Rallye Dakar: Goncalves bläst zum Angriff auf Coma

Paulo Goncalves verkürzt auf der neunten Etappe der Rallye Dakar den Rückstand auf Marc Coma - Helder Rodrigues meldet sich mit Etappensieg zurück

(Motorsport-Total.com) - Nach der katastrophalen achten Etappe, bei der Honda-Speerspitze Joan Barreda Bort aufgrund technischer Probleme aus dem Kampf um den Gesamtsieg der Motorradwertung bei der Rallye Dakar ausgeschieden war, meldete sich das Team des japanischen Herstellers am Dienstag stark zurück. Helder Rodrigues, der gestern auch mehrere Stunden verloren hatte, gewann die neunte Etappe, die über 451 Kilometer von Iquique nach Calama führte.

Titel-Bild zur News: Paulo Goncalves

Paulo Goncalves rückt Vorjahressieger Marc Coma auf die Pelle Zoom

"Das war eine tolle Etappe", sagt Rodrigues. "Zu Beginn war es sehr sandig. Ich habe von Beginn an attackiert und musste mich sehr auf die Navigation konzentrieren. Beim Tankstopp sah ich dann, dass ich eine gute Zeit hatte", so der Spanier. "Gestern war es sehr hart für uns, dagegen war es heute ein richtiger Spaß. Die Etappe war zwar hart, aber nichts im Vergleich zu gestern."

Erfreulich ebenfalls aus Sicht von Honda: Paulo Goncalves, der nach den Problemen von Barreda Bort nun bestplatzierter Honda-Fahrer ist, verkürzte den Rückstand auf den Gesamtführenden Marc Coma (KTM) und setzt den Vorjahressieger damit vor den letzten vier Etappen unter Druck. Bei nur 5:28 Minuten Vorsprung auf Goncalves darf sich Coma im Schlussspurt Richtung Buenos Aires keine Fehler erlauben, wenn er seinen Sieg aus 2014 wiederholen will.

"Ich habe von Beginn an Druck gemacht, dann aber einen Wegpunkt verpasst. Ich musste umdrehen um ihn zu finden und habe dabei Zeit verloren, habe dann aber wieder angegriffen und ein wenig von der Zeit gutgemacht, die ich gestern verloren habe", berichtet Goncalves, der Gedanken an den Kampf um den Gesamtsieg noch von sich weist.

"Ich bin jetzt Zweiter, aber das ist nicht wirklich wichtig, denn wir haben noch vier Tage vor uns. Es kann noch viel passieren", so Goncalves. "Ich bin jetzt Zweiter, aber das setzt mich nicht zusätzlich unter Druck. Ich will für HRC die bestmögliche Position erreichen und werde wie von Beginn an jeden Tag auf neue angreifen."


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Fast wortgleich äußert sich auch Coma: "Es liegt noch ein langer Weg vor uns, daher werden wir Schritt für Schritt gehen", so der Spanier. Über die heutige Etappe sagt er: "Heute morgen war es nicht einfach. Es war neblig und ich habe bei der Navigation einen kleinen Fehler gemacht. Anschließen musste ich während der gesamten Prüfung darum kämpfen, in meinen Rhythmus zu kommen."

Die heutige Etappe führte die Teilnehmer zunächst ein letztes Mal durch die Sanddünen der Atacama-Wüste. Später führte die Route dann über feste Straßen in Richtung der Anden, wo sich das Ziel in Calama auf rund 3.000 Metern über dem Meeresspiegel befand. Wie schon am Dienstag war es in den Bergen recht kühl, was den Motorradfahrern besonders zu schaffen macht.

Ergebnis der neunten Etappe (Top 10):
01. Helder Rodrigues (Honda) - 5:06:14
02. Paulo Goncalves (Honda) +3:51 Minuten
03. Marc Coma (KTM) +7:34
04. Joan Barreda Bort (Honda) +19:47
05. Javier Pizzolito (Honda) +20:07
06. Stefan Svitko (KTM) +21:40
07. Matthias Walkner +22:02
08. Toby Price (KTM) +23:09
09. Pablo Quintanilla (KTM) +23:15
10. Olivier Pain (Yamaha) +28:09

Gesamtwertung nach neun Etappen (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 34:05:00 Stunden
02. Paulo Goncalves (Honda) +5:28 Minuten
03. Pablo Quintanilla (KTM) +26:25
04. Toby Price (KTM) +31:31
05. Stefan Svitko (KTM) +40:36
06. Ruben Faria (KTM) +1:01:22 Stunden
07. David Casteu (KTM) +1:31:26
08. Laia Sanz (Honda) +1:54:37
09. Ivan Jakes (KTM) +2:18:31
10. Olivier Pain (Yamaha) +2:36:13