Rallye Dakar 2023: Al-Attiyah gewinnt Etappe 2, Loeb verliert massiv Zeit
Nasser Al-Attiyah erobert knapp vor Eric van Loon den Tagessieg - Carlos Sainz führt Gesamtwertung vor Al-Attiyah an - Sebastien Loeb lässt eineinhalb Stunden liegen
(Motorsport-Total.com) - Schon nach zwei Etappen bei der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien kristallisiert sich ein Zweikampf heraus. Nasser Al-Attiyah (Toyota) holte am Montag seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr. In der Gesamtwertung führt Carlos Sainz (Audi) zwei Minuten vor Al-Attiyah. Sebastien Loeb (BRX) hat nach einem schwierigen Tag mit drei Reifenschäden schon einen Rückstand von 1:21 Stunden.
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Nasser Al-Attiyah hat in der zweiten Etappe attackiert Zoom
Nachdem die Teilnehmer die vergangenen Tage im "Sea Camp" am Roten Meer verbracht hatten, ging es am Montag ins Landesinnere nach Al'Ula. 590 Kilometer standen auf dem Programm. Die gewertete Speziale umfasste 431 Kilometer.
Das Terrain war abwechslungsreich. Es ging durch steinige Canyons, aber auch über kleinere Dünengürtel. Da es in den vergangenen Tagen in dieser Region stark geregnet hat, bildeten sich tiefe Spuren, woran sich die späteren Starter orientieren konnten.
Audi-Fahrer Sainz eröffnete nach seinem gestrigen Tagessieg die Etappe. Es zeigte sich bald, dass hintere Starter im Vorteil waren. Mattias Ekström (Audi) fuhr als 15. los, nachdem er gestern eine Strafe von einer Viertelstunde erhalten hatte, weil er einen Wegpunkt verpasst hatte.
Reifenprobleme gab es am Prodrive Hunter von Guerlain Chicherit. Nach 90 und nach 97 Kilometern musste der Franzose Reifen wechseln. Schließlich strandete er bei Kilometer 99, weil er keinen Ersatzreifen mehr hatte. Chicherit versuchte die Schäden zu reparieren.
Das Overdrive-Toyota-Team setzte sich am Montag in Szene. Nach 105 Kilometern führte Lionel Baud, der als 74. gestartet war, die Zwischenwertung an, während sich nach 186 Kilometern sein Teamkollege Erik van Loon an die Spitze setzte.
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Erik van Loon führte bei einigen Zwischenwertungen das Klassement an Zoom
Der Niederländer war als 42. Auto in den Tag gestartet - mehr als eine Stunde nach Sainz! Somit konnte sich van Loon an den Spuren orientieren und Zeit gutmachen. Nach 230 Kilometern gab es eine Dreifachführung für das Overdrive-Team.
Van Loon führte die Zwischenwertung vor Yazeed Al-Rajhi (Toyota) und Baud an. Die vermeintlichen Favoriten hatten einen schwierigen Tag. Nach 278 Kilometern stand Loeb (BRX) eine Weile. Schon bei der Zwischenzeit davor hatte er rund 20 Minuten verloren.
Nach fünf Stunden Fahrtzeit erreichten Sainz und Al-Attiyah als erste Autos das Ziel, aber man musste auf die Verfolger warten, um zu sehen, wie sich das Etappenergebnis sortierte. Bis zur letzten Zwischenzeit sah van Loon wie der Tagessieger aus.
Aber im Ziel war die Zeit von van Loon um 14 Sekunden langsamer als jene von Al-Attiyah. Somit feierte der Titelverteidiger einen knappen ersten Tagessieg in diesem Jahr. "Es war der Zeitpunkt für eine Attacke", sagt Al-Attiyah.
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Sebastien Loeb verlor am Montag fast eineinhalb Stunden Zoom
"Es war kein einfacher Tag, weil es viele Steine gab. Die Navigation war nicht einfach. Ich bin sehr glücklich, dass ich eine gute Etappe gefahren bin. Zu Beginn hatten wir einen Reifenschaden. Danach fuhren wir die steinigen Abschnitte vorsichtiger. Im Sand habe ich angegriffen."
Mit fünf Minuten Rückstand und Rang drei hielt Sainz seinen Verlust in Grenzen. Anders hingegen bei seinen Audi-Teamkollegen. Stephane Peterhansel büßte heute 32 Minuten ein und Ekström 37. Noch schwieriger verlief der Tag im Lager von Bahrain-Raid-Xtreme.
Orlando Terranova kam mit einer Stunde Rückstand ins Ziel. Der Zeitverlust von Loeb belief sich auf eine Stunde und 26 Minuten. Die Chancen auf einen ersten Dakar-Sieg sind für den Rallye-Rekordweltmeister in weite Ferne gerückt.
Gesamtwertung: Sainz knapp vor Al-Attiyah
In der Gesamtwertung sind schon nach zwei Tagen ziemlich große Zeitabstände aufgegangen. Sainz hält die Führung zwei Minuten vor Al-Attiyah. Die Rallye entwickelt sich zu diesem frühen Zeitpunkt zu einem Zweikampf zwischen den beiden Routiniers.
Century-Fahrer Mathieu Serradori hat als Dritter schon knappe 25 Minuten Rückstand. Peterhansel ist auf Rang neun zurückgefallen und liegt 36 Minuten hinter seinem Teamkollegen Sainz. Der Rückstand von Ekström beläuft sich bereits auf 48 Minuten.
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Carlos Sainz verteidigte die Gesamtführung knapp vor Al-Attiyah Zoom
Auch die beiden Beifahrer aus Deutschland hatten keinen einfachen Tag. Al-Rajhi und Dirk von Zitzewitz verloren heute eine knappe halbe Stunde, weil sie eine gebrochene Lenkstange reparieren mussten. In der Gesamtwertung sind sie auf Platz sechs zurückgefallen.
Timo Gottschalk, der Co-Pilot von Rookie Lucas Moraes, sah ebenfalls das Ziel mit 30 Minuten Rückstand. Das Toyota-Duo ist im Gesamtklassement außerhalb der Top 10.
Morgen geht es von Al'Ula weiter in östlicher Richtung nach Ha'il. Die dritte Etappe umfasst 669 Kilometer. Auf Zeit müssen 447 Kilometer bewältigt werden.
Ergebnis der 2. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 5:00:26 Stunden
02. van Loon/Delaunay (Toyota) +0:14 Minuten
03. Sainz/Cruz (Audi) +5:05
04. Serradori/Minaudier (Century) +11:29
05. Baud/Boulanger (Toyota) +13:00
06. de Villiers/Murphy (Toyota) +13:12
07. Vitse/Lefebvre (MD Rally) +14:30
08. Prokop/Chytka (Ford) +19:15
09. Yacopini/Oliveras Carreras (Toyota) +22:27
10. Thomasse/Dubuy (MD Rally) +25:06
Gesamtwertung nach 2 von 14 Etappen (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Audi) - 8:34:26 Stunden
02. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +2:12 Minuten
03. Serradori/Minaudier (Century) +24:55
04. Vitse/Lefebvre (MD Rally) +25:40
05. de Villiers/Murphy (Toyota) +26:38
06. Al-Rajhi/Zitzewitz (Toyota) +27:59
07. Baragwanath/Cremer (Century) +32:13
08. Prokop/Chytka (Ford) +35:24
09. Peterhansel/Boulanger (Audi) +36:08
10. Lategan/Cummings (Toyota) +39:52
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