2024 machen 20 Stammfahrer den DTM-Titel untereinander aus. Wer die Piloten der hochkarätigen GT3-Serie sind, was sie können und für welche Teams sie starten.
Rene Rast (GER/Schubert-BMW #33): Kein aktueller DTM-Fahrer steht so sehr für die große Class-1-Ära, in der er dreimal Meister - und erfolgreichster Audi-Fahrer - wurde. Nach dem Wechsel zu BMW im Vorjahr holte er mit Schubert in Spielberg den ersten Sieg für die Münchner. 2024 fährt der 37-Jährige alle Rennen und peilt den Titel an.
Luca Engstler (GER/Grasser-Lamborghini #19): Schon Vater Franz Engstler fuhr DTM. Der 24-jährige Luca, der viel TCR-Erfahrung hat, debütierte 2023 mit dem Audi als Einzelkämpfer im Familienteam. Nach gescheiterten Mercedes-Bemühungen folgt jetzt bei Grasser mit dem Lamborghini (gleiche Basis wie Audi R8) der nächste Karriereschritt.
Mirko Bortolotti (ITA/SSR-Lamborghini #92): Der in Wien lebende Italiener war einst Red-Bull-Junior und absolvierte F1-Tests, ehe er sich zum führenden Lamborghini-Werksfahrer mauserte. 2022 und 2023 kämpfte der 34-Jährige in der DTM um den Titel, 2024 will er sein Ziel im zweiten SSR Performance-Jahr endlich verwirklichen.
Arjun Maini (IND/HRT-Mercedes #36): Der ehemalige Formel-2-Pilot, der bei Vijay Mallyas F1-Nachwuchswettbewerb in Indien entdeckt wurde, fährt seine vierte DTM-Saison. Und hat nun endlich im AMG-Kader den Sprung zum Performance-Fahrer geschafft. Dafür erwartet HRT, dass der 26-Jährige nun endlich sein Potenzial umsetzt.
Lucas Auer (AUT/Winward-Mercedes #22): Der 29-jährige Neffe von Gerhard Berger, der 2022 Vizemeister wurde, hat sich nach dem Daytona-Crash und den Wirbelbrüchen zurückgekämpft und will 2024 im vierten Winward-Jahr voll angreifen. Man darf gespannt sein, wie das Stallduell mit AMG-Werksfahrer-Kollege Maro Engel ausgeht.
Ricardo Feller (SUI/Abt-Audi #7): Der ADAC-GT-Masters-Champion des Jahres 2021 hat sich in der DTM etabliert. 2022 gelang dem 23-jährigen Abt-Youngster, der für seine Nervenstärke bekannt ist, der erste Sieg, 2023 hielt er sich lange im Titelrennen. Was geht 2024 im dritten Jahr bei Abt?
Christian Engelhart (GER/Grasser-Lamborghini #63): 2020 holte der Bayer den Titel im ADAC GT Masters, 2023 feierte er mit Toksport WRT den ersten DTM-Sieg, doch dann kam es zu Saisonmitte zur Trennung. Nach dem starken Comeback bei Grasser beim DTM-Finale kehrte der verlässliche GT3-Routinier von Porsche zu Lamborghini zurück.
Sheldon van der Linde (RSA/Schubert-BMW #31): Der 25-jährige BMW-Werksfahrer, der schon zu Class-1-Zeiten DTM fuhr, holte 2022 mit Schubert den Titel. 2023 musste er sich Rene Rast als neuem Teamkollegen stellen, schlug sich aber wacker und war auf Augenhöhe. 2024 muss er auf seinen Meister-Renningenieur verzichten.
Ayhancan Güven (TUR/Manthey-EMA-Porsche #24): Nach einigen Jahren in Porsche-Markencups wurde "Can" 2022 in den Fahrerkader aufgenommen - und gleich Vizemeister im ADAC GT Masters. 2023 fuhr der 26-jährige Red-Bull-Pilot bei Bernhard seine erste DTM-Saison. Jetzt ist er beim Meisterteam Manthey EMA Nachfolger von Dennis Olsen.
Jack Aitken (GBR/Emil-Frey-Ferrari #14): Der 28-jährige Brite mit südkoreanischen Wurzeln kam 2020 bei Williams als Ersatzmann sogar zu einem F1-Einsatz - und war ein guter Formel-2-Pilot. 2021 wechselte er mit Emil Frey in den GT3-Sport und holte im Vorjahr den ersten DTM-Triumph für das Team. Dieses Jahr soll er weitere Siege einfahren.
Maro Engel (GER/Winward-Mercedes #130): Der 38-jährige Nordschleifen-Spezialist und Kumpel von Nico Rosberg hat schon zwei DTM-Comebacks geschafft und ist der älteste Fahrer im Feld. 2017 holte er den ersten Sieg in Moskau, 2023 triumphierte er in Zandvoort, doch die Konstanz fehlte. Zeigt er die 2024 bei Winward?
Thierry Vermeulen (NED/Emil-Frey-Ferrari #69) Der in München geborene Niederländer ist Sohn von Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen -und wird sogar vom Formel-1-Superstar gecoacht, der zuletzt mit dem Emil-Frey-Team testete. Man darf gespannt sein, ob der 21-Jährige und die Schweizer die Profitipps im zweiten DTM-Jahr nutzen können.
Thomas Preining (AUT/Manthey-EMA-Porsche #91): Mick Schumachers Ex-Formel-4-Rivale reanimierte seine Karriere 2018 mit dem Titel im deutschen Porsche-Carrera-Cup. So richtig im Element ist der Werksfahrer als Einzelkämpfer in der DTM: 2022 bescherte er Porsche den ersten Sieg, 2023 setzte er als Meister mit Manthey EMA noch eins drauf.
Kelvin van der Linde (RSA/Abt-Audi #3): Der ältere der Van-der-Linde-Brüder ist zweimaliger Meister im ADAC GT Masters - und hätte das Kunststück beinahe auch 2021 mit Abt in der DTM geschafft. 2023 war der 27-Jährige vom Pech verfolgt und wurde mehrmals abgeräumt. Passt 2024 im vierten Abt-Jahr endlich wieder alles zusammen?
Maximilian Paul (GER/Paul-Lamborghini #71): 2023 sorgte Lamborghinis Young-Professional als Grasser-Ersatzmann für eine Sensation, als er auf dem Nürburgring bei Regen triumphierte. Der 26-Jährige gilt als Talent, das auch technisch sehr versiert ist. Kein Wunder, schraubt der Dresdner doch selbst beim Team von Vater Tobias Paul mit.
Ben Dörr (GER/Dörr-McLaren #25): Der 19-Jährige ist der Sohn von Rainer Dörr, der mit der Dörr Group den größten McLaren-Händler Europas führt. Der jüngste Mann im Feld hat kaum GT3-Erfahrung, bestritt aber im Vorjahr im Aston Martin die 24h Nürburgring. Nun darf man gespannt sein, wie der Debütant die Herkulesaufgabe DTM bewältigt.
Luca Stolz (GER/HRT-Mercedes #4): Der 28-Jährige AMG-Werksfahrer, der wenig spricht, aber umso schneller fährt, holte 2023 seinen zweiten DTM-Sieg und wurde in der Gesamtwertung trotz Fehlstarts in die Saison bester Pilot der Marke mit dem Stern. Auch 2024 muss man mit Stolz rechnen, der bei HRT schon zum Inventar gehört.
Clemens Schmid (AUT/Dörr-McLaren #85): Der 33-jährige Tiroler ist sehr GT3-erfahren und immer wieder schnell, aber dann schlägt oft das Pech zu. Nach vier Jahren beim Lamborghini-Team Grasser wagt er jetzt beim Neueinsteiger Dörr im McLaren einen Neustart - als Teamleader! Gelingt im dritten Jahr endlich der erste DTM-Podestplatz?
Marco Wittmann (GER/Schubert-BMW #11): Nach zwei mageren DTM-Jahren bei Walkenhorst und Project 1 ist der 34-jährige Fürther nun heiß auf die neue Saison. Denn endlich fährt er mit Schubert für das gleiche Team wie seine Markenkollegen van der Linde und Rast. Geht der Traum vom dritten DTM-Titel in Erfüllung?
Nicki Thiim (DEN/SSR-Lamborghini #94): Der Sohn von Legende Kurt Thiim nimmt 2024 seinen zweiten DTM-Anlauf, nachdem der erste Versuch 2022 im T3-Lamborghini schiefging. Dank der Freigabe hat der Aston-Martin-Werksfahrer mit SSR ein Lamborghini-Topteam gefunden, trifft dort aber auf Lamborghini-Ass Mirko Bortolotti. Das wird spannend!