Dakar: Speedbrain feiert historischen Tagessieg
Trotz Schmerzen im Bein hat Joan Barreda Bort seinen ersten Tagessieg bei der Rallye Dakar gefeiert und der Speedbrain-Mannschaft ein Spitzenergebnis beschert
(Motorsport-Total.com) - Nach einem perfekten Tag feierte der Spanier Joan Barreda Bort für das bayerisch-italienische Husqvarna Rallye-Team by Speedbrain einen historischen Etappensieg auf der 10. Etappe der Dakar. Barreda konnte sofort nach dem Start die Lücke auf seinen vor ihm gestarteten Landsmann Marc Coma (KTM) schließen und dessen Speed mitgehen. Die beiden schlossen dann auf den gesamtführenden Franzosen Cyril Despres (KTM) auf.
© Speedbrain
Joan Barreda Bort hat sein Talent eindruckvoll unter Beweis gestellt
Die gesamte Etappe schenkte sich dieses Trio nichts. Am Ende resultierte daraus der historische Tagessieg, der zwei Dinge zeigte: Barreda Bort kann fahrerisch den Speed der derzeit beiden weltbesten Rallye-Fahrer mitgehen und sie schlagen, und das von Speedbrain entwickelte Husqvarna Rallye-Bike ist siegfähig. "Nach den Problemen, die ich auf der dritten Etappe mit dem Hinterrad hatte, bin ich einen Tag nach dem anderen angegangen", sagt der Spanier. "Auf den letzten Etappen lief es besser und gestern habe ich gesehen, dass ich angreifen kann, also habe ich es gemacht."
"Auf der heutigen Etappe hatte ich ein Problem mit dem Fuß. In einer sehr schnellen Kurve, wo ich mit 120 Sachen unterwegs war, bin ich mit dem Fuß gegen einen Stein geprallt. Ich dachte, dass mir der Aufprall das Bein abreißt. Als ich den wertungsfreien Teil erreicht habe, hat man mir ein Schmerzmittel gegeben. So ging es bis zum Ende der Etappe. Ich habe sogar Gas gegeben. Wir werden sehen, was ich habe. Ich dachte, ich hätte mir das Wadenbein gebrochen, aber dann doch nicht. Ich weiß nicht, wie schwer die Verletzung ist, aber ich glaube, dass es bis Lima gehen müsste."
Teamchef Wolfgang Fischer freut sich über das hervorragende Ergebnis seines jungen Schützlings: "Die harte Arbeit des Teams wurde nun mit einem historischen Tagessieg bei der Dakar belohnt. Wir freuen uns außerordentlich, dass unser neues Bike so toll funktioniert und an der Weltspitze siegfähig ist. Es ist natürlich ein besonderer Ansporn und eine Belohnung für den vielen Schweiß, die beiden Topfahrer auf einer Dakar-Etappe schlagen zu können."
Auch für Paulo Goncalves fing der Tag hervorragend an. Die ersten 180 Kilometer lag er virtuell sogar in Führung, so dass sich fast schon ein Doppelsieg für Husqvarna andeutete. Dann allerdings erwischte er einen in einem "Fesh-Fesh" Tiefsandfeld verborgenen Stein und flog gewaltig nach vorne über den Lenker. Bei dem Sturz verbog er sich das Bike ordentlich, blieb aber glücklicherweise unverletzt.
Er rappelte sich aber wieder auf und setzte nach einer Reparatur-Pause das Rennen fort. Am Ende kassierte er durch den Sturz aber 19 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen. Der Portugiese war vor dem Start als Gesamtsiebter geführt worden. Diesen Platz verteidigte er trotz des Sturzpechs. Die beiden anderen Teamfahrer Jose Manuel Pellicer und Ze Helio lieferten solide Tagesetappen ab und rangieren nun in der Gesamtwertung um den 20. Platz.