Rallye Dakar: Erster Etappensieg für Al-Rahji/Gottschalk
Yazeed Al-Rahji und Timo Gottschalk gewinnen die achte Etappe der Rallye Dakar 2015: Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villers fast gleichauf
(Motorsport-Total.com) - Yazeed Al-Rahji und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk haben ihren starken Auftritt bei der Rallye Dakar 2015 mit einem Sieg bei der achten Etappe gekrönt. Im Ziel des zweiten Teils der Marathon-Etappe der Autowertung, der von Uyuni zurück nach Iquique an die Pazifikküste führte, lagen sie 1:12 Minuten vor Orlando Terranova (Mini). Dritter wurde Nasser Al-Attiyah (Mini), der damit seine Gesamtführung verteidigte.
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Al-Rajhi und Gottschalk waren auf dem Weg nach Iquique die Schnellsten Zoom
"Das war ein guter Tag. Wir sind schnell gefahren und hatten Spaß", freut sich Al-Rahji, der nur über ein geringfügiges Problem klagte. "Das schwierigste war, die Pinkelpausen zu organisieren. Auf dieser Höhe hat man nach jedem Schluck das Gefühl, dass man muss", scherzt er. "Wir hatten nicht die größte Höchstgeschwindigkeit, blieben aber an den anderen dran. Es war eine Art Spiel", so Al-Rahji.
Der Gesamtführende Al-Attiyah hatte sich von den Folgen der Höhenkrankheit, die ihn gestern gebeutelt hatte, gut erholt. "Gestern konnte ich nichts essen, es gab nur einen Teller Suppe und eine Tasse grünen Tee. Vor dem Schlafengehen habe ich 30 Minuten lang Sauerstoff geatmet, und glücklicherweise ging es mir heute viel besser", berichtet er.
Hubschrauber ärgert de Villers
Heute spielte dann zwar der Körper, aber nicht die Technik mit. "Am Ende des ersten Teils der Prüfung haben wir ein Rad verloren und brauchten einige Minuten für den Wechsel", so Al-Attiyah. "In der zweiten Hälfte habe ich angegriffen, vier Autos überholt und die meiste Zeit wieder aufgeholt."
Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz (Toyota) verpassten am Sonntag die Gelegenheit, Boden auf Al-Attiyah gutzumachen. Dabei hatte es lange Zeit gut für sie ausgesehen. Noch bei der vorletzten Zwischenzeit lagen sie gut drei Minuten vor Al-Attiyah. Im Schlussspurt verlor de Villiers aber Zeit - und das weitgehend unschuldig.
"Nach 15 Kilometern setzte sich ein Hubschrauber der Dakar-Organisation neben uns und wirbelte so viel Fesh-Fesh auf, dass wir nichts mehr gesehen haben", berichtet von Zitzewitz. "Wir haben einen Stein getroffen und mussten danach den Reifen wechseln. Der Wechsel ging dazu noch kräftig schief - dort haben wir sicher zwei Minuten verloren." Im Ziel fehlten de Villiers 13 Sekunden auf die Zeit des Katarers, womit der Abstand in der Gesamtwertung mit 8:27 Minuten fast konstant blieb.
NASCAR bei der Dakar
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Auf dem Salzsee war zu Beginn der Etappe Vollgas pur angesagt Zoom
Der zweite Teil der Marathon-Etappe startete spektakulär auf dem ausgetrockneten Salzsee von Uyuni. In Vierergruppen starteten die Teilnehmer nebeneinander in der Etappe. "Das war großartig und fand unter guten Bedingungen statt", sagt Al-Rahji. In der ersten Stunde war auf der Ebene des Salzsees ausschließlich Vollgas angesagt. Dabei arbeiteten die beiden Konkurrenten um den Gesamtsieg sogar zusammen, wie von Zitzewitz berichtet: "Wir haben gemeinsame Sache mit Nasser gemacht und durch Windschatten und Anschieben etwa eine halbe Minute auf den Rest der Welt gutgemacht. Das war wie NASCAR!"
Anschließend ging es weiter auf einer Höhe von rund 4.000 Meter, bevor die Etappe für 274 Kilometer neutralisiert wurde. Kurz vor dem Ziel folgte die 700 Meter hohe Abfahrt den "Cerro Dragon" hinunter und ein abschließender 38 Kilometer-Sprint ins Ziel, der auf den letzten zehn Kilometern durch Dünen führte. In Iquique könnten sich die Auto-Crews nun ein wenig erholen, am Montag legen sie ihren Ruhetag ein, bevor sich die Rallye Dakar 2015 auf den letzten fünf Etappen entscheiden.
Ergebnis der achten Etappe (Top 10):
01. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) - 3:26:49 Stunden
02. Terranova/Graue (Mini) +1:12 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +2:36
04. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +2:49
05. Holowczyc/Panseri (Mini) +3:12
06. Roma/Perin (Mini) +3:24
07. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +3:46
08. Wasilijew/Schilzow (Mini) +6:00
09. Garafulic/Palmeiro (Mini) +10:09
10. Souse/Fiuza (Mitsubishi) +11:17
Gesamtwertung nach acht Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 26:41:15 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:27 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +18:40
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +54:38
05. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +1:22:52 Stunden
06. Van Loon/Rosegaar (Mini) +1:25:51
07. Lavieille/Maimon (Toyota) +1:48:41
08. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +1:51:46
09. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) +2:07:13
10. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +2:26:50