Ersatzreifen verloren: Warum Sebastien Loeb keine Zeitstrafe bekam

Sebastien Loeb und Orlando Terranova verlieren in der Wüste Ersatzreifen - Die FIA gibt den Fahrern nicht die Schuld, sondern gibt Prodrive eine Geldstrafe

(Motorsport-Total.com) - Nach der achten Etappe der Rallye Dakar 2022 in Saudi-Arabien gab es im Biwak einige Diskussionen um Sebastien Loeb. Schließlich entging der Franzose einer Zeitstrafe. Es wurde eine Geldstrafe von 10.000 Euro verhängt. 5.000 davon mussten gleich beglichen werden, der Rest wird fällig, sollte es wieder ein Vergehen geben.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Beim Hunter sind die Ersatzreifen links und rechts hinter den Fahrertüren verstaut Zoom

Was war passiert? Am Montag hatte Lob nach 28 Kilometern einen Reifenschaden. Er wechselte das Rad und montierte den kaputten Reifen wieder unter der Verkleidung seines BRX Hunter. Als er dann nach 191 Kilometern bei der Neutralisation ankam, fehlte der andere Ersatzreifen.

"Bei der Neutralisation haben wir festgestellt, dass wir unseren Ersatzreifen verloren hatten", berichtet Loeb. "Das war der Einzige, den wir noch hatten. Deswegen sind wir bis zum Ende vorsichtig geworden." Denn T1+ Fahrzeuge dürfen nur noch zwei Ersatzreifen mitführen.

Laut Artikel 51.4.1 des Reglements muss jeder Reifen, der am Auto montiert ist, die nächste Servicezone erreichen. Unter keinen Umständen sollten Reifen außerhalb dieser Zonen belassen werden. Loeb hätte den verlorenen Reifen also wieder aufsammeln müssen.

Am 4. Januar haben die Rennkommissare Antoine Delaporte (#283) mit fünf Strafminuten bestraft, weil er im Laufe der dritten Etappe einen Reifen nicht ins Biwak zurückgebracht hat. Bei Loeb verhängten sie nicht die gleiche Strafe.

Aber nicht nur der Franzose beendete die achte Etappe mit einem Ersatzreifen weniger, sondern auch sein Teamkollege Orlando Terranova. Die FIA sprach gegen das Prodrive-Team eine Geldstrafe von 10.000 Euro aus, von denen 5.000 Euro gleich zu zahlen waren.

Prodrive-Chef David Richards sprach vor den Rennkommissaren vor. Er verteidigte sein Team und war der Meinung, dass die Fahrer keinen Vorteil hatten, weil sie außerdem den Rest der Etappe vorsichtiger fahren mussten, um keinen Reifenschaden zu riskieren.

Im FIA-Dokument heißt es zur Urteilsbegründung: "Ein Video des Reifenwechsels am Fahrzeug Nr. 211 [Loeb] zeigt deutlich, dass die Fahrer das kaputte Rad auf der rechten Seite des Fahrzeugs montiert haben." Loeb verlor aber den linken Ersatzreifen, der im Biwak montiert worden war.


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"In beiden Fällen scheint die Schuld nicht bei den Besatzungen zu liegen, sondern bei zu schwachen Befestigungsgurten und zu schwachen Befestigungselementen am Karosserieteil", heißt es in dem FIA-Dokument.

"Die FIA ist sich bewusst, dass ihre Aktivitäten und Veranstaltungen Auswirkungen auf die Umwelt haben und arbeitet mit ihren Interessenvertretern zusammen, um diese Auswirkungen zu minimieren und positive Verhaltensweisen anzuregen."

"Räder und Teile in der Wüste zu lassen, widerspricht den Zielen der FIA. Es liegt in der Verantwortung des Teilnehmers, dafür zu sorgen, dass das Wettbewerbsfahrzeug den technischen und sicherheitstechnischen Anforderungen entspricht."

"So muss er sicherstellen, dass alle Teile des Fahrzeugs korrekt montiert sind, und er muss die Sicherheit der Ersatzradhalterungen erhöhen. Herausfallende Räder stellen eine potentielle Gefahr für die Zuschauer dar. Die Rennkommissare stellen außerdem fest, dass die Fahrer keinen Einfluss auf den Verlust der Reserveräder hatten und daher keine weiteren Maßnahmen gegen die Crews ergriffen werden."

Gesamtwertung nach 8 von 12 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 27:45:52 Stunden
02. Loeb/Lurquin (BRX) +37:58 Minuten
03. Al-Rajhi/Orr (Toyota) +53:13
04. Przygonski/Gottschalk (Mini Buggy) +1:28:06 Stunden
05. Terranova/Oliveras (BRX) +1:31:39
06. Wasiljew/Uperenko (BMW) +1:40:57
07. de Villiers/Murphy (Toyota) +1:46:05
09. Prokop/Chytka (Ford) +1:54:05
09. Halpern/Graue (Mini Buggy) +2:08:42
10. Serradori/Minaudier (Century) +2:31:31

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