Nasser Al-Attiyah gewinnt Auftakt der Rallye Dakar
Nasser Al-Attiyah fährt beim kurzen Dakar-Prolog die erste Bestzeit - Aber im Ziel raucht der Toyota und der Katari muss abgeschleppt werden
(Motorsport-Total.com) - Der Startschuss zur Rallye Dakar 2017 fiel am Montag in Asuncion (Paraguay). Mit 39 gezeiteten Kilometern war die erste Etappe relativ kurz, es war vor allem Tempo gefragt. Die Navigation spielte nur eine untergeordnete Rolle. Einer der schnellsten Fahrer im Feld ist Nasser Al-Attiyah, der erstmals mit einem Toyota Hilux antritt. Der zweifache Gesamtsieger sicherte sich den ersten Tagessieg und hielt die Konkurrenz von Peugeot und X-raid Mini in Schach. Ford-Fahrer Xavier Pons belegte Platz zwei, Nani Roma folgte mit einem weiteren Hilux auf dem dritten Rang.
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Nasser Al-Attiyah startet die Rallye Dakar 2017 mit dem ersten Etappensieg Zoom
Zum ersten Mal gastierte die Dakar in Paraguay. 87 Autos nehmen die 39. Auflage des Marathon-Klassikers in Angriff. Titelverteidiger Stephane Peterhansel stand mit seinem Peugeot als Erster an der Startlinie. Im Ziel betrug sein Zeitrückstand auf Al-Attiyah 1:34 Minuten. Damit belegte der Routinier den zwölften Platz im Tagesklassement. Die Zeiten liegen nach diesem kurzen Auftakt noch eng beisammen, es ging in erster Linie darum, sich eine gute Startposition für den morgigen Tag zu sichern.
Einfach war der Prolog dennoch nicht: "Diese Auftakt-Prüfung war definitiv viel anspruchsvoller als gedacht", berichtet Dirk von Zitzewitz. Der Deutsche ist Co-Pilot von Giniel de Villiers im Toyota Hilux. Das Duo belegte heute den fünften Rang. "Es war extrem heiß. Die Route war schnell und eine ziemliche Rüttelpiste. Hier und da wurden wir von großen Löchern überrascht, die so nicht im Roadbook verzeichnet waren. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserem Auftakt, doch der wahre Beginn der Dakar erfolgt morgen mit der ersten langen Etappe nach Tucuman."
Technische Probleme bei Al-Attiyahs Toyota
Trotz Bestzeit verlief der Tag für Al-Attiyah nicht reibungslos: "Ich habe Stephane rasch eingeholt, aber zehn Kilometer vor dem Ziel gab es Rauch im Auto", berichtet der Katari einen Schreckmoment. "Wir nahmen Tempo raus, um ins Ziel zu kommen. Dort konnten wir das Feuer glücklicherweise löschen." Anschließend wurde Al-Attiyahs Toyota von Teamkollege de Villiers abgeschleppt. "Ich hoffe, dass der Motor keinen Schaden genommen hat, weil er Öl verloren hat", seufzt Al-Attiyah. "Die Bestzeit ist mir egal! Ich mache mir Sorgen um das Auto."
Bester Peugeot-Fahrer war am Montag Carlos Sainz auf dem vierten Platz. Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb startete seine zweite Dakar mit der sechstschnellsten Zeit. "Die Allradler hatten auf diesem Terrain einen Vorteil", meint der Franzose mit Blick auf das Klassement. "Außerdem ist unser Auto sehr breit und dadurch für diese Straßen nicht optimal. Ich bin eine Minute hinter Nasser, aber es war erst der Auftakt. Ich wollte heute kein Risiko eingehen. Mein Startplatz für morgen sollte in Ordnung sein, also ist alles gut."
Auf den Plätzen sieben bis zehn rundeten Yazeed Al-Rahji (Mini), Cyril Despres (Peugeot), Mikko Hirvonen (Mini) und Erik van Loon (Toyota) die Top 10 ab. Das Ford-Duo Martin Prokop/Ilka Minor hatte 2:16 Minuten Rückstand und belegte Position 16. Bei den Trucks holte sich Martin Kolomy (Tatra) vor Ton van Genugten (Iveco) und Martin van den Brink (Renault) den Tagessieg. Titelverteidiger Gerard de Rooy wurde Fünfter, aber im Ziel wurde links hinten hektisch an seinem Iveco gearbeitet.
Nach dem gewerteten Abschnitt wurde die Grenze zu Argentinien überquert und eine rund 400 Kilometer lange Verbindungsstrecke ins Biwak nach Resistencia zurückgelegt. Am Dienstag beginnt die Dakar dann richtig. Auf dem Weg nach San Miguel de Tucuman werden 803 Kilometer zurückgelegt, 275 davon auf Zeit. Es wird Hitze und viel Staub erwartet. Im Falle von Regen können die Straßen extrem schlammig werden. Deswegen war das heutige Ergebnis wichtig, denn es bestimmt die morgige Startreihenfolge.
Ergebnis und Gesamtwertung der 1. Etappe (Top 10):
01. Al Attiyah/Baumel (Toyota) - 25:41 Minuten
02. Pons/Garcia (Ford) +24 Sekunden
03. Roma/Haro Bravo (Toyota) +29
04. Sainz/Cruz (Peugeot) +33
05. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +41
06. Loeb/Elena (Peugeot) +55
07. Al-Rahji/Gottschalk (Mini) +1:06 Minuten
08. Despres/Castera (Peugeot) +1:14
09. Hirvonen/Perin (Mini) +1:20
10. van Loon/Rosegaar (Toyota) +1:22