Positiver MotoGP-Test: Ducati lobt Alvaro Bautistas Speed, Wildcard in Sepang?

Alvaro Bautista harmoniert beim MotoGP-Test in Misano gut mit der Ducati Desmosedici: Startet der Superbike-Weltmeister beim Grand Prix in Sepang?

(Motorsport-Total.com) - Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista wurde von Ducati in dieser Woche mit einem zweitägigen MotoGP-Test für den Gewinn der WSBK 2022 belohnt. Bautista drehte an den beiden Testtagen 99 Runden und überraschte die Ducati-Verantwortlichen bereits am ersten Tag mit "ziemlich schnellen" Rundenzeiten.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista hinterließ beim Test einen sehr positiven Eindruck Zoom

Am Dienstag gab Ducati keine Zeiten bekannt, doch am Mittwoch kommunizierten die Italiener, wie schnell Bautista war. Laut Ducati umrundete Bautista den Kurs bei seiner persönlich schnellsten Runde in 1:32.590 Minuten. Zur schnellsten Rennrunde des MotoGP-Rennens im Vorjahr von Markenkollege Enea Bastianini fehlten lediglich 0,722 Sekunden.

Eine explizite Zeitenjagd war kein Teil des Tests. Offen ist, ob der Spanier noch in diesem Jahr mit einer Wildcard belohnt wird. Es gibt erste Anzeichen für einen Gaststart im finalen Teil der MotoGP-Saison.

Luigi Dall'Igna schaut persönlich beim Test vorbei

Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna kam zum Test nach Misano und lobte die Performance von Bautista auf der Desmosedici: "Er war bereits am Morgen ziemlich schnell. Ich bin happy, auch wenn die Rundenzeit im Moment nicht das vorrangige Ziel ist."

Dennoch spielt Dall'Igna die Chance eines Wildcard-Starts herunter. "Er könnte ziemlich stark sein, doch ich will noch nicht daran denken", bemerkt er gegenüber 'WorldSBK.com'. Ducati-Technikdirektor Marco Zambenedetti hingegen kann sich gut vorstellen, dass Bautista noch in diesem Jahr ein Rennen bestreitet.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista mit Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna Zoom

"Man sehen, wenn wir am Ende der Saison noch die Zeit dafür haben", grübelt der Ducati-Ingenieur. "Alles hängt von Alvaros Gefühl ab. Die Superbike-WM ist seine Priorität. Er will die Nummer 1 verteidigen."


Fotos: MotoGP-Test: Alvaro Bautista auf der Ducati Desmosedici


Die Mission Titelverteidigung in der Superbike-WM läuft momentan voll nach Plan. Bei den ersten fünf WSBK-Events gewann Bautista alle zehn Hauptrennen und vier Sprintrennen. Bautista wäre selbst dann noch der WM-Leader, wenn er ein komplettes Rennwochenende auslassen würde.

Alvaro Bautista liebäugelt mit MotoGP-Wildcard

Die WSBK-Saison 2023 endet bereits Mitte Oktober. Doch laut aktuellen Stand wäre es eine Überraschung, wenn die Meisterschaft noch nicht vor dem Saisonfinale in Argentinien entschieden wird. Wenn Bautista weiterhin Siege in Serie feiert, dann könnte er bereits beim Heimrennen in Aragon Ende September für eine Vorentscheidung sorgen.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista erhielt für den zweiten Testtag einen schmaleren Tank Zoom

Nach den vielversprechenden Runden in Misano scheint Bautista alles andere als abgeneigt zu sein, ein MotoGP-Rennen zu fahren. "Wenn unsere Saison endet, gibt es noch einige MotoGP-Rennen. Ich denke nicht, dass ich eine Wildcard absolvieren werde. Doch wenn man mich fragen würde, wo ich am liebsten fahren würde, dann würde ich mich vielleicht für Sepang entscheiden. Ich mag den Kurs. Zudem hat er eine lange Gerade", erklärt Bautista bei 'WorldSBK.com'.

Ducati-Ingenieur staunt über Alvaro Bautistas schnelle Anpassung

Ducati-Technikdirektor Marco Zambenedetti begleitet Bautista in der Superbike-WM und verfolgte auch den Test in Misano. "Die Rundenzeiten entwickelten sich innerhalb weniger Stints sehr positiv. Er ist richtig schnell", staunt der Italiener.

"Es ist Dankeschön für die gewonnene Meisterschaft im Jahr 2022 - für ihn und für seine Crew", bemerkt Zambenedetti und nimmt den Druck heraus: "Wir schauen nicht auf die Rundenzeiten. Es geht darum, es zu genießen."

Marco Zambenedetti

Ducati-Ingenieur Marco Zambenedetti war auch in Misano vor Ort Zoom

Bautista hatte offensichtlich keine große Mühe, sich erneut an das MotoGP-Bike zu gewöhnen. "Es ist schon lange her. Doch wir müssen bedenken, dass er den Großteil seiner Karriere in der MotoGP verbrachte und sehr gute Ergebnisse erzielen konnte", so Zambenedetti.

"Er kennt die Carbonbremsen, ist mit dem Motor vertraut und auch mit der Aerodynamik. Natürlich ist das Motorrad anders als damals, was die Aerodynamik, das Ride-Height-Device und viele andere Dinge angeht", vergleicht er die 2023er-Ducati mit dem 2018er-Bike.

Zurück auf das Superbike: Finale Testrunden mit der Ducati Panigale V4R

Nach viereinhalb Jahren in der Superbike-WM hat sich Bautista perfekt an die weichen Pirelli-Reifen gewöhnt. Doch die Rückkehr zur harten Michelin-Konstruktion fiel dem Spanier offensichtlich leicht.

Alvaro Bautista

Kann Alvaro Bautista seine Siegesserie in Donington fortsetzen? Zoom

"Der größte Unterschied sind aber die Reifen. Er musste das Gefühl zurückfinden, wofür etwas Zeit nötig war. Doch ich bin positiv überrascht", lässt Marco Zambenedetti durchblicken.

Nach den Runden mit der Ducati Desmosedici wechselte Bautista am Mittwoch noch einmal auf sein Superbike, um beim kommenden WSBK-Event in Donington von Beginn an ein gutes Gefühl zu haben. Am kommenden Wochenende gastiert die Superbike-WM auf der Traditionsstrecke in England.