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  • 22.05.2017 10:41

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Ducati zu weit weg von der Spitze: "Uns fehlt der Speed"

Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo zeigen sich mit Platz vier und sechs in Le Mans zufrieden, doch der Abstand zur Spitze sei zu groß: "Sind nicht nah genug dran"

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem vierten Platz verzeichnete Andrea Dovizioso beim Großen Preis von Frankreich ein respektables Ergebnis und wurde bester Ducati-Pilot. Doch der Italiener weiß, dass er dabei von zwei Ausfällen im Spitzenfeld profitierte und beklagt fehlenden Speed. Denn zu Le-Mans-Sieger Maverick Vinales fehlten dem 31-Jährigen am Ende 11,223 Sekunden, auf den letzten Podetsplatz immer noch 3,5 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow

Andrea Dovizioso schnappte sich am Ende noch Cal Crutchlow und fuhr auf die Vier Zoom

"Wir sind glücklich mit der Position am Ende des Rennens, aber wir können nicht allzu glücklich über das Tempo sein. Zudem sind Fahrer gestürzt. Wir hatten erwartet, etwas näher dran zu sein, aber unser Speed war nicht gut genug, um wirklich an der Spitze zu kämpfen", räumt Dovizioso ein. Noch bis zur Rennmitte sei er relativ nah dran gewesen: "Ich pushte zu 100 Prozent, vielleicht mehr, musste dann aber im letzten Viertel zurückstecken."

Ihm sei die Kraft in der rechten Hand etwas ausgegangen, weil er versuchte, unbedingt die Rundenzeiten der Spitze zu fahren, "aber es war leider einfach nicht unser Tempo". Die letzten Reserven sparte sich Dovizioso schließlich für das Finale auf, um noch an Cal Crutchlow (LCR-Honda) vorbeizugehen. "Die Rundenzeit war am Ende nicht schlecht, wir waren nicht weit weg, aber auch nicht nah genug dran", grübelt der Italiener.

Dovizioso beklagt "seltsame Grip-Probleme"

Wie schon am Samstag verlor der Ducati-Pilot vor allem in der Beschleunigung aus langsamen Kurven Zeit gegenüber den Yamahas. In zwei Kurven hatte er besonders zu kämpfen, vor allem mit dem Grip am Hinterreifen: "Das war ziemlich seltsam, denn normalerweise war der Grip nicht am Limit, aber in diesen beiden Kurven schon. Dort habe ich zu viel eingebüßt", ärgert sich Dovizioso. "Und auf dieser engen Strecke ist es schwer, das wieder reinzuholen."

Noch mehr Kopfzerbrechen als die Grip-Probleme bereitete ihm aber der fehlende Speed: "In unserer Lage ist der Speed wichtiger als die Position, weil wir noch immer versuchen, die richtige Balance zu finden, um an jedem Wochenende vorn mitkämpfen zu können", erklärt er. "Aktuell können wir das nicht, deshalb ist es wichtiger, schneller zu sein, vielleicht auch auf Rang fünf, aber mit nur drei Sekunden Rückstand auf die Spitze."


Fotos: Ducati, MotoGP in Le Mans


Dass er mit weicheren Reifen weiter vorne hätte landen können wie etwas Johann Zarco, der vorne und hinten die Soft-Mischung fuhr, glaubt Dovizioso nur bedingt: "Vielleicht wären wir mit der weichen Option ein bisschen besser gewesen, vielleicht. Aber was wir brauchten, war mehr Geschwindigkeit. Und da ist der Vergleich mit den beiden Yamahas so, wie er ist." Vinales gewann auf Medium-Reifen, Valentino Rossi kämpfte damit bis zu einem Sturz um den Sieg.

Lorenzo mit "konstanter Pace und ohne Fehler"

Auch Jorge Lorenzo war wie sie und Dovizioso mit den Medium-Pneus unterwegs und schaffte es damit, sich von Startplatz 16 bis auf Rang sechs vorzukämpfen. "In Anbetracht meines Startplatzes und des Warm-ups war es ein positives Rennen für uns", sagt der Spanier. "Es stimmt, dass die Lücke zum Sieger recht groß war und in einigen Streckenabschnitten verlor ich viel Zeit, aber ich hatte eine konstante Pace und blieb ohne Fehler."

Jorge Lorenzo, Danilo Petrucci

Jorge Lorenzo kämpfte sich nach schwierigen Trainings von 16 auf sechs vor Zoom

Nach dem dritten Platz in Jerez feierte der Ducati-Pilot in Le Mans sein zweitbestes Saisonergebnis. Und das, nachdem er während des Wochenendes erneut mit alten Problemen gehadert hatte und abermals Grip-Problem am Vorderrad beklagte. Doch nun blickt Lorenzo nach vorn: "Am Dienstag werden wir in Montmelo auf die Strecke gehen, um dort für ein paar Tage zu testen und das Motorrad weiter zu verbessern."