• 02.07.2024 12:16

  • von Benja Hiller

Skoda Elroq (2024): Infos und Ersteindruck zum Kompakt-SUV

Skoda stellt dem Enyaq einen kleinen Bruder zur Seite - Alle Infos und unser Ersteindruck zum noch getarnten Skoda Elroq

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mit dem Elroq startet Skoda nicht nur die neue "Modern Solid" genannte Designlinie sondern auch eine Elektrooffensive. Das Kompakt-SUV ist das erste von sechs BEVs, die über die nächsten Jahre erscheinen sollen. Den Fokus legen die Tschechen dabei auf nachhaltige, praktische und langlebige Materialien.

Titel-Bild zur News:

Skoda Elroq (2024) Covered Drive Zoom

War uns der Skoda Elroq in den letzten Tagen noch auf der Nordschleife getarnt vor die Linse gegangen, konnten wir schon jetzt einen ersten Blick auf den noch immer üppig getarnten Neuankömmling werfen und eine kurze Runde in Kolonne durch die Straßen in und um Amsterdam drehen.

Was ist das?

Der Elroq ist Skodas neues rein elektrisches Kompakt-SUV. Er basiert auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB), der auch beim großen Bruder Enyaq eingesetzt wird. Der Elroq teilt daher den gleichen Radstand, spart in der Länge durch kürzere Überhänge jedoch ganze 15 Zentimeter und kommt damit auf eine Gesamtlänge von 4,50 Meter. Damit setzt sich der elektrische Compagnon des Karoq genau in die Mitte von Enyaq und den noch kommenden kleineren Epiq.

"Schon der erste Blick auf das neue Modern Solid-Design verrät: Dieses Fahrzeug steht für etwas Neues. Denn er bietet die perfekte Balance aus Größe, geräumigem Innenraum sowie elektrischer Mobilität für die Stadt und darüber hinaus. Zudem zeichnet sich der Škoda Elroq durch fortschrittliche Technologien und Assistenzsysteme aus, die unsere Kunden schätzen. Es ist aufregend zu sehen, wie dieser Neuzugang unsere elektrifizierte Modellfamilie erweitert", so Klaus Zellmer, Škoda Auto Vorstandsvorsitzender.

Neben vielen Assistenzsystemen und zahlreichen Sensoren kommt der Elroq zudem mit ferngesteuertem Parken über das Smartphone. Aus bis zu vier Metern Entfernung kann der Kompakte in eine Parklücke rangiert werden ohne drinzusitzen. Zudem kann das trainierte Parken für bis zu fünf Stellplätze angelernt werden. Der Elroq speichert dann einfach die korrekte Anfahrt aus bis zu 50 Metern Entfernung ab und führt anschließend Einfahren als auch Parken selbsttätig durch.

Exterieur

An der Front kommt das neue "Tech-Deck-Face" des Modern Solid Designs zum Einsatz. Laut Skoda soll es "Robustheit, Funktionalität sowie Authentizität" und "ein Gefühl von Sicherheit und Stärke" vermitteln. Der klassische Kühlergrill entfällt. Die Schürze baut hoch bis zu den schlanken LED-Scheinwerfern auf. Eine Lichtleiste inklusive Standlicht, Blinker und Tagfahrlicht streckt sich über den Hauptscheinwerfern entlang der gesamten Front.

Skoda Elroq (2024) Covered Drive

Skoda Elroq (2024) Covered Drive Zoom

Ein weiteres "erstes Mal" taucht im fehlenden Logo auf, das jetzt durch einen schlichten Schriftzug auf der Haube ersetzt wird. Der Pfeil im Ring entfällt. Der so genannte Háček oberhalb des S ist nun in den ersten Buchstaben integriert.

Aerodynamik ist ein wichtiges Thema, um an der Ladesäule einige Kilowattstunden sparen zu können. Der Elroq kommt mit einem CW-Wert von 0,26 daher. Dem Wind entlang der Karosserie helfen können ebenfalls die abfallende Dachlinie, aerodynamisch optimierte Räder und kleine Winglets an den Enden der Frontschürze, die den Spalt der Radhäuser zwischen Rad und Front verringern. Am Heck dominieren kantiges Design und ein Dachspoiler, der dem Wind ein klares Ende zum Abreißen vorgibt.

Interieur

Modern Solid auch im Innenraum: "Einfachheit, viel Raum und klare Linien" will Skoda im Elroq etablieren. Polsterstoffe aus Recytitan-Faser, die zu 78 Prozent aus
recyceltem PET bestehen, kommen für Türverkleidungen, Sitze, Armaturenträger, Mittelarmlehne und Kniebereich zum Einsatz.

Skoda Elroq (2024) Covered Drive

Skoda Elroq (2024) Covered Drive Zoom

Ein fünf-Zoll großes Display, das auch im Enyaq eingesetzt wird, zeigt im Cockpit die wichtigsten Fahrdaten an. Ein optionales Head-up-Display hilft, den Blick auf der Straße zu behalten. Für das Infotainmentsystem steht ein 13-Zoll-Bildschirm mit den VW-Mutterkonzern bekannten Menüstrukturen und Bedienoberflächen zur Verfügung. Zeigen dürfen wir das System des Vorserienmodells nicht.

Geräumig und komfortabel ist's nicht nur für die Passagiere in Front und Fond. Auch das Gepäck reist mit einem Kofferaumvolumen von 470 Litern recht luftig. Bei umgelegter Rückbank lässt sich das noch auf 1.580 Liter erweitern. Das Ladekabel findet auf Wunsch in einem Ablagenetz unter der Gepäckraumabdeckung platz - pfiffig.

Fahrbericht

Beim bewegten Modell handelte es sich um ein Erprobungsfahrzeug, das auf einer überschaubaren Runde ausgeführt werden durfte. Der Skoda Elroq verhält sich bei unserer Amsterdam-Kolonnenfahrt unaufgeregt, direkt und agil. Das Fahrwerk wirkt straff aber komfortabel. Der kleine Bruder des Enyaq schluckt Schlaglöcher und die für die Niederlande typischen "Drempels" locker weg. Für einen Radstand von 2,77 Meter zeigt sich der Kompakte recht wendig und quirlig.


Fotostrecke: Skoda Elroq (2024) Covered Drive

Beim Beschleunigen zieht er kräftig durch und verpasst dem Kopf den so markanten Elektrokick. Lediglich das Bremsen wirkte das Erprobungsfahrzeug ein wenig "matschig" und erzielte nicht auf Anhieb den gewünschten unmittelbaren Verzögerungseffekt, was bei BEVs jedoch beim Übergang von Rekuperation ins physische Bremsen nicht unüblich ist.
Batterie und Antrieb

50, 60, 85 und 85x heißen die verschiedenen Antriebsvarianten des neuen Elroq. Die Einstiegsvariante kommt mit einer Batteriekapazität von 55 kWh und einer angetriebenen Hinterachse mit 125 kW und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Elroq 60 bietet 63-kWh und 150 kW.

Skoda Elroq (2024) Covered Drive

Skoda Elroq (2024) Covered Drive Zoom

Die Versionen 85 und 85x besitzen mit 82 kWh die höchste Bruttokapazität. Damit sollen stolze 560 Kilometer erreicht werden können. Ersterer hat 210 kW, Letzterem bleiben der Allradantrieb und eine Systemleistung von insgesamt 220 kW vorbehalten. Beide erreichen 180 km/h.

Zudem lassen sich Elroq 85 und 85x mit bis zu 175 kW in 28 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen. Zum Vergleich: Die Ladestars von Hyundai und Genesis schaffen das in 18 Minuten.

Fazit

Preise wurden bisher zwar noch nicht kommuniziert, aber grundsätzlich macht der Skoda Elroq einiges richtig, um einen guten ersten Eindruck zu erzeugen. Das kantige Design hebt sich etwas vom stromlinienförmigen Einheitsbrei ab. Die Fahreigenschaften wirken auf den ersten Blick solide.

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Ausreichend Platz bietet der Elroq nicht nur für den aktiven Urbanen, sondern auch für kleinere Familien. Durch den vermehrten Einsatz von Recyclingprodukten wie ausgedienten Fischernetzen oder PET, scheinen auch Personen mit höherem Nachhaltigkeitsbedürfnis angesprochen zu werden.

Ein ausschlaggebendes Argument für das Topmodell könnte zudem die Reichweite werden. Bei passendem Preis dürfte sich der Elroq möglicherweise von etwaigen Konkurrenten abheben.

Quelle: Skoda

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