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Rallye Dakar: Al-Attiyah marschiert in Richtung Gesamtsieg
Mit seinem vierten Etappensieg macht Nasser Al-Attiyah einen weiteren Schritt Richtung zweitem Dakar-Titel - "Nani" Roma scheidet nach Überschlag aus
(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den Sieg in der Autowertung der Rallye Dakar 2015 sorgte Nasser Al-Attiyah (Mini) am Mittwoch für eine Vorentscheidung. Der Katarer gewann die Etappe zwischen Calama und Salta und baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Toyota) verloren heute weitere 4:44 Minuten auf Al-Attiyah, womit ihre Chancen auf den zweiten Dakar-Sieg nach 2009 schwinden.
© Red Bull Content Pool
Nasser Al-Attiyah ist der Dakar-Sieg 2015 kaum mehr zu nehmen Zoom
Vielmehr sieht es nun nach dem zweiten Gesamtsieg für Al-Attyiah aus. Vor den letzten drei Etappen liegen der Katarer und Beifahrer Mathieu Baumel 28:22 Minuten vor de Villiers/von Zitzewitz (Toyota). Diese Lücke werden der Südafrikaner und sein deutscher Beifahrer im Schlussspurt Richtung Buenos Aires, der insgesamt nur noch über 664 Kilometer führt, unter normalen Umständen nicht mehr zufahren.
"Wir sind hier und ich bin recht glücklich, denn wir haben eine gute Zeit gefahren", sagt Al-Attiyah. "Wir machen unseren Job wie an jedem Tag, alles andere kann ich nicht beeinflussen. Ich bin aber recht glücklich, weil wir die Rallye seit Buenos Aires anführen. Jetzt müssen wir nur noch ins Ziel kommen", lässt Al-Attiyah schon einen Hauch von Siegesgewissheit durchklingen.
Vorzeitig beendet ist die Rallye Dakar für Vorjahressieger Joan "Nani" Roma (Mini). Der Spanier überschlug sich bei Kilometer 193 mehrfach mit seinem Auto und konnte anschließend nicht mehr weiterfahren. Roma und Beifahrer Michel Perin blieben aber unverletzt. "In den vergangenen Tagen muss es hier viel geregnet haben, was die Schlaglöcher auf der Strecke vertieft hat. Deshalb hat sich Nani überschlagen", vermutet Al-Attiyah.
Von Zitzewitz sieht hingegen eine Mitverantwortung bei den Organisatoren. "Das Roadbook war heute nicht besonders präzise und Eintragungen über gefährliche Stellen und Kurven haben schlichtweg gefehlt. Genau deshalb hat sich auch Nani Roma überschlagen", erklärt er. "Wir sind deswegen auf Nummer sicher gegangen. Dadurch haben wir zwar etwas an Zeit eingebüßt - das ist aber allemal besser, als auszuscheiden. Morgen ist ein neuer Tag", fasst von Zitzewitz zusammen.
Der Streckenverlauf der Etappe war am Morgen von den Organisatoren kurzfristig verändert worden. Die Autos folgten entgegen der ursprünglichen Planung der Route der Motorräder und mussten somit 371 statt 359 Kilometer zurücklegen. Auch das Wetter spielte am Mittwoch eine Rolle. Im Zielgebiet sorgten Gewitter mit Starkregen und Sturmböen für überflutete Straßen und richteten im Biwak kleinere Schäden an.
Die zehnte Etappe führte auf den Paso de Jama, das "Dach der Dakar" in 4.826 Meter über Normalnull. Es folgte ein Hochplateau von 100 Kilometern Länge oberhalb der 4.000-Meter-Marke. Auch später verlief die Route dauerhaft oberhalb von 3.000 Metern. Fester Untergrund, im Schlussabschnitt mit Steinen gespickt, war zudem ein Belastungstest für die Reifen.
Ergebnis der zehnten Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 3:49:59 Stunden
02. Terranova/Graue (Mini) +1:35 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +3:39
04. Poulter/Howie (Toyota) +4:06
05. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +4:24
06. ten Brinke/Colsoul (Toyota) +5:21
07. Holowczyc/Panseri (Mini) +6:01
08. Spataro/Lozado (Renault) +7:19
09. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +7:23
10. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) +8:18
Gesamtwertung nach neun Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 35:19:37 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +28:22 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +43:08
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +1:23:42 Stunden
05. Van Loon/Rosegaar (Mini) +2:51:13
06. Lavieille/Maimon (Toyota) +3:01:41
07. Wasilijew/Schilzow (Mini) +3:12:10
08. ten Brinke/Colsoul (Toyota) +3:39:28
09. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) +3:41:53
10. Rachimbajew/Nikloajew (Mini) +3:59:17