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Koslowskii: "Ich fühle den Fortschritt"
Lada-Pilot Michail Koslowskii spricht über seine Eindrücke von der WTCC und über seine Entwicklung als russischer Fahrer in einer internationalen Serie
(Motorsport-Total.com) - Sein WTCC-Einstieg kam ganz kurzfristig zustande, doch Michail Koslowskii hat sich davon nicht ins Bockshorn jagen lassen. Der 23-jährige Russe übernahm schon in Marrakesch das vakante Cockpit von Aleksei Dudukalo, der nach dem Lada-Crash in Monza von seinen Stammfahrer-Pflichten in der WTCC entbunden worden war. Gepunktet hat Koslowskii als Ersatzmann zwar bisher noch nicht, spricht im Interview aber von guten Fortschritten und von interessanten Eindrücken aus der WTCC.
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Michail Koslowskii fährt seit dieser Saison für das Lada-Werksteam in der WTCC Zoom
Frage: "Michail, welche Pläne hattest du, ehe du in der WTCC an den Start gegangen bist?"
Michail Koslowskii: "Ich sollte eigentlich in der russischen Meisterschaft fahren. Dort hatte ich ehrgeizige Ziele und wollte um die vorderen Positionen kämpfen."
"Als ich davon erfuhr, dass ich in der WTCC an den Start gehen sollte, war ich natürlich hellauf begeistert. Ich war aber auch zuversichtlich. Während der Winterpause hatte ich mich schließlich gut auf die nationale Meisterschaft vorbereitet. Ich war bereit, sowohl körperlich als auch geistig. Und so konnte ich schon etwas eher in meine Saison starten - auf der anspruchsvollen Strecke in Marrakesch."
Frage: "Welche Ziele hat dir das Team zu Beginn gesetzt und wie haben sich diese Ziele im Verlauf der Saison verändert?"
Koslowskii: "Das einzige Ziel ist, von Rennen zu Rennen Fortschritte zu machen. Diese Fortschritte kann man natürlich auf der Zeitenliste der Tests, Warmups, Qualifyings und Rennen erkennen. Ich fühle diese Fortschritte auch. Ich habe mich an das Auto gewöhnt und kann mich nun auch mit den Nuancen des Fahrzeugs beschäftigen."
"Manche Strecken waren schwierig für uns. Zum Beispiel auf dem Slovakiaring konnten wir kaum mit den anderen Herstellern mithalten. Die Situation hat sich aber verbessert. Das Rennen in Budapest war zum Beispiel gleich besser und am Salzburgring waren wir noch stärker. Alle Fahrer liegen bei den Ergebnissen sehr eng beisammen. Ein paar Zehntel können dich schon fünf bis sechs Positionen nach vorn bringen."
Ein Fahrer einer neuen russischen Generation
Frage: "Wie lautet dein Eindruck von der WTCC?"
Koslowskii: "Ich mag alles. Hier herrscht eine familiäre Atmosphäre. In dieser Meisterschaft ist bei den Fahrern aber viel Erfahrung gefragt. Wenn du jung in die Meisterschaft kommst, brauchst du Zeit, um diese Rennen zu verstehen."
"Es gehen ein paar Rennen ins Land, bis du ganz allmählich gute Ergebnisse erzielst. In der WTCC gibt es zudem Lackaustausch. Du musst also ein paar Schritte im Voraus planen. Und wenn du auf die eine schnelle Runde nicht schnell bist, kannst du das damit kompensieren, dass du auf der Strecke kämpfst, um gute Resultate zu erzielen."
Frage: "In letzter Zeit sehen wir mehr und mehr russische Rennfahrer in internationalen Meisterschaften fahren. Was ist der Grund dafür?"
Koslowskii: "Dass unsere Fahrer nun in EM- und WM-Rennserien antreten, zeigt, wie das Niveau des Motorsports in Russland steigt. Vor fünf Jahren hatten wir gerade einmal eine professionelle Rennstrecke, jetzt gibt es mehrere Kurse mit hohem Standard. Der Motorsport wird immer populärer. Die jungen Fahrer haben jetzt auch die Gelegenheiten und die Infrastruktur, um ihre Fahrkünste zu schulen."
Frage: "Wenn du irgendwo eine Rennstrecke bauen könntest, wo würdest du das tun?"
Koslowskii: "Sicherlich in meiner Heimat, also in St. Petersburg. Ich bin etwas enttäuscht, dass wir dort keine Rennstrecke auf gutem Niveau haben."