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  • 18.05.2017 19:17

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Jorge Lorenzo selbstbewusst: "Ich gebe nie auf"

Nach dem ersten Podestplatz mit Ducati demonstriert Jorge Lorenzo breite Brust - Anfang der Woche absolvierte Ducati einen wichtigen Test in Mugello

(Motorsport-Total.com) - Wenn es in der Motorrad-WM einen "Mister Le Mans" gibt, dann war das in jüngerer Vergangenheit Jorge Lorenzo. Bei neun MotoGP-Starts stand er sechsmal auf dem Podium. Fünfmal waren es Siege: 2009, 2010, 2012, 2015 und 2016. "Für mich war es schon immer eine sehr gute Strecke", lächelt Lorenzo am Donnerstag in der Pressekonferenz. "2003 stand ich zum ersten Mal in meiner Karriere in der ersten Startreihe. Ich hatte hier in allen Klassen sehr gute Ergebnisse." 2007 gewann er auch das 250er-Rennen von der Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo feierte schon fünf MotoGP-Siege auf dem Bugatti-Circuit Zoom

Seine Erfolge feierte der Spanier allesamt mit Yamaha. Nun stellt sich die Frage, ob er auch mit der Ducati konkurrenzfähig sein wird. Die italienische Marke konnte noch nie in Frankreich gewinnen und kommt nur auf zwei Podestplätze. "Es kann auch für die Ducati eine gute Strecke sein", glaubt Lorenzo und verweist auf die guten Rundenzeiten aus dem Vorjahr: "Dovi und Iannone waren konkurrenzfähig."

Eine Prognose will er allerdings nicht abgeben. "Wir müssen abwarten, wie der neue Asphalt, die Bodenwellen, der Grip sind und wie sich das Wetter gestalten wird. Es sieht nach Regen aus, aber es kann auch besser werden." Ist wie in Jerez ein Podestplatz in Reichweite? "Alles ist in der MotoGP möglich", grinst Lorenzo. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, das Motorrad und meinen Fahrstil zu verbessern. Alles zusammen wird am Sonntag zu einem Ergebnis führen."

Der dritte Platz in Jerez gab Lorenzo und der Ducati-Mannschaft Auftrieb. Das Momentum schwingt in seine Richtung. "Es war eine schwierige Zeit, aber es waren eigentlich nur vier Rennen. Trotzdem war das lang", sagt der Spanier und ergänzt selbstbewusst: "In all meinen Jahren in der MotoGP bin ich gute Resultate gewöhnt und kenne es kaum, so weit hinten zu starten und eine Sekunde Rückstand zu haben."


Fotos: MotoGP in Le Mans, Pre-Events


"Ich gebe aber nie auf. Ich habe Vertrauen in mein Team, meine Fähigkeiten und in das Potenzial des Motorrades. Ich brauchte einfach Zeit, um mich an das Motorrad zu gewöhnen. Das ist aber noch nicht vorbei, wir müssen noch viel arbeiten und das Motorrad besser machen. Ich fühle mich jetzt schon natürlicher und wohler auf dem Motorrad. Das kann man auch im Fernsehen sehen. Ich spüre das auch, wenn ich auf dem Bike sitze."

Wichtiger Ducati-Test in Mugello

Anfang der Woche testete Ducati außerdem in Mugello. Am Montag waren neben den Stammfahrern Lorenzo und Andrea Dovizioso auch Michele Pirro im Einsatz. "So wie in jedem Jahr ging es um die Rennvorbereitungen", hält "Desmo Dovi" fest. "Wir probierten nichts Besonderes aus. Für uns ist jede Strecke ohne Winglets ein Fragezeichen. Deswegen war es gut, ein Gefühl zu finden und gute Rundenzeiten zu fahren."

"Es war ein guter Test, um für das Mugello-Rennen vorbereitet zu sein", stimmt Lorenzo seinem Teamkollegen zu. Für ihn ist jede Runde auf der Desmosedici wichtig. "Die Strecke war etwas rutschig und welliger als im Vorjahr. Ich bin 63 Runden gefahren und arbeitete am Set-up und den Reifen. Es war ein guter Test, um mehr Kilometer auf dem Bike abzuspulen."

Dovizioso beschäftigte sich hauptsächlich mit den Auswirkungen des Winglet-Verbots. "Ja, das Gefühl ist über der letzten Bodenwelle vor dem Bremspunkt ganz anders. Mit Winglets bleibt das Vorderrad auf dem Boden und das Hinterrad hebt leicht ab. Ohne Winglets ist genau das Gegenteil der Fall", schildert der Italiener. "Es kommt vorne zu einem Wheelie. Für den Fahrer ist es sehr schwierig, das Motorrad zu kontrollieren. Außerdem haben alle jedes Jahr mehr PS. Die Geschwindigkeit ist nicht höher, aber die Stabilität ist das Problem."