Der Dacia Sandrider: Die Details des neuen Autos bei der Rallye Dakar
Dacia tritt erstmals bei der Rallye Dakar mit dem Sandrider an - Das Auto wurde mit Unterstützung von Prodrive entwickelt - Die technischen Details des neuen Fahrzeugs
(Motorsport-Total.com) - Mit Dacia nimmt eine neue Marke die Rallye Dakar in Angriff. Das Programm wurde von Beginn an groß aufgestellt. Drei Sandrider werden in Saudi-Arabien am Start stehen. Nasser Al-Attiyah pilotiert als amtierender Rallye-Raid-Weltmeister das Auto mit der Startnummer 200. Sebastien Loeb sitzt im Fahrzeug Nummer 219 und Cristina Gutierrez fährt die 212.

© Dacia
Der Dacia Sandrider basiert auf den Erfahrungen des Prodrive Hunter Zoom
Der Sandrider ist in Kooperation mit der britischen Rallye-Schmiede Prodrive entstanden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit dem Hunter sind in die Entwicklung eingeflossen. Reifenschäden waren die große Schwäche dieses "alten" Autos.
Deshalb wurden die Radaufhängungen von Grund auf neu konstruiert. Auch der komplette Bereich rund um die Räder sind neu. Die Auspuffanlage wurde ebenfalls etwas verlegt, denn beim Hunter erhitzten die Auspuffgase die Reifen, was zusätzlich problematisch war.
Der Sandrider wird von einem V6-Motor mit drei Litern Hubraum angetrieben. Es gibt zwei Turbolader und Direkteinspritzung. Die Leistung gibt Dacia mit 265 kW (rund 360 PS) an. Das maximale Drehmoment beträgt bei 4.250 Umdrehungen 539 Nm.
Die Basis des Motors stammt vom Nissan Z. Es kommt synthetischer Kraftstoff von Aramco zum Einsatz. Der Tank fasst 560 Liter, womit eine Tagesetappe ohne Tankstopp absolviert werden kann. Laut T1+ Reglement beträgt das Mindestgewicht 2.010 Kilogramm.
Ein sequentielles Sechsganggetriebe ist wie bei der Konkurrenz Standard. Bei den Dämpfern setzt Prodrive auf die Marke Reiger. Auch die Sicht für Fahrer und Beifahrer wurde im Vergleich zum Hunter verbessert.

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In diesem Jahr wurden einige Testfahrten mit dem neuen Fahrzeug durchgeführt Zoom
Im Cockpit gibt es für die Fahrer eine Klimaanlage. Helfen sollen auch Materialien, die Hitze abstrahlen. Der Sandrider ist außerdem das erste Fahrzeug, das Dämpfer bei den Sitzen verbaut hat, um bei Überschlägen oder harten Landungen Rückenverletzungen zu verhindern.
Es handelt sich um ein Allradfahrzeug. Der Dacia ist 4.140 Millimeter lang, 2.290 Millimeter breit und 1.810 Millimeter hoch. Der Radstand beträgt drei Meter. Laut Reglement ist ein Federweg von maximal 350 Millimetern erlaubt.
Das Chassis besteht aus einem Gitterrohrrahmen aus Stahl. Die Verkleidung ist aus Carbon gefertigt. Wie bei der Konkurrenz wurde ein Augenmerk auf die Aerodynamik gelegt, um den Luftwiderstand zu senken und rascher den limitierten Topspeed von 170 km/h zu erreichen.
Doppelsieg bei der Marokko-Rallye
Nach einem ersten Shakedown und ersten Tests in Wales und Südfrankreich wurde das große Testprogramm im Juni gestartet. In Marokko gab es drei Testtermine, die jeweils zwischen sechs und acht Tagen umfassten.
Pro Tag wurden mit jeder der drei Crews zwischen 400 und 500 Kilometer absolviert. Schließlich gab es Anfang Oktober bei der Marokko-Rallye den ersten Wettbewerbseinsatz. Es wurde ein voller Erfolg. Drei der fünf Etappen wurden von Dacia gewonnen.

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Tiphanie Isnard ist die Teamchefin im neuen Dacia-Team Zoom
Al-Attiyah gewann die Rallye fünf Minuten vor Loeb. "Niemand kann ermessen, wie viel unermüdlicher Einsatz nötig war, um drei Autos bei der Marokko-Rallye an den Start zu bringen", reflektiert Teamchefin Tiphanie Isnard.
"Aber das war nur unsere erste Veranstaltung. Ein Test für die Dakar. Also ist es ein Ergebnis, das wir nicht erwarten konnten. Jetzt ist es wichtig, dass wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, denn das ist erst der Anfang unseres Abenteuers."
"Wir haben eine große Aufgabe vor uns, denn wir haben bei diesem Rennen viel gelernt. Es gibt einige Dinge, die wir verbessern müssen, denn die Dakar ist ein so hartes Rennen. Aber wir sind alle super glücklich mit dem Ergebnis in Marokko."


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