Vier Mercedes-AMG GT3 für DTM-Saison 2024 genannt: Was macht Landgraf?

Das Landgraf-Team hat sich bisher nicht für die DTM-Saison 2024 eingeschrieben: Was dahinter steckt und wie es mit der Zuteilung der Mercedes-Werksfahrer aussieht

(Motorsport-Total.com) - Die DTM-Nennfrist für die Saison 2024 ist seit zwei Wochen verstrichen, doch im Mercedes-AMG-Lager ist es weiter überraschend ruhig: Tatsächlich ist aktuell unklar, wie viele Boliden die Marke mit dem Stern, die in den vergangenen Jahren die meisten Autos stellte, am Start haben wird.

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Was wird aus der Landgraf-"Mamba"? Bislang hat das Team keine Autos genannt Zoom

"Wir haben keine Eile: HRT und Winward haben ihre Nennung abgegeben, Landgraf arbeitet noch an dem Programm", erklärt Thomas Jäger, der als sportlicher Leiter des DTM-Projekts agiert, im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Klar ist es schön, wenn man alles vor Weihnachten hinkriegt, aber es ist noch genügend Zeit."

Tatsächlich hat sich das für den populären "Mamba"-Einsatz bekannte Landgraf-Team - wie Mercedes-AMG bestätigt hat - bislang nicht für die DTM-Saison 2024 eingeschrieben, wodurch aktuell nur vier Mercedes-AMG GT3 genannt sind.

"Gibt Verhandlungen": Wieso Landgraf nicht eingeschrieben ist

Das bedeutet nicht, dass das so bleiben muss: Denn der ADAC akzeptiert weiterhin Nennungen, solange diese den Bedingungen entsprechen, allerdings zu ungünstigeren finanziellen Konditionen, wie der Ausrichter der DTM betont.

Aber warum hat Landgraf nach der Premierensaison 2023 bislang kein Fahrzeug eingeschrieben? "Winward und HRT sind glaube ich ganz gut sortiert", erklärt Jäger. "Bei Landgraf hängt es davon ab, wer die Partner sind und wer als Fahrer noch dazukommt. Da gibt es noch Verhandlungen."

Der Ex-DTM-Pilot stellt aber klar, dass sich Mercedes-AMG nicht um den Einsatz eines dritten Auto bei Winward und HRT bemühen würde, sollten nur diese beiden Teams am Start sein. "Wir würden auf alle Fälle, sollte das Landgraf-Thema nicht zustande kommen, bei vier Fahrzeugen bleiben", bestätigt Jäger. Weitere potenzielle Teams gäbe es nicht.

Wie geht es mit Landgraf-Pilot Maro Engel weiter?

Das Fragezeichen Landgraf ist auch der Grund, warum die Zuteilung der Werksfahrer aktuell noch nicht endgültig festgelegt ist. "Wir planen grundsätzlich wieder mit drei AMG-Performance-Fahrern", stellt Jäger klar. "Wie die dann aufgeteilt werden, ist nicht zu 100 Prozent klar."

Man könne "davon ausgehen", dass Lucas Auer weiter bei Winward bleibt, so der sportliche Leiter des DTM-Projekts. Und auch bei Luca Stolz stehen die Zeichen auf HRT-Verbleib.

Wie es bei Maro Engel aussieht? "Maro wird auch DTM fahren, aber in welcher Konstellation, hängt ein bisschen von den Sponsorenthemen ab", so Jäger. "Das ist noch offen." Eine interessante Aussage, die darauf hindeutet, dass Engel auch bei einem DTM-Ausstieg seines Landgraf-Teams bei Winward oder HRT unterkommen könnte, wodurch eines der Teams zwei Performance-Fahrer einsetzen würde.

Luca Engstler und Morris Schuring als potenzielle Neulinge

Die große Frage ist auch, welche Piloten neben den Performance-Fahrern - das ist die höchste Stufe im Mercedes-AMG-Kader - als Junioren zum Einsatz kommt. "Da ist noch viel Bewegung drin", sagt Jäger.

Wie man hört, bemühen sich Piloten wie Luca Engstler oder der 18-jährige Niederländer Morris Schuring, der dieses Jahr auf dem Sachsenring als jüngster Pilot ein Rennen des Porsche-Carrera-Cup Deutschland gewann, um einen DTM-Sitz.

David Schumachers Vertrag mit Winward läuft mit Saisonende aus - und auch beim indischen HRT-Piloten Arjun Maini dürfte nicht gesichert sein, wie es 2024 weitergeht. Auch wenn es der ADAC eigentlich verlangt, sind bei den Mercedes-AMG-Team laut Jäger aktuell noch keine Piloten eingeschrieben. "Es ist unseriös, etwas einzuschreiben, was dann vielleicht nicht so kommt", sagt er.