Ein neuer Podiumsrekord, die erfolgreichste Fahrerin der Geschichte der Rennserie, viele Debütanten, Gaststarter und mehr: Die ADAC TCR Germany 2022 in Zahlen
Insgesamt gingen in den 14 Saisonrennen 17 Pilotinnen und Piloten aus neun Ländern an den Start. Die am häufigsten vertretene Nation war Deutschland mit neun Fahrern. Belgien, Dänemark, Italien, Litauen, Niederlande, Polen und Schweiz stellten je einen Fahrer, Schweden eine Fahrerin.
46 Jahre beträgt der Altersunterschied zwischen dem ältesten und jüngsten Fahrer. Roland Hertner war mit 63 Jahren der älteste Pilot des abgelaufenen Rennjahres, Gaststarter Marco Butti (Foto) mit gerade einmal 17 Jahren der jüngste Fahrer.
Fünf Gaststarter setzten sich hinter das Steuer. Drei davon starteten in der Junior-Wertung, einer in der Trophy-Wertung und einer in der "normalen" Fahrerwertung. Erfolgreichster Gast war der Niederländer Niels Langeveld, der im Holden Astra seinen Gaststart für Maurer Motorsport auf dem Sachsenring mit einem Podestplatz veredelte.
In den 14 Saisonrennen gab es drei unterschiedliche Rennsieger. Champion Martin Andersen entschied mit sieben die meisten Rennen zu seinen Gunsten. Am zweithäufigsten stand Jessica Bäckman ganz oben auf dem Podest. Sie durfte sich ihre Nationalhymne viermal anhören. Die weiteren drei Saisonsiege gingen an Junior-Pilot Szymon Ladniak.
Martin Andersen hat ein Kunststück vollbracht, dass niemandem vor ihm gelang. Der Däne stand in allen 14 Saisonrennen auf dem Podium. Siebenmal gewann er das Rennen, viermal wurde er Zweiter und dreimal erzielte er Platz drei. Mit nun acht Siegen ist Andersen der sechsterfolgreichste Fahrer der Geschichte der Rennserie.
Neben Andersen standen sechs weitere Fahrer auf dem Podium. Jessica Bäckman holte mit neun Podestplätzen die zweitmeisten. Es folgen Szymon Ladniak mit sieben und Jonas Karklys mit sechs. René Kircher durfte viermal den Gang zur Siegerehrung antreten. Je einmal standen Niels Langeveld und Robin Jahr auf dem Treppchen.
Beim engsten Zieleinlauf der Saison eroberte Martin Andersen auf dem Nürburgring mit gerade einmal 0,274 Sekunden Vorsprung den Sieg vor Jonas Karklys.
Neben dem knappsten erarbeitete sich Andersen auch den Sieg mit dem größten Vorsprung in der abgelaufenen Saison. Auf dem Sachsenring überquerte er 12,432 Sekunden vor Niels Langeveld die Ziellinie.
Fünf Fahrern gelang es, in einem Rennen die schnellste Runde zu fahren. Am häufigsten schaffte dies TCR-Meister Martin Andersen mit fünf schnellsten Runden, gefolgt von Szymon Ladniak und Jessica Bäckman mit jeweils drei. Jonas Karklys war einmal schnellster Pilot und auch Junior René Kircher fuhr eine schnellste Rennrunde.
Vier Piloten standen mindestens einmal auf der Pole. Den Titel des Quali-Experten sicherte sich Martin Andersen mit sieben Poles. Jonas Karklys ging dreimal von Platz eins ins Rennen. Jessica Bäckman und Szymon Ladniak starteten je zweimal vom ersten Startplatz.
Die Pole war 2022 ein Garant für den Erfolg. In neun von 14 Fällen gewann der Polesetter das Rennen. Szymon Ladniak wandelte seinen beiden Poles in Siege um, während Martin Andersen und Jessica Bäckman je einmal als Polesetter nicht als Erste ins Ziel kamen.
"Pole-Pechvogel" der Saison war ganz klar Jonas Karklys. Der Litauer fuhr von keiner seiner drei Poles zum Sieg, sondern wurde einmal Dritter, einmal Fünfter und einmal sogar nur Zehnter.
Vier Fahrer sammelten Führungskilometer. Martin Andersen führte insgesamt 138 von 276 Runden an und somit genau die Hälfte aller Rennrunden der Saison. Jessica Bäckman lag 66 Runden in Führung, Szymon Ladniak 65 Runden und Jonas Karklys sieben Runden.
Die meisten Führungswechsel in einem Rennen gab es im Sonntagsrennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg, als in 20 Runden vier Piloten und Pilotinnen auf dem ersten Platz lagen.
Nur ein einziges Mal führte Martin Andersen nicht die Gesamtwertung an. Nach dem Saisonauftakt in Oschersleben grüßte Jessica Bäckman von Platz eins. Nur eine Quali-Session später hatte sich Andersen seinen Platz zurückerobert. Den Titel gewann Andersen letztlich mit 107 Punkten Vorsprung.
Selten wurde so unerbittlich um den Vizetitel gekämpft wie in diesem Jahr. Zwar stand Jessica Bäckman über den größten Teil der Saison auf Platz zwei der Fahrerwertung, die Entscheidung fiel aber erst in der letzten Runde der Saison. Bäckman beendete die Saison mit 313 Punkten als Vize, Dritter wurde Szymon Ladniak mit 311 Punkten.
6.020 Runden absolvierten alle Fahrer in den 14 Saisonrennen auf Reifen von Serienpartner Hankook. Das entspricht einer Gesamtrenndistanz von 22.817,20 Kilometern. Die längste Strecke im Kalender war der Hockenheimring mit einer Rundenlänge von 4,474 km, die kürzeste Strecke der Lausitzring mit 3,478 km.
Die ADAC TCR Germany fuhr 2022 erstmals mit dem exklusiv von Shell entwickelten umweltschonenden Kraftstoff "Blue Gasoline 98 GT Masters", der zu rund 50 Prozent aus regenerativ erzeugten Komponenten besteht. Mit dem neuen Sprit legten die Teilnehmer im Saisonverlauf mehr als 22.800 Kilometer erfolgreich zurück.