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"Monte": Bouffier siegt beim Jubiläum
Bryan Bouffier rettet seinen Vorsprung durch die "Nacht der langen Messer" - Die letzten zwei Wertungsprüfungen gehen an Stephane Sarrazin
(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Monte Carlo hat ihren Überraschungssieger. Peugeot-Pilot Bryan Bouffier fuhr seinen Vorsprung, den er am Donnerstag durch eine kluge Reifenwahl gewonnen hatte, in der Nacht sicher ins Ziel und feierte den großen Sieg. Zum 100. Jubiläum der "Monte" versuchte Skoda-Speerspitze Freddy Loix am Ende noch einmal alles, aber es reichte für den Belgier nicht mehr. Bouffier hatte am Schluss ein Polster von 32,5 Sekunden.
© IRC
Bryan Bouffier verwaltete seinen Vorsprung erfolgreich bis ins Ziel
Die "Nacht der langen Messer" gehörte allerdings Stephane Sarrazin. Der Peugeot-Le-Mans-Pilot überzeugte bei seinem Rallyeausflug auf ganzer Linie, holte sich in der abschließenden Nacht gleich zwei Siege. "Das war ganz gut", kommentierte der Franzose nach seinem Erfolg in SS12 locker. Endlich konnte Sarrazin wieder Vollgas geben, seine Mechaniker hatten innerhalb von 15 Minuten das alte Getriebe gewechselt, das im vierten Gang stecken geblieben war.
Weil Francois Delecour und Guy Wilks (beide Peugeot) auf den schwierigen 23,41 Kilometern nicht recht in Schwung kamen, konnte sich Sarrazin somit nach SS12 auf Platz drei schieben. Vorne hatte Bouffier seine Führung mit Rang acht abgesichert, Loix konnte ihm als Zweiter gerade einmal 2,8 Sekunden abnehmen. Die Topstars Juho Hänninen (Skoda) und Petter Solberg (Peugeot) konnten mit den Rängen zwei und fünf gute Leistungen anbieten.
Das letzte Teilstück über 18,81 Kilometer von Lantosque nach Luceram brachte ein ähnliches Ergebnis. Sarrazin setzte sich mit dem 207 deutlich an die Spitze, nahm IRC-Champion Hänninen 4,5 Sekunden ab - nicht schlecht für einen Gaststarter. "Wirklich nicht übel", lacht Sarrazin im Ziel. "Hätten wir das Getriebeproblem nicht gehabt, dann wären wir wohl Zweiter geworden." Der Defekt könnte sogar den Sieg gekostet haben.
© IRC
Der "König der Nacht": Stephane Sarrazin war enorm stark unterwegs Zoom
Als der Prototypenpilot aus Ales ins Ziel rollte, hatte er sich ursprünglich hinter Sieger Bouffier und Loix den dritten Gesamtrang gesichert, doch der Podestplatz hatte nicht lange Bestand. Weil das Duo Sarrazin/Renucci zu spät im Servicepark auftauchte, gab es nachträglich eine 30-Sekunden-Strafe - Platz vier in der Endabrechnung, Markenkollege Guy Wilks profitierte und wurde Dritter.
"Ich fahre einfach meinen Rhythmus weiter", gab sich Bouffier vor dem finalen Abschnitt locker. Der Franzose leistete sich keinerlei Fehler mehr, auf SS13 konnte er sich den Rückstand von rund 25 Sekunden locker leisten. "Es ist fantastisch, ganz unglaublich", so der erleichterte Jubel im Ziel. "Ich bin extrem glücklich, das ist alles sehr emotional. Die Rallye war schwierig, aber Peugeot hat mir ein perfektes Auto gegeben."
"Am zweiten Tag hatten wir Probleme, aber zum Abschluss wieder alles unter Kontrolle. Ich bin glücklich mit Platz zwei", kommentiert Loix, der keine ernsthafte Attacke auf den Sieg mehr fahren konnte. Hinter Wilks und Sarrazin beendete Francois Delecour die "Monte" als Fünfter. "Es war schwierig, das schnelle Tempo zu halten", gibt der Franzose offen zu. "Ich hoffe, dass ich mehr Einsätze bekomme - zum Beispiel in San Remo oder auf Korsika."
Ein böses Ende nahm das Monte-Carlo-Abenteuer von Petter Solberg. Der WRC-Superstar musste aufgrund eines Problems mit der Lichtmaschine auf dem allerletzten Teilstück aufgeben. "Ich wollte eigentlich nur noch ins Ziel kommen, aber dann tauchte eben dieses Problem auf", so der Norweger. IRC-Meister Hänninen schüttelt nach Platz sechs mit dem Kopf: "Es gab gute Seiten und schlechte Seiten. Schauen wir lieber in die Zukunft."
Eine gute Visitenkarte hinterließ der junge Deutsche Mark Wallenwein bei seinem "Monte"-Debüt. Der Skoda-Pilot fuhr sich sicher durch die "Nacht der langen Messer", wurde am Ende mit Gesamtrang 21 belohnt. "Es war die erwartet schwere Aufgabe, der ich mich hier gestellt habe", sagt Wallenwein. "Wir sind diszipliniert bis zum Schluss unserer Linie treu geblieben und haben nichts mehr riskiert. Jetzt werden wir Zeit nutzen, um die Erfahrungen aufzuarbeiten."
Das Endergebnis nach SS13 (Top 10):
01. Bryan Bouffier (Peugeot) - 3:32:55.6 Stunden
02. Freddy Loix (Skoda) + 32.5 Sekunden zurück
03. Guy Wilks (Peugeot) + 1:19.7
04. Stephane Sarrazin (Peugeot) + 1:21.9
05. Francois Delecour (Peugeot) + 1:22.4
06. Juho Hänninen (Skoda) + 1:29.3
07. Nicolas Vouilloz (Skoda) + 4:47.8
08. Jan Kopecky (Skoda) + 7:45.9
09. Giandomenico Basso (Peugeot) + 8:46.0
10. Toni Gardemeiser (Peugeot) + 9:09.0
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21. Mark Wallenwein (Skoda) + 27:58.5