Der Lancia Delta Futurista von Automobili Amos verzückt die Autowelt. Aber er kostet 300.000 Euro. Dafür gibt es einige Alternativen von Alfa bis Rolls-Royce
Vor ein paar Wochen hat das kleine italienische Unternehmen Automobili Amos mit seinem Lancia Delta Futurista die Autowelt aufgescheucht, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben. Die atemberaubende Neuinterpretation der Rallye-Legende kommt mit viel Carbon und 330 PS bei gerade mal 1.250 Kilo Gewicht. Das große Problem: Lediglich 20 Stück sollen entstehen. Zu einem Stückpreis von etwa 300.000 Euro. Weil wir vom Delta Futurista völlig hin und weg sind, und weil wir es nicht verkraften können, dass er viel zu teuer für uns ist, haben wir uns zehn Alternativen überlegt, die man zu diesem stattlichen Kurs (na gut, die meisten Kandidaten sind deutlich günstiger) ebenfalls erwerben könnte. Um die Brücke zum Amos-Delta zu schlagen, haben wir uns um möglichst viel Italienischheit und/oder Sportlichkeit bemüht. Ein Auto in dieser Liste ist aber einfach nur teuer. Wenn auch nicht ganz so teuer wie der Delta Futurista ...
Na gut, die Giulia Quadrifoglio kostet ab 79.000 Euro, was zugegebenermaßen etwas weniger ist als 300.000. Aber sie fährt einfach göttlich, ist mit ihrem Zauber-Fahrwerk und dem Ferrari-Motor der Inbegriff von italienischem Fahrspaß. Klar, sie wird vermutlich niemals an einer Rallye teilnehmen, aber womöglich wird sie durch ihr ungeheures Talent mal ähnlich legendär wie der Lancida Delta Integrale.
Was die Z06 in dieser Liste zu suchen hat? Ähm ... die Redaktion hat gewählt und das ist das Ergebnis. Mit einem Preis von 129.100 Euro und einer Leistung von 659 PS aus einem 6,2-Liter-Kompressor-V8 dürfte es kaum ein Auto geben, das der Vette in Sachen Power-pro-Kohle das Wasser reichen kann.
Was Fahrspaß und die Leichtigkeit des Sportwagen-Seins betrifft, gibt es wohl nichts besseres als den 488 GTB. Bei knapp 230.000 Euro geht es los mit dem 700-PS-Mittelmotor-Meister. Der Spider ist etwa 25.000 Euro teurer. Natürlich könnte man es auch mit dem nochmals geschärften 488 Pista probieren: er kostet 296.000 Euro. Ohne Optionen.
Was macht dieses elefantöse Performance-Ungetüm hier drin? Nun, Jeep ist ja mittlerweile schon halb italienisch. Und mehr Fahrspaß dürfte in einem SUV auch nur schwer zu finden sein, schließlich hat der Grand Cherokee Trackhawk den Dodge-Hellcat-Motor mit 700 PS an Bord. Die volle Leistung mit diesem Fahrwerk abzurufen dürfte in etwa so abenteuerlich sein, wie im Delta mit Vollstoff über eine vereiste Rallye-Piste zu jagen. Nachts. Ohne Beleuchtung. Das Ganze ab etwa 120.000 Euro. Da bleibt sogar noch genug Geld für etwa zwei alte Delta Integrale im Topzustand.
Wie gesagt, hier soll es möglichst italienisch zugehen. Und sportlich. Wer es dazu noch extrem gediegen und langstreckentauglich mag, wird am Maserati Quattroporte GTS kaum vorbeikommen. Mit 5,26 Meter Länge ist er ein ganz schönes Boot, allerdings sorgt sein 3,9-Liter-Ferrari-V8 mit 530 PS für reichlich Emozioni. Und: Mit 161.500 Euro kostet er nur knapp mehr als die Hälfte des Delta Futurista.
Mehr Extrem-Sportwagen geht kaum. Der Stradale wiegt nur 855 Kilo, hat aber einen 2,3-Liter-Ford-EcoBoost mit 400 PS. Italienisch, selten, teuer - der Dallara Stradale passt ganz gut in diese Galerie. So teuer wie der Delta Futurista ist er aber bei weitem nicht. Ab 184.000 Euro geht‘s los. Knapp 600 Auto sollen gebaut werden.
Der McLaren 720S ist zumindest fast so teuer wie der Delta Futurista. 252.600 Euro wollen die Briten für ihr Monstrum mindestens sehen. Wählt man sämtliche Optionen, sind aber auch deutlich über 300.000 Euro kein Problem. Immerhin wird er den Retro-Delta in Sachen Performance windelweich schlagen. Dank der 720 PS des 4,0-Liter-Biturbo-V8 geht es in unter acht Sekunden von 0-200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 341 km/h.
Ganz und gar unitalienisch, aber in puncto Ikonenstatus sogar einem Lancia Delta Integrale weit voraus: Der Porsche 911 GT3. Das aktuelle Modell mit 500-PS-Sauger (der 9.000 Touren dreht) ist einer der feinsten Sportwagen unserer Zeit. Das Ganze ab 152.416 Euro. Preislich hätte der große Bruder GT2 RS übrigens deutlich besser gepasst. Das 700-PS-Biturbo-Gerät startet bei 285.220 Euro, liegt also ziemlich genau in der Preisklasse des Delta Futurista, dürfte dann aber doch „geringfügig“ schneller sein.
Das Quoten-Elektroauto in dieser Liste ist das Tesla Model S. Man muss ja heutzutage mindestens eins von den Stecker-Gefährten dabei haben. Immerhin ist die große Limousine so stark ist wie ein echtes Supercar. Vor allem in der Topversion: Der P100D entwickelt 611 PS und sorgt für eine epische 0-100-km/h-Zeit von 2,7 Sekunden. Nicht nur angesichts des Gewichts von 2.100 Kilo ist das Wahnsinn. Vermutlich müsste der Delta Futurista mindestens das Doppelte seiner 330 PS bringen, um diese Zeit zu toppen. Beim Preis schafft er das mit dem Doppelten schon jetzt, denn das Über-Model-S kostet "nur" 156.000 Euro.
Der Ghost ist mit einem Grundpreis von 283.220 Euro so nah am Delta Futurista wie kein anderes Auto hier. Das 5,40 Meter lange und 2,4 Tonnen schwere Luxus-Coupé auf einer Rennstrecke oder Rallye-Stage zu sehen, wäre bestimmt spannend. Trotz seiner 612 PS fühlt er sich beim Cruisen aber sicher wohler.
Der Lancia Delta Futurista von Automobili Amos verzückt die Autowelt. Aber er kostet 300.000 Euro. Dafür gibt es einige Alternativen von Alfa bis Rolls-Royce