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Dakar 2017: Walkner gewinnt 4. Etappe, Price scheidet aus!
Matthias Walkner gewinnt die vierte Dakar-Etappe - KTM-Teamkollege Toby Price verletzt sich bei einem Sturz - Joan Barreda Bort (Honda) verteidigt Gesamtführung
(Motorsport-Total.com) - Die Veranstalter hatten angekündigt, dass die Rallye Dakar 2017 deutlich schwieriger und härter als noch im Vorjahr sein wird. Und sie lagen richtig! Nach der turbulenten dritten Etappe trennte sich in Südamerika auch am vierten Tag die Spreu vom Weizen. Titelverteidiger Toby Price (KTM) griff an und versuchte seinen Rückstand auf Honda-Ass Joan Barreda Bort gutzumachen. Über weite Strecken war der Australier auch auf Kurs zum Tagessieg, doch nach 371 Kilometern stürzte Price. Das Ärzteteam kam ihm zu Hilfe. Der Unfall bedeutet seinen Ausfall.
© KTM
Zum zweiten Mal (nach 2015) holt sich Matthias Walkner einen Etappensieg Zoom
Laut ersten Informationen brach sich Price den linken Oberschenkelknochen. Er wurde per Helikopter abtransportiert. Somit wird es in diesem Jahr einen neuen Sieger in der Motorrad-Kategorie geben. Problemloser als der Australier kam Barreda Bort durch, der mit Platz zwei seine Gesamtführung absicherte. Auf dem Weg von San Salvador de Jujuy (Argentinien) nach Tupiza in Bolivien mussten 416 gezeitete Kilometer zurückgelegt werden. Erstmals ging es auf bis zu 3.000 Meter über Seehöhe. Außerdem war die Navigation auf den ersten richtigen Dünengürteln gefragt.
Aufgrund von Regenfällen begann die Speziale mit etwa 20 Minuten Verspätung. Barreda Bort musste den heutigen Tag eröffnen. Es zeigte sich aber bald, dass KTM mit Price und Matthias Walkner angriff. Bis Checkpunkt 1 behauptete Barreda Bort die Spitze im virtuellen Klassement und bewies, dass er auch navigatorisch besser geworden ist. Als die Grenze zu Bolivien überquert wurde, hatte der Spanier etwas mehr als zwei Minuten Vorsprung auf Price, Walkner war drei Minuten zurück. Dieses Toptrio hatte sich deutlich von den anderen Fahrern abgesetzt.
Auf den ersten Kilometern in Bolivien büßte Barreda Bort Zeit ein und fiel in der virtuellen Wertung hinter das KTM-Duo zurück. Schließlich konnte Walkner auf den letzten Kilometern zum Spanier aufschließen. Damit holte sich der Österreicher zwei Minuten vor Barreda Bort den Tagessieg. Nach 2015 gewann Walkner zum zweiten Mal eine Etappe. Michael Metge belegte mit einer weiteren Honda den dritten Platz. Fast fünf Stunden benötigten die Spitzenfahrer für die heutige Speziale.
Walkner holt von hinten auf
"Es war heute einfacher, weil ich als Elfter gestartet bin", sagt Walkner zu seiner Fahrt. Im Gegensatz zu Barreda Bort konnte er sich an den Spuren der Vorderleute im Sand orientieren. Trotzdem war Fingerspitzengefühl gefragt: "Zu Beginn war die Navigation kompliziert, denn einige Fahrer hatten sich verfahren. Nach 100 Kilometern fühlte ich mich lockerer, aber ich dachte nicht daran, diese Etappe zu gewinnen. Ich freue mich über den Sieg, aber wichtiger ist Tobys Unfall. Ich hoffe, er ist okay!"
Barreda Bort versuchte seinerseits das Risiko zu minimieren und Fehler zu vermeiden. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", nickt der Spanier. "Vor allem im ersten Abschnitt war die Landschaft wunderschön, aber die Navigation war in den Dünen nicht einfach. Ein oder zwei Mal hatte ich meine Zweifel, aber mir ist ein gutes Ergebnis gelungen. Man muss bei der Navigation etwas probieren, denn ich wollte einen Vorsprung halten und nicht als Referenz dienen. Ich will weiterhin ein sicheres Tempo fahren und nicht zu viel Risiko eingehen."
In der Gesamtwertung vergrößerte Barreda Bort seinen Vorsprung auf 22:16 Minuten. Das Klassement wurde ordentlich durcheinander gewirbelt, da einige Fahrer wie Paulo Goncalves (Honda) und Sam Sunderland (KTM) viel Zeit verloren. Neuer Zweiter ist nun Pablo Quintanilla (Husqvarna) vor Sunderland. Walkner verbesserte sich auf den vierten Platz. Sein Rückstand auf Barreda Bort beträgt nun 25:45 Minuten. Greift der Österreicher jetzt nach der Spitze? "Ich setze mir heute keine Ziele", winkt Walkner ab. "Joan ist sehr schnell und wir sind noch nicht einmal bei Halbzeit der Rallye."
Am Freitag wartet in Bolivien bereits der nächste Härtetest. 662 Kilometer sind auf dem Weg von Tupiza nach Oruro zu absolvieren - 447 davon auf Zeit. Das Terrain wird sehr abwechslungsreich sein, die Fahrer müssen ihr gesamtes Können aufbringen. Es geht auch vorbei am großen Salzsee von Uyuni. Höhepunkte sind auch zwei Dünengürtel, die vor allem noch kurz vor dem Ziel die Wertung verändern können.
Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):
01. Matthias Walkner (KTM) - 4:57:22 Stunden
02. Joan Barreda Bort (Honda) +02:02 Minuten
03. Michael Metge (Honda) +3:18
04. Xavier de Soultrait (Yamaha) +5:58
05. Stefan Svitko (KTM) +8:33
06. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +9:22
07. Gerard Farres Guell (KTM) +10:24
08. Pierre Alexandre Renet (Husqvarna) +12:30
09. Franco Caimi (Honda) +13:03
10. Adrien van Beveren (Yamaha) +13:11
Gesamtwertung nach 4 von 12 Etappen (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 12:35:54 Stunden
02. Pablo Quintanilla (Husqvarna) +22:16 Minuten
03. Sam Sunderland (KTM) +24:36
04. Matthias Walkner (KTM) +25:45
05. Gerard Farres Guell (KTM) +30:22
06. Stefan Svitko (KTM) +32:25
07. Adrien van Beveren (Yamaha) +33:09
08. Pierre Alexandre Renet (Husqvarna) +33:35
09. Xavier de Soultrait (Yamaha) +35:14
10. Ricky Brabec (Honda) +37:16