den Lotus von Pastor Maldonado an, liefert sich ein Duell mit Teamkollege Fernando Alonso - und verliert es knapp. Am Ende fällt Button wegen einer Strafe für die Kollision noch vom 13. auf den 14. Platz zurück.
Weil Räikkönen um vier Runden frischere Medium-Reifen hat als Vettel, wird das Duell um Platz drei im Finish noch einmal ansatzweise spannend - auch ohne konkreten Überholversuch. Spannende Rad-an-Rad-Kämpfe sind an diesem Sonntagnachmittag die Ausnahme.
Pech für Verstappen: Motorschaden bei Start und Ziel, ein sicher scheinender achter Platz beim Teufel. Den siebtplatzierten Romain Grosjean (Lotus) hätte er aber so oder so nicht mehr erwischt.
Das Rennen geht neutralisiert mit einer Safety-Car-Phase zu Ende. Hamilton, Rosberg und Vettel auf dem Podium - bereits zum dritten Mal im dritten Rennen. Und Williams bringt die Positionen fünf und sechs ins Ziel.
Bei der anschließenden FIA-Pressekonferenz dann der Eklat um die Mercedes-Strategie: "Interessant, Lewis, von dir zu hören, dass du nur an dich selbst gedacht hast", wittert Rosberg eine Verschwörung. Der "Krieg der Sterne" lässt grüßen...
Die Highlights des Grand Prix in Schanghai 2015: Wie Hamilton dominiert hat und was sonst noch passiert ist