Castroneves und seine starke Geste
Helio Castroneves gedachte im Moment des Triumphes an Dan Wheldon und bekam ein großes Lob von Roger Penske - Ryan Briscoe und Will Power zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Es war die Geste des Sonntags: Sieger Helio Castroneves stoppte seinen Penske-Chevrolet nicht auf der Start-/Zielgeraden, sondern in Kurve zehn. Dieser Abschnitt war vor einigen Tagen in den Dan-Wheldon-Way umbenannt worden und Castroneves unternahm sein Markenzeichen - das Klettern auf den Fangzaun - eben an genau dieser Stelle. Zu Ehren von Dan Wheldon, der im Oktober 2011 nach einer Massenkarambolage in Las Vegas sein Leben ließ. "Da gibt es keine Frage", sagte ein emotionaler "Spiderman". "Dieser Sieg gehört unserem Freund oben im Himmel, Dan Wheldon."
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Helio Castroneves: Im Moment des Sieges gedenkt er Dan Wheldon
Für den 36-jährigen Brasilianer war es vor allem ein Comeback-Erfolg. 2011 war Castroneves komplett sieglos geblieben und landete in der IndyCar-Gesamtwertung als Elfter nicht einmal in den Top 10. Nun also seine persönliche Wiederauferstehung. "Es ist schon eine Zeit her", jubelte der Penske-Routinier, der zuletzt im September 2010 in Motegi in der Victory Lane stand. "2011 war ein einziger Kampf und nun dieses Comeback. Ein Traum wird wahr."
Eindrucksvoll war vor allem seine blitzsaubere Vorstellung. Das Castroneves-Team setzte auf die richtige Zwei-Stopp-Strategie und nach einem starken Überholmanöver gegen Scott Dixon (Ganassi-Honda) in Runde 72 war die Startnummer 3 im Finale nicht mehr zu halten. Insgesamt 28 Führungsrunden reichten zwar nicht mehr zu den zwei Bonuspunkten, die bekam der zweitplatzierte Dixon (37). Dafür ist Castroneves nun natürlich IndyCar-Tabellenführer.
Was natürlich auch Roger Penske wohlwollend zur Kenntnis nahm: "Helio zeigte ein Klasse-Rennen", lautete das große Lob des "Captain". "Ich bin mir sicher, dass es eine tolle Saison wird." Mit einem wieder erstarkten Castroneves: "Wir wollten nicht die gleichen Fehler machen wie letztes Jahr", strahlte der Sieger. "Wir wollten cool bleiben und als ich sah, wie meine Teamkollegen zum Tanken fuhren, haben wir beschlossen, das Gegenteil zu machen."
Auch seine Penske-Teamkollegen Ryan Briscoe (5.) und Will Power (7.) gaben sich zufrieden: "Es ist okay, wenn du im ersten Saisonrennen unter die Top 5 fährst", sagte Briscoe. "Wir wollten hier Punkte holen und dieses Jahr um den Titel mitfahren." Polesitter Power steckte nach dem Tanken früh "im Mittelfeld fest. Das Überholen war schwierig und ich konnte erst gegen Rennende Boden gutmachen. Insofern ist Platz sieben sogar noch recht gut."